Unterwegs nach Skiary

Man kennt es, es zieht einen Täter immer wieder und unwiderstehlich zurück zum Ort der Tat. Als Krimiautorin ist man ja auch so eine Art Täterin und ja, es zieht mich zurück zum Ort meiner Tat. Bewaffnet mit einer Kopie meines ersten Krimis wollte ich nach Skiary, um Fotos zu machen. Ein Plan, den ich schon länger in meinem Kopf hatte, aber nie so richtig motiviert war, ihn umzustezen. Bis dann die andere Nellie Interesse anmeldete. Sie hat Schatten über Skiary gelesen und wollte das Cottage unbedingt sehen.

Skiary und Loch Hourn @nme Nellie Merrthe Erkenbach

Okay, zwei Nellies on Tour? Das klingt gut und Emma kommt natürlich mit.

die wunderbare Emma der anderen Nellie @nme

„Es ist ein ziemliches Stück zu fahren!“ warne ich, knapp zwei Stunden von uns aus für eine Strecke, die Liftlinie nun wirklich nicht weit ist. Aber wie es nun mal so ist in Schottland. Die Straßen führen selten direkt zum Ziel und man muss Umwege in Kauf nehmen. Dazu ist die Strecke weitgehen single track road, also nur eine Fahrspur für beide Seiten.

Wir haben Glück und es sind nur wenige Autofahrer unterwegs und auch die Camper und Wohnmobile halten sich in Grenzen. Für die ist die Straße ohnehin weder gemacht noch erlaubt, was allerdings die wenigsten zu stören scheint im Urlaub.

Die andere Nellie ist zum ersten Mal nach Kinlochhourn unterwegs und beeindruckt.

„Wer wohnt denn so weit weg von allem?“

„Warte mal ab“, sage ich. „Vom Ende der Straße sind es noch eine Dreiviertelstunde Fußweg auf einem schmalen Felsenpfand entlang der Küste.

Emma trabt fröhlich voraus und erkundet den Weg. Nellie hat Spaß, die Dinge persönlich zu entdecken, von denen sie gelesen hat und ich habe sehr viel Spaß, das alles mit ihr zu teilen.

Schatten über Skiary von Nellie Merthe Erkenbach @nme 2023

In Skiary angekommen sieht vieles anders aus. Die Besitzer müssen dagewesen sein, seit ich das letzte Mal hier war. Es liegt eine andere Wachsdecke auf dem Tisch im Glashaus, die Fenster sind nicht mehr verbarrikadiert und zwei Gasflaschen stehen vor dem Haus. Zu sehen ist allerdings niemand. Schade, ich hätte gerne mein Buch dagelassen. So als Überraschung für die unbekannten Besitzer.

Emma erschnüffelt den Tatort und Nellie und ich machen es uns auf der Picknick Bank mit Chips und Cocktails gemütlich. Aus er Dose, muss ich zugeben. Aber ganz lecker. Martini mit Passionsfrucht. Passt so gar nicht nach Skiary, aber was soll’s.

Tatort Skiary @nme Nellie Merthe Erkenbach 2023

Auf dem Rückweg treffen wir auf ein Paar, beide Ende Vierzig, Engländer in Funktionskleidung. Sie wollen wissen, wo wir herkommen.

„Skiary!“ sagen beide Nellies im Duett.

„Ah“, sagt sie. „Ist Skiary das Haus da unten?“

„Ja. Aber vorsicht. Ich bin Krimiautorin und dort unten passiert mein erster Mord“, antworte ich.

Sie schaut mich entgeistert an, dann lächelt sie und will wissen, wie das Buchg heisst.

„Schatten über Skiary“, sage ich. „Leider gibt es das aber nur auf Deutsch.“

„Schade!“ antwortet sie und macht sich mit ihrem Mann auf, Skiary zu erkunden während Nellie, Emma und ich uns auf den Heimweg machen.

„Wer weiß“, sage ich. „Vielleicht kommen irgendwann einmal tatsächlich Menschen hierher, weil sie das Buch gelesen haben.“

Schöner Gedanke!

Skiary und Loch Hourn @nme Nellie Merthe Erkenbach 2023

Schatten über Skiary ist als eBook und Taschenbuch bei Amazon erhältlich ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Als Isabel, Issy, Hartmann eine Wanderung zu einer idyllischen Bucht an der schottischen Westküste unternimmt, ist das Letzte, was sie zu entdecken erwartet, die Leiche eines Deutschen. Unvermittelt findet sich die Übersetzerin mitten in einer Mordermittlung, die sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.

Detective Inspector Robert Campbell ist in der Gegend aufgewachsen und steht vor einem Rätsel: ein erschossener Tourist, mitten im Winter, den kein Einheimischer gesehen haben will. Was hat er da draußen in der Wildnis gewollt?

Issy Hartmann ist sich sicher, dass die Lösung des Falls im kleinen Örtchen Glenelg liegt, dort, wo jeder ein Geheimnis hat und keiner das ist, was er zu sein vorgibt. Kann sie die Mauer des Schweigens durchbrechen?

In der rauen Einsamkeit des schottischen Winters werden Robert und Issy hineingerissen in einen tödlichen Strudel aus Liebe, Leidenschaft und Gewalt.

Von Eiern und Pfannkuchen

Pfannkuchen mit eingemachten Frückten Granola und Ahornsirup

Dinnae teach yer Granny tae suck eggs!

Versuch nicht, den Leuten etwas beizubringen, was sie bereits wissen – mit anderen Worten, sei kein Klugscheißer. Und der Teil mit den Eiern? Der ist ein Hinweis darauf, dass ältere Schotten früher oft wenige gesunde Zähne hatten und nur weiche Nahrung wie Eier essen konnten.

Diese schottische Redewendung bringt mich unweigerlich zu der Pfannkuchen Geschichte. Da spielen zwar auch Eier eine Rolle, aber keine Sorge, niemand hat an rohen Eiern gesaugt. Bäh! Was für eine gruslige Vorstellung!

Wie zuletzt häufig, ist der Enkel des Mannes bei uns. Ich habe bereits im letzten Buch (Abenteuer Highlands 2.0) über den Krümel geschrieben. Inzwischen ist er sechs Jahre alt und natürlich kein Krümel mehr. Ich bekäme einen vorwurfsvollen Blick, wenn ich das behaupten würde. Als er noch ein Krümel war, hat er alles gegessen was man ihm vorgesetzt hat: Obst, Gemüse, alles. Nun, als Steppke, ist er wählerisch geworden. Dies isst er nicht und das auch nicht und Karotten nur roh, aber nicht gekocht. Tomaten dagegen nur auf der Pizza oder im Ketchup, aber nicht roh.

Der Kurze nähert sich immer mehr dem Mann an, der Obst und Gemüse ja nur mit höchster Vorsicht begegnet. Die beiden frühstücken Berge von Würstchen mit Eiern, während ich mein Müsli löffle. Das ist doch doof und ich schlage vor, ob wir nicht alle zusammen Pfannkuchen essen wollen, mit Früchten und Ahornsirup. Der Mann hat nichts dagegen, weil dann nicht er in die Küche muss, sondern ich, um das Frühstück zu machen. Der Kurze überlegt für eine Weile und entscheidet sich dafür.

„Ich habe keine Pfannkuchen am Pfannkuchen Tag bekommen“, sagt er vorwurfsvoll und wohl in der Hoffnung, dass ich wegen der kulinarischen Versäumnisseein ernstes Wörtchen mit seiner Mutter rede.

Der Pfannkuchen Tag wird hier im Vereinigten Königreich begangen, weil sie kein Faschingsdienstag haben und die Fastenzeit hier im öffentlichen Leben keine Rolle spielt. In Deutschland kennt man ja auch die Faschingskrapfen. Wenn auch eher nicht zum Frühstück.

Der Kurze hat also eine Pfannkuchen Unterversorgung und ich machen mich dran, Abhilfe zu schaffen. Schnell mixe ich die Zutaten, hebe das geschlagene Eiweiß unter und gebe den Teig und in die Pfanne. Als die ersten fertig sind, lade ich sie auf zwei Teller, garniere mit Früchten und weise auf den Ahorn Sirup und das Zimt-Zucker-Gemisch hin, das auf dem Tisch steht, um wieder in der Küche zu verschwinden und den Rest auszubacken.

Als ich mit der nächsten Ladung wieder zurück am Tisch bin, starrt der Kurze trotzig auf seinen Teller. Er hat die Pfannkuchen nicht angerührt. Der Mann versucht ihn gerade davon zu überzeugen, dass man sie sehr wohl essen kann und sie sehr lecker sind, aber nein, er isst sie nicht.

„Was stimmt denn nicht, mit meinen Pfannkuchen?“ frage ich. Ich kann keinen Fehler entdecken.

„Sie sind nicht in der richtigen Form“, trotzt der Kleine und ich weiß sofort, was er meint.

Seine Generation kennt Pfannkuchen als perfekte, runde Gebäckstücke, gestapelt und mit Sirup übergossen. Meine sind zwar rund, aber keine perfekten Kreise. Form und Aussehen aber gehen ihm vor Inhalt.

Nichts leichter als das“, sage ich und nehme seinen Teller mit in die Küche. Dort steche ich mit den runden Ausstech-Formen für Hilda Plätzchen die runden Pfannkuchen zu perfekten Kreisen und serviere sie erneut. Der Kurze ist zufrieden und isst. Ich esse die ausgestochenen Ränder. Heimlich. In der Küche.

Hm, lecker!

Schneetage sind Schreibtage

Der März ist frostig und immer wieder schneit es kräftig. Es ist kalt genug, dass der Schnee auch liegen bleibt. Ich liebe den Blick auf die Berge, wenn die Luft frisch und alles weiß ist und Himmel und See ihr klares Blau dazu geben.

Der Schneepflug kommt morgens gegen sieben Uhr vorbei und streut eine Prise Sand-Salz Gemisch in vereinzelte Kurven. Ansonsten muss jeder sehen wie er klar kommt. Was zur Folge hat, dass alle Schulen schließen, sobald man auch nur aus der Ferne eine Schneeflocke erahnt. Aus Sicherheitsgründen. Health and safety, heißt das Schlagwort.

Wenn die Kinder nicht in der Schule sind, gehen die Mütter und Väter auch nicht arbeiten, weil sie die Kinder nicht alleine lassen sollen, solange sie unter zwölf Jahren sind. Das ist zwar kein Gesetz, aber ein dringlicher Rat der Regierung. Somit findet einfach gar nichts statt, wenn es schneit. Ruhe. Herrlich!

Wie gut so ein Leben mit einer Schreibhütte ist, obwohl ich zugeben muss, wenn es richtig kalt wird, arbeite ich lieber im Haus. Die Hütte ist nicht isoliert, es steht nur ein Heizlüfter drin. Außerdem ist an Schneetagen der Mann zu Hause statt bei der Arbeit. Somit sind Schneetage wie Wochenenden ruhig und entspannt.

Ich gebe zu, ein wenig amüsiert mich die schottische Haltung zum Schnee schon so als Schwarzwälderin. Schade, dass es hier keine Loipen gibt, die Pisten sagen wir mal, locken mich nicht.

Selbst unsere Dachse kommen an Schneetagen selten vorbei. Die schlafen lieber, als sich durch Eis und Schnee zu unserem Futter vorzukämpfen. Ich habe also Zeit. Zeit! Wann hat man schon Zeit in Deutschland?

Schneetage sind Schreibtage, ganz eindeutig. Die Frage ist nur, was schreibe ich?

Von Januar bis Ende Februar habe ich den zweiten Band der Highland Crime Reihe um DI Robert Campbell geschrieben. Bis Anfang März dann noch einmal drüber gearbeitet und feingeschrieben und nun ist das Manuskript bei der zweiten Testleserin. Ich bin manuskriptlos. Was soll ich sagen? Es ist ein komisches Gefühl, wenn ein Autor ohne Manuskript ist.

Mir fehlt was!

Natürlich gilt es jede Menge andere Dinge zu organisieren. Social Media zum Beispiel. Ich arbeite mit Facebook, Instagram, TikTok und LinkedIn. Es müssen Posts entworfen und bearbeitet werden. Die Werbung braucht auch Zeit. Auf Facebook sind Anzeigen recht intuitiv zu begreifen und zu managen. Bei Amazon sieht das schon anders aus. Seit Tagen mache ich Tutorials für Amazon Ads. Jetzt ist mir klar, wie es funktioniert, aber noch scheue ich die Ausgaben, die dafür notwendig sind. Nach Steuern und Kosten für Coverdesigner, Formatierer und Korrektorat sind die Einnahmen nicht so, dass man gerne noch mehr Ausgaben generieren möchte. Und so gerne ich Marketing und Management mache, die eigentliche Leidenschaft ist das Schreiben.

Was macht also eine Autorin ohne Manuskript, wenn es Schnee hat?

Sie beginnt ein neues Buch!

Doch welche Reihe will ich fortsetzen. Schreibe ich Band 3 der Highland Crime Serie. Die Idee zum Plot ist schon recht weit gereift und ich bin gerade im Thema und gedanklich in der Welt des Verbrechens. Aber ein Krimi schreibt sich schlecht in Happen. Man muss alle Fäden in der Hand halten und darf die Übersicht nicht verlieren. Das wird schwierig, denn sobald das Manuskript von Band 2 von der Testleserin zurückkommt, muss ich es überarbeiten und an die nächste Testleserin schicken.

Damit ist die Entscheidung gefallen: Ich beginne Abenteuer Highlands 3!

Es ist schließlich einiges passiert, seit Abenteuer Highlands 2.0. Schon komisch, eigentlich war Abenteuer Highlands als einmaliges Buch gedacht. Dann kam noch ein zweites dazu, hauptsächlich deshalb, weil viele danach gefragt haben, wann und wie es weitergeht mit meinem Abenteuer. Und ganz offensichtlich ist es ja auch nicht zu Ende. Ich lebe das Abenteuer seit zwölf Jahren.

Also mache ich auf Amazon aus Abenteuer Highlands eine Reihe. Damit wird die Struktur klarer, man kann der Serie folgen und wird automatisch benachrichtigt, wenn es einen neuen Band gibt. Als Nächstes mache ich mir Gedanken über den Untertitel und entscheide mich schnell: Ja, hört das denn nie auf. Das ist ein guter Titel. Was denkt ihr?

Abenteuer Highlands 3: Ja, hört das denn nie auf?

Doch noch immer komme ich nicht zum Schreiben, denn bevor ich loslege, sammle ich, was es schon gibt. Schließlich habe ich auf dem Blog Abenteuer Highlands ja auch schon den ein oder anderen Post geschrieben seit Abenteuer Highlands 2.0.

Nach dem Sammeln sortiere ich, ergänze weitere Ideen für die einzelnen Kapitel und bringe alles in eine ungefähre Reihenfolge. Jetzt habe ich ein Gerüst. Danach kann ich endlich wieder schreiben. Bis Ende Juni habe ich Zeit, dann geht es zurück nach Deutschland und zur Arbeit. Dort ist keine Luft für Bücher und Schnee hat es dann auch nicht. Deshalb gilt es jetzt, die Schnee- und Schreibtage zu nutzen, die man bekommt.

Ich mach dann mal weiter!

Winter Walk

Dies war früher die Hautverkehrsader auf die Sleat Halbinsel der Isle of Skye. Nun gibt es eine neue, sehr gut ausgebaute Straße direkt daneben. Teile der alten Straße, die Old Sleat Road, sind erhalten geblieben. Ein sehr schöner Spaziergang im Winter.

Aber Vorsicht! Es soll hier spuken. Angeblich treibt hier eine verlumpte alte Frau ihr Unwesen. Ein Geist, dem man besser aus den Weg geht. Besser, man ist nicht allein unterwegs auf der Old Sleat Road.

Tadah – Der Krimi ist da!

Und hier ist das erste Kapitel …

Die Sonne hing tief am blauen, wolkenlosen Winterhimmel. Möwen schmückten den kalten Wind, der vom Atlantik kam und jegliches Gefühl von Wärme davontrug. Er krönte die flachen Wellen mit weißen Schaumkronen und trieb sie über den fahlen Sand ans Ufer. Dort, am Übergang zu den Dünen, wo man im Strandhafer den Wind in all seiner Wucht sehen konnte, stand still ein grauer Fischreiher und blickte auf das, was die Flut an Land gespült hatte.

Der nackte Männerkörper lag auf der Seite, den linken Arm unter sich begraben, der rechte lag vor ihm, die Finger ausgestreckt, als wollten sie um Hilfe flehen, ein weißkalter Körper mit toten Augen. Sein Kopf hatte eine bläulich rote Farbe und die Haut löste sich in Flocken ab. Kein schöner Anblick.

Schon ließen sich die ersten Möwen nieder und im einsamen Halbrund der Bucht wurde es plötzlich laut und hektisch. Im Winter war Futter rar. Der Fischreiher schwang sich hinauf in den Wind und stieß nach ein paar Flügelschlägen lautes Protestgeschrei aus. Für ihn barg Verwesung keinen Reiz.

Im schmalen Fluss, der die Dünen in einem quecksilberfarbenen Halbkreis umrundete, schwamm ein Otter dem Meer entgegen. Es hätte idyllisch sein können, wären da nicht die Möwen gewesen, die sich wie ein flügelschwirrendes Ungeheuer auf dem Toten niederließen. Sein Kopf bewegte sich mit jeder Welle ein wenig, so als ob er sich wehrte gegen das Grauen der scharfen Schnäbel.

Erst als der Mond sein hartes Licht in die kalte Nacht warf, wurde es still am Strand, vor der Bucht tauchten Seehunde auf. Schwarze glitzernde Augen musterten den leblosen Körper. Neben dem Geräusch der Wellen war im Dunkel ein leises, regelmäßiges Ticken zu hören.

Zeit. Ablaufend. Tick, tick, tick …

Leseprobe Schatten über Skiary

Band 1 der Highland Crime Serie, in der DI Robert Campbell ermittelt

Als Isabel, Issy, Hartmann eine Wanderung zu einer idyllischen Bucht an der schottischen Westküste unternimmt, ist das Letzte, was sie zu entdecken erwartet, die Leiche eines Deutschen. Unvermittelt findet sich die Übersetzerin mitten in einer Mordermittlung, die sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.

Detective Inspector Robert Campbell ist in der Gegend aufgewachsen und steht vor einem Rätsel: ein erschossener Tourist, mitten im Winter, den kein Einheimischer gesehen haben will. Was hat er da draußen in der Wildnis gewollt?

Issy Hartmann ist sich sicher, dass die Lösung des Falls im kleinen Örtchen Glenelg liegt, dort, wo jeder ein Geheimnis hat und keiner das ist, was er zu sein vorgibt. Kann sie die Mauer des Schweigens durchbrechen?

In der rauen Einsamkeit des schottischen Winters werden Robert und Issy hineingerissen in einen tödlichen Strudel aus Liebe, Leidenschaft und Gewalt.

Schatten über Skiary gibt es als Taschenbuch und eBook bei Amazon.

Hörbücher aus den Highlands: Schottland im Audio-Format

In freundlicher Zusammenarbeit mit Audible

Schottland lädt zum Träumen ein und hat schon manch einen Schriftsteller zu literarischen Höhenflügen inspiriert. Zu den Klassikern, die in Schottland spielen, gehören Virginia Woolfs „Die Fahrt zum Leuchtturm“ sowie „Waverley“ von Sir Walter Scott. Und da wäre natürlich das Theaterstück „Macbeth“ von William Shakespeare, durch das der Mythos um die verwunschenen schottischen Highlands weiterlebt.

Statt ein Buch über Schottland zu lesen, kann man sich auch mit einem Hörbuch in die faszinierende Welt der Highlands und Lowlands entführen lassen. Eine gute Anlaufstelle hierfür wäre Audible. Die große Auswahl an Romanen, Reiseberichten, Thrillern und Sachbüchern sorgt dafür, dass für jeden etwas Passendes dabei ist. Schottland dient als Schauplatz für zahlreiche Romane klassischer und zeitgenössischer Autoren. Auch die historischen Ereignisse, die Schottland so interessant und vielfältig machen, liefern eine bunte Kulisse zu einer temporeichen Handlung.

Welche Autorinnen und Autoren haben über Schottland geschrieben?

Viele gebürtige Schottinnen und Schotten haben sich die Einzigartigkeit ihrer Heimat zunutze gemacht. In seinem Roman „The Crow Road“ schildert der schottische Schriftsteller Iain Banks die Erlebnisse des heranwachsenden Prentice McHoan, während Irvine Welsh mit „Trainspotting“ ein echtes Meisterwerk gelungen ist. Beide Romane leben vom Lokalkolorit und den atmosphärischen Beschreibungen der schottischen Provinz sowie der Großstädte Edinburgh und Glasgow. Geht man etwas weiter in die Vergangenheit zurück, trifft man auf Robert Burns, der oft als Nationaldichter Schottlands bezeichnet wird. Bis heute wird der Geburtstag des Dichters am 25. Januar in ganz Schottland gefeiert.

Die schönsten Hörbücher für echte Schottland-Fans

Egal, ob man etwas mehr über Schottland erfahren oder einfach in die einzigartige Atmosphäre des Landes eintauchen möchte: Die Vielfalt an Hörbüchern ist riesig. Mit „Reise durch Schottland“ von Kai Schwind begibt man sich auf eine einmalige Reise durch das Land der Glens und der Clans. Die Hörreise beginnt in Edinburgh und führt Hörerinnen und Hörer in die Highlands zu den malerischen Landschaften und Schlössern. Natürlich steht auch ein Abstecher zum Loch Ness auf dem Programm: Vielleicht lässt sich endlich Nessie, das sagenumwoben Seeungeheuer, blicken. Die Reise endet in Glasgow, wo die bunte Musikszene der Stadt vorgestellt wird.

In ihrem Roman „Um Reich und Krone“ aus der Reihe „Das Erbe der Tudors“ taucht Philippa Gregory in die turbulente Vergangenheit Schottlands ein. Jede der drei Schwestern Jane, Katherine und Mary Grey möchte die Krone an sich reißen. Nach neun Tagen als Königin wird Jane von Mary entthront und später auf dem Schafott hingerichtet. Dochauch Marys Herrschaft sollte nicht allzu lang dauern: Nur fünf Jahre später ging die Krone an Elisabeth I. über.

Krimifans, die eine besondere Neigung zu Schottland gehen, freuen sich über die Hamish-Macbeth-Reihe der schottischen Schriftstellerin M.C. Beaton. Mit viel Pep und Elan erzählt sie die Abenteuer des Police Constable Hamish Macbeth, der es immer wieder mit mysteriösen Todesfällen zu tun bekommt.

Noch Platz im Bücherschrank?

Dann schaut doch mal bei Amazon vorbei!

Schottland für stille Stunden ist kein klassischer Reiseführer, hier finden sich keine Touristenziele oder Öffnungszeiten. Schottland für stille Stunden führt vielmehr an weitgehend unbekannte Orte und erzählt historische, abgründige, romantische oder lustige Geschichten durch die Jahrhunderte. Entdecken Sie die Seele anstatt der Sehenswürdigkeiten Schottlands, Tipps aus dem wahren schottischen Leben und Orte, die es möglich machen ein Land so zu erleben, wie es wirklich ist. Mit dem Reiseinspirationsbuch kann man dieses wunderbare Land vor Ort ohne Trubel ganz anders erfahren oder sich einfach zu Hause auf dem Sofa hinein träumen. Der Reiseführer in die Seele Schottlands beschreibt Schottland für Fortgeschrittene, die aufregende Geschichte, die atemberaubende Natur und die fast vergessenen Orte abseits der Touristenströme von Arthur’s Seat, Loch Ness oder Glencoe und dennoch mitten im Herzen Schottlands.

Tartan Noir

Vor ein paar Jahren hatte ich die skandinavische Phase, verschlang Krimis aus Schweden, Island, Dänemark. Die Detektive aßen Rentiersalami, kämpften sich durchs ewige Eis und bewunderten die Nordlichter. Es hat ein wenig gedauert, bis ich  mich ein wenig tiefer in die schottische Kriminalliteratur eingelesen hatte,  aber dann gab es kein Zurück mehr.  Jetzt gibt es Whisky, tückische Moore und blutige Steinkreise. Tartan Noir! 

Scottish crime novels

Der Trend Tartan Noir ist bei den Buchveröffentlichungen nicht zu leugnen. Es gibt sie in Massen, die schottischen Krimis, nicht alle auf Deutsch, aber ich lese sie ohnehin nur im Original. Ob es am fehlenden Markt oder an der Schwierigkeit liegt, einen adäquaten Übersetzer zu finden kann ich nicht sagen. Allein schon dieses Zitat aus Margaret Kirks Shadow Man ist eine echte Herausforderung.

Die Schotten verwenden das Wort body nicht nur im Sinne von Leiche sondern auch im Sinne von Mensch, wie in somebody. Wobei in einem Krimi das Wort body selbstverständlich eine eigene Konsequenz hat. Was für ein brillanter Einstig in einen Krimi.

Ian Rankin books

Klassiker sind natürlich seit vielen Jahren der einst bahnbrechende Ian Rankin, dessen Whisky vernichtender Inspector Rebus auch als Verfilmung besonders gelungen ist. Er ermittelt in Edinburgh, der Stadt, die geschaffen ist für Mörder und schreckliche Taten. Die Gassen sind alt und dunkel und die Geschichte grausam und blutig. Düsterer als Edinburgh in einer kalten Novembernacht kann eine Stadt nicht sein. Naja. Sieht man mal von den Touristenströmen ab, die auf Ghost oder Crime Walks die dunklen Ecken der Stadt mit ihren Selfies erleuchten.

Es gibt die schottischen Schriftsteller, deren Bücher in Schottland spielen und die, deren Helden im benachbarten England ermitteln. Val MacDermid, stammt aus Kirkaldy in Fife und lebt nach einem Ausflug nach England inzwischen in Edinburgh. Sie hat mehrere Ermittler zu Papier gebracht, die aber meist außerhalb von Schottland ermitteln. Ihre Fähigkeit, Spannung aufzubauen ist unerreicht, und ich frage mich, ob es ein Buch von ihr gibt, das ich nicht gelesen habe.

Ganz weiblich wird es bei der erfolgreichen Lin Anderson, die wie ich neben der Lust am Schreiben auch eine Leidenschaft für ihre Harley pflegt. Ihre Heldin ist Dr. Rhona MacLeod, eine forensische Pathologin, die vor allen gerne auf abgelegenen kleinen Inseln vor der schottischen Küste oder anderen skurrilen Orten versucht, Mördern Einhalt zu gebieten. Der dazugehörige Ermittler ist DI Michael McNab und die Reihe hat inzwischen schon erstaunliche Ausmaße angenommen.

William McIlvanneys Laidlaw Romane spielen in der Glasgower Unterwelt. Es geht hart zu in seinen Krimis, es ist eben Glasgow. Fast noch lieber mag ich seine anderen Romane, wie Docherty (William McIlvanney: Docherty. Canongate, Edinburgh, 1975) die viel über das Leben der Arbeiter im frühen 20. Jahrhundert erzählen. Von ihm stammen wunderbare Sätze

„It appeared to her that the sins of the fathers were the sons.” (Es schien ihr, als seien die Sünden der Väter ihre Söhne.)

Oder

„Dead hopes lay heaped in her like a mass grave.” (In ihre häuften sich unerfüllte Hoffnungen wie in einem Massengrab.)

Denzil Meyricks DCI Daley stammt ebenfalls aus Glasgow aber ermittelt gerne weg von der Großstadt, auch, um seiner problematischen Ehe zu entfliehen. Ein wenig Grusel mit einem Schuss dunklem Humor. Und die Leichen häufen sich.

Stuart MacBrides DS Logan MacRae ermittelt an der Ostküste im Großraum Dundee und Perth. Auch seine Krimis sind in gewisser Weise voller Humor sehr blutig und etwas Dialog lastig.

Alex Gray hat DCI Lorimer zum Leben erweckt und schickt ihren Ermittler in Glasgow auf Verbrecherjagd.

Und dann wäre da noch Margaret Kirk, die sich inzwischen noch spezifischer als Tartan Noir unter Highland Noir einordnen lässt und deren DI Lukas Mahler in Inverness Morde aufklärt. Das hat für mich eine ganz besondere Faszination, weil ich da nun wirklich alle Orte kennen, die Mahler aufsucht. The Shadow Man lese ich gerade.

Vielleicht sollte ich das alte Manuskript aus den Tiefen meiner Festplatte ausgraben, mein erster Versuch eines Krimis, der an der schottischen Westküste spielt.  Der will noch geschrieben werden.

Was ich aber schon geschrieben habe ist Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland, das ist der zweite Teil von Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland. Das Buch ist gerade als eBook und Taschenbuch bei Amazon erschienen. Und ja, der ein oder andere Mord kommt auch darin vor!

Abenteuer Highlands 2.0 zwischen Schwarzwald und Schottland

Abenteuer Highlands Teil 2 ist da!!!

book cover

Kann eine Seele mehr als nur eine Heimat haben? Sie kann! Und wie.

Nellie Merthe Erkenbach geht in ihr zehntes Jahr Fernbeziehung mit einem Highlander – ein Leben zwischen Schwarzwald und Schottland.

Dem anfängliche Bedürfnis des entscheiden Müssens hat sie widerstanden und ist nun erfolgreich in zwei Welten zu Hause:  dem Schwarzwald, wo sie gerne lebt, gerne isst und ihre Arbeit hat und in den Highlands, wo sie schreibt, fotografiert und Zeit mit dem Mann in der großen Weite der Westküste Schottlands genießt. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil, in zwei Welten zu leben macht die Dinge klarer und bewusster.

Der besondere Charme dieses Lebensentwurfs: die beiden Leben sind gänzlich unterschiedlich. Das deutsche ist hektisch und aufregend, ihre Arbeit beim Fernsehen abwechslungsreich, auch durch die Reisen nach Russland, China, Japan oder Brasilien.

Die Vorzüge des Mondänen hat sie in Deutschland und dem Rest der Welt, In den Highlands dagegen wird es still und ruhig. Nellie Merthe Erkenbach lebt dann zurückgezogen, liest viel, wandert und schreibt über das Land, das sie so gut kennt. Diese Seite ihres Lebens gibt ihr die Kraft, das Hochgeschwindigkeitsleben in Deutschland mit Freude und Energie anzupacken.

Nach Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland ist Nellie Merthe Erkenbach mit Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ein weiteres wahres, humorvolles und herzerwärmendes Buch gelungen, in dem zwischen den Zeilen ihre tiefe Liebe für das Land ihrer Liebe durchscheint – Schottland.

Auf in neue Abenteuer Highlands, wo buchende Baroninnen und denkwürdige Dudelsackspieler den Alltag beherrschen, Poeten und tapfere Schneiderlein mit Monstern kämpfen, Moorleichen gar nicht so gruselig sind und Hexen und Geister ganz selbstverständlich. Von Extrawürsten und gefährlichen Frühstücken und der Kunst, trotz Corona und Brexit ein glückliches Leben in der Fernbeziehung hinzubekommen.

3d mock up

Das neue Abenteuer Highlands gibt es als Ebook oder Taschenbuch beim Amazon. Ich hoffe es gefällt euch und freue mich auf euer Feedback!

Liebe Grüße,

eure Nellie

Schilderwald und Mutterkühe

Es war einer dieser Momente, der Mut erfordert. Ich stand an einem cattle grid, diesem großen Rost im Straßenboden, über den das Vieh nicht läuft und das ein Gatter ersetzt, und lese auf dem Schild, dass es nicht sicher ist, dieses Feld zu betreten, weil hier Kühe kalben.

Three Lochs Walk

Hat der Bauer das nur für nervige Wanderer aufgehängt, die er nicht auf seiner Weide haben will?

In Schottland gibt es das Recht, sich frei zu bewegen, auch auf dem Privateigentum eines anderen, der Bauer kann also rechtlich nicht viel machen, wenn er keine Lust auf Wanderer hat.

Oder stimmt es wirklich, was das Schild sagt, das unter anderem noch „zu ihrer eigenen Sicherheit“ hinzufügt?  Das wiederum klingt gefährlich und ich frage mich, wann denn Kühe gemeinhin kalben. Dann könnte ich abschätzen, wie ernst ich das Schild zu nehmen gedenke.

Mein Recherche-Problem ist, mein Handy hat sich mit einem leeren Akku verabschiedet, gerade als es mit mitgeteilt hat, dass ich nun schon knapp zehn Kilometer gelaufen bin. Das knallrote Kuhschild schlägt vor, eine Alternativroute zu nehmen aber wie finden, ohne Telefon, die Karten nutzen nichts, ich bin auf einem neu angelegten Waldweg verloren gegangen, mit dem die Forstverwaltung beim Abholzen wohl den alten ersetzt hat. Mir bleibt nur die Alternative zurück, dann bin ich stolze 20 Kilometer unterwegs oder tapfer durch das Feld mit dem Mutterkühen.

Ich überlege, hinter dem cattle grid ist nur abgeholzte Fläche und von Kühen weit und breit keine Spur. Ich werde es versuchen. Mir war schon am Anfang meines Ausflugs aufgefallen, dass die Menschen hier im Südosten von Loch Ness überall Schilder hatten, die „privat“ und „kein Durchgang“ und „kein Zugang zum Wanderweg“ proklamierten. Hätten sie mal ein Schild aufgestellt, wo der Weg wirklich lang geht, hätte das wohl gereicht. Diesem Gedankengang folgend war ich geneigt, das Mutterkuh-Schild als überflüssige Warnung zu betrachten. Ein Schild aufzustellen, nur um Leute zu veräppeln, wäre hier durchaus vorstellbar, in Deutschland eher nicht.

Ich setzte also meinen Weg fort, der mich zuerst durch eine große abgeholzte Fläche führt, Baumstämme liegen rechts und links gestapelt. Ein weiteres Schild warnt davor, auf die aufgeschichteten Baumstämme zu klettern.

„Ach neh!“ denke ich. „Die mögen einfach Schilder hier.“

Kühe auf Weide

Der Weg macht eine Kurve und das Feld mit den Kühen liegt in einer Senke vor mir. Eine riesige mit gefährlich aussehenden Hörnern blickt auf und schaut mir direkt in die Augen. Neben ihr liegen friedlich drei Kälber. Ich zögere, gehe aber weiter. Ich sehe einen Zaun, da wo das Muttertier steht, es geht sogar direkt auf den Zaun zu, sieht aber immer wieder zu mir hin. Die Kälber folgen der Mutter. Und dann sehe ich, dass ein Stück von Zaun fehlt, durch das die Kuh, die aussieht als wäre mit ihr nicht zu spaßen, gerade forschen Schrittes durch schreitet während sie mich unablässig beobachtet.

da lagen sie noch friedlich rum

„Okay. Ich nehme das Schild jetzt ernst.“ sage ich halblaut und drehe wieder um. Dann eben die zehn Kilometer wieder zurück. Richtig sicher fühle ich mich erst, als ich wieder hinter dem cattle grid bin. Wer hätte gedacht, dass Wandern in den Highlands so gefährlich sein kann.

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