Der Mann und ich sind unterwegs nach Fife, dem ehemaligen eingeständigen Königreich im Osten Schottlands, oberhalb von Edinburgh gelegen. Es gibt viel zu sehen hier und an der Küste schmiegen sich idyllische Dörfchen an die See: Pittenweem, Anstruther, Crail. Die Sonne scheint und am Hafen gibt es Eiskrem. Doch hinter dem touristischen Glanz gibt es aucxh eine dunkle Seite, etwas weiter im Landesinneren.
Dunino ist ein Weiler in Fife, etwa fünf Meilen außerhalb von St. Andrews. Viele Besucher machen den Weg hierher, aber es ist nicht der alte Friedhof, nicht der uralte Stein mit der Sonnenuhr oder einer der anderen Grabsteine, die sie anlocken. Sie kommen wegen dem, was ein paar hundert Meter bergab der Kirche im Wald liegt.
Die Kirche von Dunino ist alt und war ein früher Ort der Anbetung. In den längst vergangenen Tagen des alten keltischen Glaubens markierte ein Steinkreis vergessene Riten. Der Kreis wurde, wie viele keltische Kultstätten, in die Kirche integriert. Aber es gibt Spuren der Vergangenheit, die man noch sehen kann, faszinierendere noch dazu.
Der Weg führt vorbei an einem Wunschstein. Auf dem Friedhof der Kirche von Dunino haben New-Age-Jünger einen alten, kultischen Stein zu einem Wunschstein gemacht. Überall liegen Münzen verstreut. Jemand hat ihn einer Sonnenuhr umgewandelt.
„Es wird angenommen, dass der Stein, auf dem die Sonnenuhr steht, um 800 n. Chr. gemeißelt wurde, was ihn zu einem der ältesten Steine des schottischen Christentums macht.“ (Ann Lindsay: Verborgenes Schottland, Birlinn, 2010)
Doch das wirklich spannende liegt verborgen in der dunklen Schlucht unterhalb von Kirche und Kultstein. Der Mann geht voraus, ich folge in den kahlen Winterwald, gespannt auf das, was uns erwartet. Wir sind nicht die einzigen. Zwei junge Paare drücken sich zwischen den Bäumen herum, machen den Eindruck, nicht gesehen werden zu wollen. Dann haben wir die Kultstätte erreicht.
Dunino Den Kultstätte
Gläubige haben viele Andenken unter den Bäumen neben dem Dunino Burn hinterlassen, bunte Bänder, Schilder, Schmuck, Fotos, Plaketten, die an Verstorbene erinnern. Dies ist ein Ort der heidnischen Anbetung, Kraftort einer vergessenen Religion. Zwischen den felsigen Klippen fanden blutige Rituale statt. Wenn man vom Friedhof hinuntergeht, erreicht man den Altarfelsen, auf dem ein gehauenes Wasserbecken ein wesentlicher Bestandteil alter, blutiger Rituale war. Hier reinigte der druidische Priester seine nackten Füße, bevor er Menschen den heute unbekannten Göttern opferte. Das Blut wurde gesammelt und die Leichen zur Verbrennung nach unten geworfen wurden.
Die Kulisse ist spektakulär, gesäumt von einem dramatischen Felstheater für eine grausame Show. Man kann fast den Gesang der Menschen hören, die Zeuge der Opfer waren, die die Druiden hier einst ihren Göttern darbrachten. Der Weg zurück zur Kirche ist steil und fühlt sich nach der dunklen Felsschlucht wie ein Weg zurück ins Licht an.
Highland Crime Band 2: Im Dunkel von Skye
Ich habe ein Leben lang leidenschaftlich gerne Krimis gelesen und 2021 meinen ersten geschrieben: Schatten über Skiary, Band 1 der Highland Crime Serie um DI Robert Campbell und die deutschen Übersetzerin Isabel Hartmann. Der Krimi spielt in Glenelg und an einem der abgelegensten Orte Lochabers – Skiary.
In Band 2 finden die Ermittlungen auf der Isle of Skye statt.
DI Robert Campbell genießt seinen Motorrad-Urlaub an der schottischen Westküste. Übersetzerin Isabel, Issy, Hartmann ist auf der Insel Skye, um Gälisch zu lernen. Am Sabhal Mòr Ostaig College stößt sie unvermittelt auf einen ungeklärten Todesfall.
Starb die Studentin wirklich eines natürlichen Todes? Issy hat ihre Zweifel und stellt Nachforschungen an. Wer im Sprachkurs könnte ein Motiv gehabt haben? Und wie war es gelungen, die Tat zu verschleiern?
Weil Isabel Hartmann ihn um Hilfe bittet, nimmt sich DI Robert Hartmann inoffiziell des Falls an. Doch dann gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich mit den ursprünglichen Ermittlungen in Verbindung steht. Unvermittelt wird Isabel von der Hobbydetektivin zu einer Verdächtigen.