Highland Crime Band 2 – DI Robert Campbell ermittelt
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DI Robert Campbell genießt seinen Motorrad-Urlaub an der schottischen Westküste. Übersetzerin Isabel, Issy, Hartmann ist auf der Insel Skye, um Gälisch zu lernen. Am Sabhal Mòr Ostaig College stößt sie unvermittelt auf einen ungeklärten Todesfall.
Starb die Studentin wirklich eines natürlichen Todes? Issy hat ihre Zweifel und stellt Nachforschungen an. Wer im Sprachkurs könnte ein Motiv gehabt haben? Und wie war es gelungen, die Tat zu verschleiern?
Weil Isabel Hartmann ihn um Hilfe bittet, nimmt sich DI Robert Campbell inoffiziell des Falls an. Doch dann gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich mit den ursprünglichen Ermittlungen in Verbindung steht. Unvermittelt wird Isabel von der Hobbydetektivin zu einer Verdächtigen.
Und so geht der Krimi los …
Lichtblaue See so weit das Auge reichte. Wie friedlich es hier war. Das Meer atmete still im Rhythmus der Gezeiten. Von ihrem Aussichtspunkt am Ende der Sleat-Halbinsel war davon nichts auszumachen. Aus der Ferne schien die See still an der Oberfläche, voller Leben und Bewegung, kam man näher. Die Farben des Meers, mal grau-silbrig schimmernd, strahlend in türkis, fast schon grün leuchtend, gelegentlich auch bedrohlich dunkel. Issy war glücklich.
Dort, wo die Berge dunkel in den Himmel ragten, konnte man Kinloch Hourn gerade so erahnen. Die Sandaig Bucht musste auch irgendwo da drüben sein. Beides Orte, die sie lebhaft in Erinnerung hatte. Auf der anderen Seite der Meerenge war sie dem Tod begegnet.
An ihrer Liebe zu den schottischen Highlands hatten die Erlebnisse letzten Winter nichts geändert. Vielmehr hatten sie Issy den Menschen hier nähergebracht. Sie war ein Teil ihrer Geschichte geworden und nun war sie wieder zurück.
Was für ein schöner Moment das gewesen war, mit dem Auto über die unsichtbare Grenzlinie von England nach Schottland zu fahren. Es gab keinen Grenzbaum, keine Mauer, keine Linie, nur ein großes Schild mit dem Saltire, dem weißen Andreaskreuz auf blauem Grund der schottischen Nationalflagge und dem herzlichen Willkommen: Fàilte gu Alba. Das überbordende Glücksgefühl, das dieses profane Schild an der M74 in ihr auslöste, war schwer zu beschreiben, wie eine Mischung aus Heimweh und Heimkommen.
Sie war wieder zurück und dieses Mal war sie nicht gekommen, um ein Buch zu übersetzen, sondern um Gälisch zu lernen. Diese wunderbare Sprache, die sie aus den Liedern von Runrig und Capercaillie kannte und deren Klang sie schon immer bezaubert hatte: kraftvoll und ursprünglich, aber leider auch gänzlich unverständlich. Fremd und altertümlich, eine Sprache, die mit einem einzigen Wort eine ganze Welt ausdrücken konnte. Eine Sprache der Crofter und Arbeiter, Ausdruck einer anderen Welt, die beinahe verloren gegangen wäre, hätte man sie in Schottland nicht mit viel Energie und Aufwand vor dem Aussterben bewahrt. Heute war sie lebendiger als je zuvor.
Als Übersetzerin war sie schon immer der Ansicht gewesen, dass man ein Land und seine Menschen nur dann wirklich verstand, wenn man ihre Sprache beherrschte. Nun, sie wollte mehr begreifen und suchte gezielt nach dieser Verbindung. Fàilte gu Alba. Willkommen in Schottland. Deshalb war sie nach Sabhal Mòr Ostaig gekommen, dem gälischen College auf der Insel Skye, für eine Woche Sprachkurs an einem der wunderbarsten Orte der Welt. Danach würde es sich hoffentlich ein bisschen mehr wie ihre Welt anfühlen.
Mit einem zufriedenen Lächeln zog die den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Es war frisch, die Sonne mochte noch nicht richtig wärmen Anfang April. Sie hielt das Gesicht ins Licht.
„Ich bin wieder da“, murmelte sie in ihren Jackenkragen.
„Hallo Schottland. Ich bin wieder da.“