Schottische Gritter: Kreative Namen und Gemeinschaftsgeist

Wenn Schnee und Eis auf schottischen Straßen regieren

In Schottland hat die kalte Jahreszeit eine ganz besondere Tradition – nicht nur wegen des Schnees, der die Highlands in ein Winterwunderland verwandelt, sondern vor allem wegen der Fahrzeuge, die dafür sorgen, dass die Straßen sicher befahrbar bleiben. Hier übernehmen keine anonymen Maschinen das Streuen und Räumen, sondern Charaktere mit Namen und Charme. Ja, Schottlands Räumfahrzeuge haben Namen, und zwar richtig kreative!

Ein landesweites Spektakel: Namensgebung als Volkswettbewerb

Seit Jahren werden die Namen der schottischen Räumfahrzeuge durch öffentliche Wettbewerbe gewählt. Die Aktion hat sich zu einer wahren Institution entwickelt, bei der Menschen aus allen Ecken des Landes Vorschläge einreichen können. Dabei zeigt sich die unbändige schottische Kreativität: Von humorvollen Wortspielen über Anspielungen auf Prominente bis hin zu liebevollen lokalen Bezügen ist alles dabei.

Die Aktion wird von Amey und anderen Organisationen durchgeführt, die für die Instandhaltung der Straßen in Nord- und Nordostschottland zuständig sind. Die Vorschläge werden gesammelt, eine Jury trifft eine Vorauswahl, und am Ende dürfen die Menschen abstimmen. Ein wunderschönes Beispiel dafür, wie eine alltägliche Aufgabe wie das Schneeräumen zu einem Gemeinschaftserlebnis wird.

Eine Tradition mit Herz

Diese besondere Praxis zeigt, wie viel Wert in Schottland auf Gemeinschaft und Identität gelegt wird. Ein Gritter (Räumfahrzeug) ist hier nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein kleines Symbol der Zusammengehörigkeit. Egal, ob auf den großen Routen der Highlands oder den kleinen Landstraßen – die liebevoll benannten Räumfahrzeuge sind ein beliebter Teil der schottischen Kultur.

Humor, der verbindet

Die Namen der Gritter erzählen Geschichten, bringen Menschen zum Lachen und schaffen eine Verbindung zwischen der Bevölkerung und der oft harten Realität des Winters. Und Hand aufs Herz: Wer hat nicht ein bisschen Spaß daran, zu erfahren, wie ein Gritter irgendwo in Schottland mit einem originellen Namen unterwegs ist, während er Straßen sicher und befahrbar macht?

Ein Blick auf die Karte

Für alle, die neugierig sind, wo diese charmanten Fahrzeuge gerade unterwegs sind, gibt es eine interaktive Karte. Diese zeigt in Echtzeit an, welche Gritter gerade im Einsatz sind. So kann man nicht nur die Straßenverhältnisse überprüfen, sondern auch sehen, ob ein Gritter mit einem besonders lustigen Namen in der Nähe unterwegs ist.

Ein Winterwunder aus Gemeinschaft und Kreativität

Schottlands Gritter sind mehr als nur Schneeräumfahrzeuge – sie sind ein Symbol für den schottischen Humor, den Gemeinschaftsgeist und die Verbindung zur eigenen Heimat. Also, wenn du das nächste Mal durch den Schnee in den Highlands fährst, schau genau hin: Vielleicht begegnet dir ein Gritter, der dich mit seinem lustigen Namen zum Schmunzeln bringt. Welcher ist dein Favorit?

Kreativer Schreibworkshop in Fort William: Eine inspirierende Erfahrung

Ich hatte viel Spaß, habe viel gelernt und neue Inspiration gewonnen. Eine Künstlerin wird allerdings nicht mehr aus mir, aber das war auch nicht die Aufgabe.

Den Workshop habe ich auf Social Media entdeckt. In Fort William. Wunderbar, dachte ich. Dann kann ich gleich noch einkaufen. Ich musste mich anmelden und bekam bald darauf die Betsätigung, dass ich dabei war. Die Teilnahme war kostenlos. Es wurde sogar Lunch angeboten. Beeindruckend, was Creative Scotland als Veranstalter anbot. 

Creative Scotland unterstützt Kultur und Kreativität in Schottland. Sie ist eine Entwicklungsorganisation, Geldgeber und Fürsprecher. Die öffentliche Einrichtung bietet Förderungen im kreativen Bereich an und wird von der schottischen Regierung finanziert. (Quelle: https://www.creativescotland.com/)

Im Nevis Centre, einem Multifunktionsgebäude, das ich bisher nur von Corona-Impfungen kannte, hatten Morag und Mairead Tische aufgebaut, auf denen allerlei Utensilien angeboten wurden, mit denen man malen, zeichnen, kleben und schneiden konnte – buntes Papier, Kohlestifte, Treibholz, Stoffe, Zeitschriften. Ein Festival an Farben und Möglichkeiten. 

Die Teilnehmerinnen waren ausschließlich Frauen, nicht mehr als eine Handvoll. Am Vormittag standen Schreibübungen auf dem Programm, am Nachmittag wurde das Schriftliche mit dem Kreativen verbunden. Für mich eine ganz neue Erfahrung, die sehr viel Spaß gemacht hat. 

Jede Teilnehmerin hatten ein Artefakt mitgebracht. Ich eine Muschel vom Strand in Sandig, dem Ort an dem Gavin Maxwell gelebt hat und in „Schatten über Skiary“ meine erste Leiche an Land gespült wurde. Aus den Schreibübungen habe ich viel für mein eigenes Schreiben mitgenommen: Wie schmeckt eine Muschel? Wie riecht sie? Wie fühlt sie sich an? Die Erinnerung, die anderen Sinnen beim Schreiben nicht zu vernachlässigen, wird mir bleiben. 

Leider habe ich keine Begabung zu malen oder zu Zeichen und trotzdem hatte ich Spaß. Wie kann man einen Efeuzweig blind und mit links malen? Man kann, irgendwie. 

Am Ende suchten wir uns ein Foto und ein Zitat aus und schrieben in einer Viertelstunde eine kleine Geschichte – Inspiration für etwas Längeres. Definitiv.

So viele spannende Dinge sind passiert an einem ganzen Tag mit vielen wunderbaren Frauen. Leider schrieb keine von ihnen, einige dachten darüber nach. Ich hatte gehofft, andere Schriftsteller der Region zu treffen, um mich mit ihnen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Das war leider nicht der Fall. Schade. Aber vielleicht klappt es beim nächsten Mal. 

Falls jemand, der auch in Schottland lebt und schreibt, diesen Blog liest – melde dich. Ich würde mich sehr gerne austauschen.

Thank you Morag & Mairead @CreativeScotland