Wintersonnenwende in Schottland: Mystik, Tradition und ein Hauch von Humor

Die Wintersonnenwende, auf Gälisch „Oidhche nan Seachd Suipearan“, ist in Schottland – besonders in den Highlands und auf den Inseln – ein bedeutendes Ereignis. Sie markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, wenn das Licht zurückkehrt und die Tage wieder länger werden. Für viele Menschen in Schottland hat die Sonnenwende sogar mehr Bedeutung als Weihnachten selbst.

Die Wurzeln der Tradition

Die Kelten verehrten die Sonnenwende als spirituellen Wendepunkt: Das Wiedererwachen der Sonne symbolisierte den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Noch heute zeugen alte Steinmonumente wie die Callanish Stones auf der Isle of Lewis oder die Clava Cairns bei Inverness von dieser Ehrfurcht vor der Natur und den Sternen. Diese steinernen Zeitzeugen sind so ausgerichtet, dass sie die ersten Sonnenstrahlen des neuen Zyklus einfangen – ein beeindruckendes Zeugnis alter Himmelsbeobachtung und Spiritualität.

Clava Cairns near Inverness

Die Nacht der sieben Abendessen

Eine besondere gälische Tradition ist „Oidhche nan Seachd Suipearan“ – die „Nacht der sieben Abendessen“. Der Brauch sieht vor, dass man sieben kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, um Fülle und Wärme während der dunkelsten Nacht des Jahres zu feiern. Moderne Varianten dieses Festes könnten ein gemütliches Beisammensein mit Freunden am Kamin sein, begleitet von Glühwein, Suppe oder köstlichem Gebäck. Doch der Kern der Tradition bleibt: Dankbarkeit und Freude über das Überstehen der dunklen Jahreszeit.

Clava Cairns

Wie die Schotten heute feiern

Auch heutzutage wird die Sonnenwende in Schottland mit einer Mischung aus alten Ritualen und modernen Eigenheiten gefeiert. Im Maeshowe Chambered Cairn auf Orkney zum Beispiel tauchen die letzten Sonnenstrahlen der Wintersonnenwende die alte Grabkammer in ein magisches Licht. Solche Momente verbinden Geschichte und Natur auf eine einzigartige Weise.

Doch das Wetter, das typisch schottisch sein kann – mit Regen, Wind und eisigen Temperaturen –, macht diese Feiern oft zu einem Abenteuer. Die Schotten nehmen das jedoch mit Humor: „Wenn dich der Wind nicht wegweht, bleibst du wenigstens warm am Feuer.“

Tipps für die Wintersonnenwende in Schottland

  1. Besuche einen Steinkreis: Die Callanish Stones oder die Clava Cairns sind beeindruckende Orte, um die Sonnenwende zu erleben.
  2. Zieh dich warm an: Wetterfeste Kleidung ist ein Muss – Schottland bleibt auch bei der Sonnenwende unberechenbar.
  3. Mach mit bei lokalen Bräuchen: Vielleicht findest du ein gemeinsames Festmahl oder eine Geschichtenerzählung – die Schotten teilen ihre Traditionen gerne.
  4. Nimm dir einen Moment für dich: Die Highlands bieten mit ihrer Weite und Stille den perfekten Ort für Reflexion und einen Neuanfang.

Warum die Sonnenwende wichtig bleibt

Die Wintersonnenwende erinnert uns an den Zyklus der Natur und die Kraft, die uns in den dunkelsten Momenten des Jahres am Leben hält. Es ist ein Fest der Hoffnung, des Lichtes und der Gemeinschaft. In Schottland, wo sich alte Bräuche mit modernem Leben vermischen, wird dieser Tag zu einem besonderen Ereignis, das Herz und Seele berührt.

Wenn du also jemals die Gelegenheit hast, eine Sonnenwende in Schottland zu erleben, nutze sie. Es ist eine Zeit der Magie, des Lachens und der kleinen, aber bedeutsamen Momente – sei es beim siebten Gang des Festmahls oder beim ersten Lichtstrahl, der über die uralten Steine tanzt. Und vergiss nicht, einen kleinen Schluck Whisky einzupacken, um die Nacht zu wärmen.

burial chamber Clava Cairns

Nachtigall ick hör‘ dir trapsen!

Eines Tages werde ich über die Kontaktmail meines Blogs Abenteuer Highlands von einer Agentur kontaktiert, die für Audible Werbung und Social Seeding machte, ob ich Interesse hätte auf die Schottland-Audio-Books im Angebot hinzuweisen. Das ist das erste Mal, dass ich wegen Sponsored Content angesprochen werde. Ich sage zu, schließlich haben meine Leser ein echtes Interesse an Schottland. Da ist vielleicht das ein oder andere Hörbuch dabei, das sie nicht kennen. Ich finde es selbst ganz spannend, was da so auf dem Markt ist und ich weiß natürlich, wie sehr diese Sparte boomt.

Ich selbst bin kein Fan von Hörbüchern. Stimmen lenken mich zu sehr ab, es gibt welche, die ich mag und solche, die ich nicht mag. Denen würde ich nie länger zuhören. Vielleicht liegt es daran, dass ich in meinem Beruf selbst vertone und mit meiner Stimme arbeitet. Man ist viel zu sensibilisiert für falsche Modulationen oder eine misslungene Mischung. Wahrscheinlich erinnern mich Hörbücher zu sehr an die Arbeit. Ich bin regelrecht genervt, wenn ein Hörbuch-Regisseur ein Geräusche-Festival veranstaltet in dem Glauben, das Produkt dadurch authentischer zu machen.

Aber es gibt Stimmen, denen könnte ich stundenlang zuhören. Elmar Gunsch, zum Beispiel, mit dem ich in den frühen Tagen meiner Karriere beruflich zu tun hatte. Ich hatte jedes Mal das Gefühl, es ist Weihnachten, wenn ich mit ihm sprach, sah Tannenbäume, Lichterketten und Adventskränze vor mir auf dem Tisch und am Telefon war er ein wahres Fest.

Aber ich schweife ab, ich wollte von Hörbüchern erzählen. Dieses Gefühl, mit einem Buch in der Hand im Lesesessel zu sitzen, eine Kerze brennt oder sogar der Kaminofen und neben mir steht eine Tasse Kaffee, das kann kein Hörbuch bei mir erzeugen, weil es mich mobil macht. Mit meinem Blootooth Kopfhörer kann ich überall hingehen, während ich zuhöre oder im Auto einmal quer durch Europa fahren, wenn mir danach ist. Und genau das ist das Problem. Hört man nur zu, dann ist man versucht, nebenher andere Dinge zu tun, was ja im Prinzip nichts Schlechtes ist, aber es nimmt dem Text die Wertigkeit.

Ich mag das Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten und die Seiten umzublättern, mich in der Welt darin zu verlieren und erst wieder aufzutauchen, wenn ich Hunger habe oder mein Telefon klingelt. Nellie in Narnia, sozusagen. Das kann ich nur mit einem Buch.

Trotz dieser sicher sehr subjektiven Sicht der Dinge, gibt es viele Gründe für Hörbücher. Für Menschen mit einer Sehschwäche, für ebenso lange wie langweilige Reisen, für Personen mit wenig Platz für Bücher oder einer Leseschwäche. Und natürlich für die, und ich denke das ist die größte Gruppe, die Stimmen im Ohr einfach mögen.

Nellie Merthe Erkenbach liest das Kapitel „Der Dorfladen“ aus Schatten über Skiary

Nun werde ich erneut kontaktiert. Diesmal geht es darum, ob ich nicht Interesse habe, meine Bücher als Hörbuch zu veröffentlichen. Eine junge Schweizerin hatte mir geschrieben, die wie ich eine Leidenschaft für Schottland hat. Sie findet, dass Schatten über Skiary ein exzellentes Hörbuch abgeben würde. Hm, denke ich. Möglicherweise hat sie Recht.

„Klingt interessant“, schreibe ich ihr. „Lass uns reden.“

Ein paar Tage später habe ich einen Zoomcall mit dem Chef des Tonstudios, der die Hörbücher managte. Wir tauschten uns aus und ich bin sehr angetan von dem Plan. Zwischenzeitlich habe ich recherchiert, dass Amazon das auch anbietet: Dort wird man wird an ein Studio vermittelt, die produzieren und stellen es bei Audible ein, die Autoren bekommen Tantiemen.

Das Schweizer Angebot ist ähnlich, der Tantiemen Anteil etwas geringer, aber dafür sind die Ausspielwege breiter gefächert. Das Hörbuch wäre dann über mehr als nur eine Plattform erhältlich. Klingt beides gut, finde ich. Meine Präferenz liegt bei den Schweizern, da war der Kontakt bereits da und ich gebe gerne jungen Menschen eine Chance, die Initiative ergreifen. Nur leider bleibt es bei dem einmaligen Kontakt. Meiner Bitte, mir eine Hörprobe zu schicken, will man gerne nachkommen. Ich möge mich ein paar Tage gedulden. Wochen gehen ins Land und ich höre nichts mehr von den Hörbuchproduzenten. Ich werde es wohl doch über Amazon angehen.

Highland Crime Band 2: Im Dunkel von Skye

Ich habe ein Leben lang leidenschaftlich gerne Krimis gelesen und 2021 meinen ersten geschrieben: Schatten über Skiary, Band 1 der Highland Crime Serie um DI Robert Campbell und die deutschen Übersetzerin Isabel Hartmann. Der Krimi spielt in Glenelg und an einem der abgelegensten Orte Lochabers – Skiary.

In Band 2 finden die Ermittlungen auf der Isle of Skye statt.

DI Robert Campbell genießt seinen Motorrad-Urlaub an der schottischen Westküste. Übersetzerin Isabel, Issy, Hartmann ist auf der Insel Skye, um Gälisch zu lernen. Am Sabhal Mòr Ostaig College stößt sie unvermittelt auf einen ungeklärten Todesfall.

Starb die Studentin wirklich eines natürlichen Todes? Issy hat ihre Zweifel und stellt Nachforschungen an. Wer im Sprachkurs könnte ein Motiv gehabt haben? Und wie war es gelungen, die Tat zu verschleiern?

Weil Isabel Hartmann ihn um Hilfe bittet, nimmt sich DI Robert Hartmann inoffiziell des Falls an. Doch dann gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich mit den ursprünglichen Ermittlungen in Verbindung steht. Unvermittelt wird Isabel von der Hobbydetektivin zu einer Verdächtigen.

Panda-Rettung

„Sollen wir einen Prosecco aufmachen und das neue Auto feiern?“

Der Mann scheint mir ein wenig nachdenklich, vielleicht heitert ihn das auf. Er reagiert gar nicht, weil er so tief in Gedanken versunken ist, dass er mich nicht hört.

„Vielleicht war das doch keine so gute Idee mit dem Parkplatz im Industriegebiet“, sagt er in nachdenklichem Ton. 

Meine Rede, denke ich und schweige.

„Die haben bestimmt Überwachungskameras. Wenn da ein fremdes Auto steht, rufen die vielleicht die Polizei“, überlegt er weiter.

„An einem Sonntag? Das denke ich nicht“, versuche ich ihn zu beruhigen. Doch der Panda auf dem Parkplatz lässt ihm keine Ruhe und er tigert nervös durchs Haus.

Beim Abendessen erklärt er dann, das er am Sonntag mit dem Bus nach Inverness fährt und das Auto umparkt. Sogar bei Kwickfit will er vorbei, weil die sonntags aufhaben und vielleicht einen gebrauchten Reifen draufmachen können.

Ich wollte eigentlich wandern gehen, bringe es aber nicht über mich, den Mann mit dem Bus nach Inverness fahren zu lassen. Ich würde das problemlos machen, er kann es nicht. Ich beschließe, das nicht verstehen zu müssen und ihn hinzzukutschieren. Ich kann ja auch rund um Inverness wandern, während er Reifen aufpumpt, Auto umparkt und Gebrauchtreifen aufziehen lässt.

Sonntagmorgen fahren wir zuerst zu MacDonalds. Ich für Kaffee, er für Kaffee und Frühstücksburger. Dann fahre ich ins Industriegebiet. Der Panda ist noch da, eine Möwe hat einen riesigen weißen Schiss auf dem Dach hinterlassen.

Splash, denke ich und grinse innerlich. Dann winke ich ihm zu und fahre wieder aus der Stadt raus, die an einem Sonntagmorgen sehr verlassen wirkt. Ganz in die Wildnis will ich nicht, weil ich dann keinen Empfang habe und er mich nicht erreichen kann. Deshalb wandere ich einfach die am Berg gelegene Straße nach Abriachan entlang. Am Loch Ness ist der Empfang gut, das sollte kein Problem sein.

Abriachan Loch Ness @nme Abenteuer Highlands

Es ist ein ziemlich windiger und kalter Tag. Obwohl ich an einer Straße entlang laufe, fühlt es sich einsam und abgelegen an. Erstaunlich, wo doch Luftlinie eine Handvoll Kilometer weiter unten die Autos auf der A82 Stoßstange an Stoßstange unterwegs sind. Ich genieße es, mich in der kühlen Luft zu bewegen, Tannenwälder wechseln sich mit Heideflächen ab, ein paar vereinzelte Häuser hier und da. Immer wieder checke ich mein Handy. Was der Mann wohl macht?

Abriachan Loch Ness @nme Abenteuer Highlands

Nach drei Stunden bin ich wieder zurück an meinem Auto. Der Mann hat sich noch immer nicht gemeldet. Ich schicke ihm eine Nachricht und fahre los.

Bin auf dem Weg zurück nach Inverness. Wo steckst du?

Die Antwort kommt umgehend.

Bin gerade auf den Parkplatz des Autohändlers gefahren.

Das hätte wir auch gestern machen können, aber dann hätte ich nicht diesen schönen Spaziergang oberhalb von Loch Ness gemacht.

Der Mann sieht erschöpft aus. Er hat zwei Stunden bei dem Reifenladen verbracht. Anscheinend in einer irrsinnig langen Warteschlange. Was die Schotten sonntags so machen! Jetzt steht der Panda unschuldig auf dem Parkplatz des Händlers und der Mann fühlt sich besser, weil er am Vorabend das Geld für den Gebrauchtwagen überwiesen hat. Der Deal ist somit gemacht.

Auf dem Heimweg erkläre ich, dass wir definitiv heute Prosecco trinken müssen. Er nickt und grinst.

Mittwochs ist es dann so weit. Wir holen das neue Auto ab und begeben uns zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen in die Hauptstadt der Highlands. Der Mann macht früher Schluss und ist am Nachmittag abfahrbereit. Dreimal in die Hauptstadt, das hätte man auch effektiver lösen können grummle ich. So richtig viel Zeit zum Ausspannen hatte ich weder 2021 noch 2022, sonst würde ich jetzt nicht noch meinen Resturlaub nehmen. Ich beschließ, es positiv zu sehen. Ein Großteil der Strecke ist landschaftlich wunderschön und mein Auto hat nun wirklich allen Schnickschnack, mit dem man längere Fahrten angenehm machen kann. Dazu lockt der Ausblick auf einen Barista Kaffee. Happy Holidays!

Auf dem Parkplatz werfe ich den Panda einen letzten wehmütigen Blick zu. Er hat mich begleitet in all meinen Jahren in den Highlands. Jetzt hat ein neuer Abschnitt begonnen.

Bonnie Scotland

Eine Reise durch Geschichte, Kultur und atemberaubende Landschaften

Schottland, ein Land von unvergleichlicher Schönheit und historischer Bedeutung, zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Von den majestätischen Highlands bis zu den pulsierenden Städten hat Schottland viel zu bieten. Mit einer reichen Geschichte, einer vielfältigen Kultur und einer atemberaubenden Landschaft ist es kein Wunder, dass Schottland zu den beliebtesten Reisezielen zählt.

Historische Wurzeln und kulturelles Erbe

Die Geschichte Schottlands erstreckt sich über Jahrhunderte und hat tiefe Spuren in der Kultur des Landes hinterlassen. Ein Höhepunkt ist zweifellos das Edinburgh Castle, das hoch über der Hauptstadt thront. Dieses beeindruckende Bauwerk beherbergt die schottischen Kronjuwelen und bietet einen Einblick in die turbulenten Zeiten der schottischen Geschichte. Die Schlacht von Culloden, die letzte Schlacht auf britischem Boden, ist ein weiteres historisches Highlight, das die Besucher in die dramatischen Ereignisse des 18. Jahrhunderts eintauchen lässt.

Die schottische Kultur ist geprägt von Musik, Tanz, Kunst und Literatur. Die Klänge des Dudelsacks sind fast schon ein Synonym für Schottland, und die schottische Tanzkunst, insbesondere der Highland Dance, ist weltweit bekannt. Schottland hat auch eine reiche literarische Tradition, angeführt von Größen wie Robert Burns und Sir Walter Scott. Ihre Werke spiegeln die schottische Identität und die Liebe zur Heimat wider.

Unglaubliche Landschaften

Die Landschaft Schottlands ist von atemberaubender Schönheit und Vielfalt geprägt. Die Highlands, eine Region aus sanften Hügeln, tiefen Tälern und majestätischen Bergen, bieten Wanderern und Naturliebhabern unzählige Möglichkeiten. Der Loch Ness, einer der tiefsten Seen Europas, zieht nicht nur wegen der Legende um das Ungeheuer von Loch Ness Besucher an, sondern auch wegen seiner beeindruckenden Umgebung.

Die Isle of Skye, mit ihren bizarren Felsformationen und zerklüfteten Küsten, ist ein weiteres Highlight der schottischen Landschaft. Hier trifft man auf die raue Schönheit der Natur, die Künstler und Fotografen gleichermaßen inspiriert hat.

Städte und Moderne

Schottland mag reich an Geschichte sein, aber es ist auch ein Ort der Modernität und Dynamik. Städte wie Edinburgh und Glasgow bieten eine aufregende Mischung aus altem Charme und modernem Flair. Edinburgh, die Hauptstadt, verzaubert mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und dem eleganten Georgianischen Viertel. Die jährliche Edinburgh Festival Fringe, das weltgrößte Kunstfestival, lockt Künstler und Besucher aus aller Welt an.

Glasgow hingegen ist für seine Kunstszene, pulsierendes Nachtleben und moderne Architektur bekannt. Die Stadt hat sich von ihrer industriellen Vergangenheit zu einem Zentrum der Kreativität und Innovation entwickelt.

Kulinarische Köstlichkeiten

Die schottische Küche hat sich über die Jahre entwickelt und bietet eine Reihe von Köstlichkeiten. Von Haggis und Neeps (Rüben) bis zu geräuchertem Lachs und Scotch Whisky bietet die kulinarische Szene Schottlands eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen, die die lokalen Zutaten und Traditionen widerspiegeln.

Fazit

Schottland ist ein Land der Kontraste, in dem Geschichte und Moderne, Natur und Kultur auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen. Die schottische Landschaft mit ihren majestätischen Highlands und malerischen Inseln ist ebenso beeindruckend wie die lebendigen Städte voller Kunst, Kultur und Dynamik. Wer Schottland besucht, wird in eine Welt eintauchen, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart in einem unvergleichlichen Panorama vereint.

Und wer dann noch abseits der ausgetretenen Touristenpfade Neues entdecken will, der solte sich Schottland für stille Stunden zulegen.

🌎 Schottland für stille Stunden – ein Reiseführer in die Seele Schottlands📚

Bei Amazon in der gebundenen Ausgabe, als Taschenbuch und eBook erhältlich!

🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿Schottland für stille Stunden ist kein klassischer Reiseführer, hier finden sich keine Touristenziele oder Öffnungszeiten. Schottland für stille Stunden führt vielmehr an weitgehend unbekannte Orte und erzählt historische, abgründige, romantische oder lustige Geschichten durch die Jahrhunderte. Entdecken Sie die Seele anstatt der Sehenswürdigkeiten Schottlands, Tipps aus dem wahren schottischen Leben und Orte, die es möglich machen ein Land so zu erleben, wie es wirklich ist. 🧳 Mit dem Reiseinspirationsbuch kann man dieses wunderbare Land vor Ort ohne Trubel ganz anders erfahren oder sich einfach zu Hause auf dem Sofa hinein träumen

Quelle des Artikels: ChatGPT

7 Campervan Tipps & Tricks

für einen unvergesslichen Urlaub in den schottischen Highlands

Seit der Pandemie hat sich vieles verändert in den Highlands, aber eines ist ganz offensichtlich: Es sind deutlich mehr Camper unterwegs als früher. Ein Großteil hat englische Kennzeichen, aber es gibt auch viele Deutsche, Belgier, Österreicher, Schweizer und Franzosen, die sie Reise in die Highlands mit dem Camper, dem Van oder dem Wohnmobil angetreten haben. In der Saison kann es mitunter eng werden auf den Straßen und Parkplätzen, deshalb hier 7 Tipps & Tricks wie ihr aus eurem Campervan-Urlaub in den schottischen Highlands ein unvergessliches Highlight macht.

1 Kauf keine Mainstream Reiseführer

Bei den Standard Anbietern weißt du zwar, was du bekommst, aber du bist da, wo alle anderen auch sind, weil sie denselben Reiseführer gekauft haben: Loch Ness, Eilean Donan Castle, Old Man of Storr … Da ist es dann im Sommer ziemlich voll.

Besorge dir alternative Reiseführer wie, z.B. meinen Schottland für stille Stunden. So schaust du Schottland in die Seele jenseits der Marketing-Maschinerie.

2 Ändere deinen Tagesablauf

Im Sommer wird es schon gegen 4 Uhr hell und erst weit nach Mitternacht wieder dunkel. Die Abend- und die Morgenstunden sind die schönsten des Tages. Ich liebe es, wenn der Morgennebel vom Meer kommt und die untergehende Sonne, den Himmel ein glühendes Pink oder Orange taucht. Warum also nicht dann unterwegs sein, wenn die Straßen leer und die Luft frisch ist? Wer antizyklisch unterwegs ist, erlebt die Highlands viel intensiver.

summer haze – Scottish Highlands

3 Meide die Saison

Die Schottland-Saison geht traditionell von April bis Oktober und gerade 2023 hatte der April fast schon sommerliche Tage. Der Oktober ist oft zwar stürmisch, hat aber oft goldene Momente zu bieten. Die ganz Harten trauen sich auch in den Winter in die Highlands, der einen ganz eigenen Reiz hat. Nur dann hat so gut wie nichts auf, also auch keine Restaurants, die meisten Sehenswürdigkeiten sind ebenfalls geschlossen. Wenn du nicht an schulpflichtige Kinder gebunden bist, reise außerhalb der Saison an. Allein auf der Isle of Skye sind pro Saison rund 600 000 Touristen.

Eilean Donan Castle winter @nme Nellie Merthe Erkenbach

4 Vorsicht bei den Fähren

Hier herrscht gerade das pure Chaos in Schottland. Die Fährflotte ist überaltert und immer wieder fallen einzelne aus. Die neuen Fähren werden nicht fertig und die gecharterten Ersatzfähren haben oft technische Probleme. Es ist inzwischen keine Seltenheit, sondern eher die Norm, dass eine gebuchte Überfahrt nach z.B. Mull, Arran oder Uist ausfällt oder trotz Buchung einfach keine Campervans mitnimmt, weil das Mitteldeck nicht funktionstüchtig ist. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, der verlässt zumindest im Moment Mainland Scotland nicht. Auch der Fährhafen in Dover hat an Feiertagen wie Ostern kilometerlange Abfertigungsstaus zu beklagen.

Mehr Infos zu den Fähren findet ihr hier: CALMAC

Armadale Ferry und der neue Krimi @nme Nellie Merthe Erkenbach Im Dunkel von Skye

5 Campingplätze machen Spaß

Bei allem Reiz des wilden Campens, viele Campingplätze, haben hier oft mehr im Angebot als nur Abwassertanks. Es gibt z.B. welche nur für Erwachsene, da ist Ruhe garantiert. Oder solche, die wunderbare Aussichten zu bieten haben und natürlich die, die ein kleines bisschen Luxus liefern. Wie wäre es mit handgemachter Schokolade und einer Barista Latte? Kein Problem! Und der Stellplatz ist auch sicher. Das ist beim wilden Campen oft nicht möglich, weil die Plätze ständig belegt sind.

Camper Parkplatz Cluanie @nme Nellie Merthe Erkenbach

Stellplätze sind rar und oft belegt.

6 Straßen

Erkundige dich vorher genau, welche Straßen für Campervans erlaubt sind und welche nicht. Das ist keine Frage des fahrerischen Könnens. Die Straßen sind eng, steil und die Kuppen haben einen kurzen Radius, längere Fahrzeuge sitzen auf oder bleiben im Morast stecken. Es fährt sich viel entspannter auf den legalen Wegen und immer daran denken, gelegentlich zur Seite zu fahren und den Verkehr passieren lassen, der sich hinter einem angesammelt hat.

Verkehr Schottische HIghlands Camper @nme Nallei Merthge Erkenbach

Und wer nicht im Konvoi mit einer Horde Traktor-Enthusiasten, einer Clique Porschefahrer, einem Rudel Motorroller oder einer Bande Oldtimer stecken will, der meidet Marketing-Routen wie die NC500 lieber. Ganz zu schweigen von den Unimogs, den Range Rovern und den Radfahrern, Ehrlich! Ist besser für die Nerven.

Cluanie no authorised vehicles beyond this point @nme Nellie Merthe Erkenbach

7 Preise

Die Preise für Benzin und Diesel steigen, je weiter man in den ländlichen Raum kommt, während die Tankstellen gleichzeitig abnehmen. Deshalb ist es klüger, in größeren Ortschaft tanken, das macht mitunter über 20 Cents pro Liter aus. Im Gegensatz zu den deutschen Tankstellen ändern sich hier die Preise aber eher selten und schon gar nicht im Laufe des Tages. Ein Preisvergleich macht immer Sinn, wenn man die Möglichkeit hat, zwischen mehreren Anbietern zu wählen.

Preisvergleich ist auch bei den Campern entscheidend. Verschiedene Wohnmobilvermietungen miteinander zu vergleichen, ist oft der beste Weg, um Schnäppchen zu machen oder auch das Steuer auf der Seite zu haben, die man beim Fahren gewohnt ist. Mit dem Camper Champ kann man die Top-Marken auf der ganzen Welt vergleichen, um das beste Angebot zu erhalten, ohne Buchungsgebühr. Wohnmobile sind in Deutschland und Großbritannien sowie an anderen Reisezielen verfügbar.*

Und jetzt bleibt mir nur noch, Euch einen schönen Urlaub zu wünschen:

Fàilte gu Alba! Willkommen in Schottland!

Eilean Donan Castle at night @nme Nellie Merthe Erkenbach

*sponsorend content

OUT NOW! Im Dunkel von Skye

3D mock-up Im Dunkel von Skye Highland Crime Bd.2 - DI Robert Campbell ermittelt @nme Nellie Merthe Erkenbach

Highland Crime Band 2 – DI Robert Campbell ermittelt

Und hier geht es zum Buch bei Amazon.

DI Robert Campbell genießt seinen Motorrad-Urlaub an der schottischen Westküste. Übersetzerin Isabel, Issy, Hartmann ist auf der Insel Skye, um Gälisch zu lernen. Am Sabhal Mòr Ostaig College stößt sie unvermittelt auf einen ungeklärten Todesfall.

Starb die Studentin wirklich eines natürlichen Todes? Issy hat ihre Zweifel und stellt Nachforschungen an. Wer im Sprachkurs könnte ein Motiv gehabt haben? Und wie war es gelungen, die Tat zu verschleiern?

Weil Isabel Hartmann ihn um Hilfe bittet, nimmt sich DI Robert Campbell inoffiziell des Falls an. Doch dann gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich mit den ursprünglichen Ermittlungen in Verbindung steht. Unvermittelt wird Isabel von der Hobbydetektivin zu einer Verdächtigen.

Und so geht der Krimi los …

Lichtblaue See so weit das Auge reichte. Wie friedlich es hier war.  Das Meer atmete still im Rhythmus der Gezeiten. Von ihrem Aussichtspunkt am Ende der Sleat-Halbinsel war davon nichts auszumachen. Aus der Ferne schien die See still an der Oberfläche, voller Leben und Bewegung, kam man näher. Die Farben des Meers, mal grau-silbrig schimmernd, strahlend in türkis, fast schon grün leuchtend, gelegentlich auch bedrohlich dunkel. Issy war glücklich.

Dort, wo die Berge dunkel in den Himmel ragten, konnte man Kinloch Hourn gerade so erahnen. Die Sandaig Bucht musste auch irgendwo da drüben sein. Beides Orte, die sie lebhaft in Erinnerung hatte. Auf der anderen Seite der Meerenge war sie dem Tod begegnet.

An ihrer Liebe zu den schottischen Highlands hatten die Erlebnisse letzten Winter nichts geändert. Vielmehr hatten sie Issy den Menschen hier nähergebracht. Sie war ein Teil ihrer Geschichte geworden und nun war sie wieder zurück.

Was für ein schöner Moment das gewesen war, mit dem Auto über die unsichtbare Grenzlinie von England nach Schottland zu fahren. Es gab keinen Grenzbaum, keine Mauer, keine Linie, nur ein großes Schild mit dem Saltire, dem weißen Andreaskreuz auf blauem Grund der schottischen Nationalflagge und dem herzlichen Willkommen: Fàilte gu Alba. Das überbordende Glücksgefühl, das dieses profane Schild an der M74 in ihr auslöste, war schwer zu beschreiben, wie eine Mischung aus Heimweh und Heimkommen.

Sie war wieder zurück und dieses Mal war sie nicht gekommen, um ein Buch zu übersetzen, sondern um Gälisch zu lernen. Diese wunderbare Sprache, die sie aus den Liedern von Runrig und Capercaillie kannte und deren Klang sie schon immer bezaubert hatte: kraftvoll und ursprünglich, aber leider auch gänzlich unverständlich. Fremd und altertümlich, eine Sprache, die mit einem einzigen Wort eine ganze Welt ausdrücken konnte. Eine Sprache der Crofter und Arbeiter, Ausdruck einer anderen Welt, die beinahe verloren gegangen wäre, hätte man sie in Schottland nicht mit viel Energie und Aufwand vor dem Aussterben bewahrt. Heute war sie lebendiger als je zuvor.

Als Übersetzerin war sie schon immer der Ansicht gewesen, dass man ein Land und seine Menschen nur dann wirklich verstand, wenn man ihre Sprache beherrschte. Nun, sie wollte mehr begreifen und suchte gezielt nach dieser Verbindung. Fàilte gu Alba. Willkommen in Schottland. Deshalb war sie nach Sabhal Mòr Ostaig gekommen, dem gälischen College auf der Insel Skye, für eine Woche Sprachkurs an einem der wunderbarsten Orte der Welt. Danach würde es sich hoffentlich ein bisschen mehr wie ihre Welt anfühlen.

Mit einem zufriedenen Lächeln zog die den Reißverschluss ihrer Jacke zu. Es war frisch, die Sonne mochte noch nicht richtig wärmen Anfang April. Sie hielt das Gesicht ins Licht.

„Ich bin wieder da“, murmelte sie in ihren Jackenkragen.

„Hallo Schottland. Ich bin wieder da.“

Countdown zum Booklaunch

Auf dem Weg zum Einkaufen

Einkaufen ist in den schottischen Highlands in der Regel eine größere Aktion. Der nächste Supermarkt ist eine gute halbe Stunde entfernt und nicht nur sehr teuer, die Auswahl ist begrenzt und oft nicht frisch. Deshalb fahre ich in die nächste Stadt, Fort William, um einzukaufen und zu tanken. Ich habe ja schon mehrfach darüber geschrieben.

Das dauert außerhalb der Saison etwas eineinhalb Stunden. Und dann gehe ich eben nicht nur einkaufen, sondern unterwegs spazieren, recherchieren oder mache mich auf die Suche nach Friedhöfen und ja, auch nach so vielen Jahren hier finde ich immer noch spannende Ecken, an denen ich noch nicht gewesen bin. Auch auf meiner Einkaufsroute. Im Dezember war das der MacSorlie Friedhof in Glen Nevis.

Ein schottischer Clan ist eine Gruppe von Menschen, die glauben, denselben Vorfahren zu haben. Ein Clan ist weit mehr als eine Familie. In den Highlands waren sie auch eine politische Einheit, eine Quelle der militärischen Unterstützung und Verteidigung. Eine Septe ist jedoch etwas anderes und das muss man bedenken, wenn man über den MacSorlie-Friedhof in Glen Nevis spricht, denn keiner der Steine hier trägt den Namen MacSorlie oder MacSorley. Die Verstorbenen werden als Camerons in Erinnerung bleiben. Dieser Friedhof hat nicht nur viele spannende Aspekte der Clangeschichte zu bieten, er ist auch wunderschön, fast schon verwunschen an einem kalten Wintermorgen.

Tom-Eas-an-t-Slinnean @nme Graveyards of Scotland Nellie Merthe Erkenbach

Von der Straße kann man ihn nicht erkennen. Man muss wissen wo, das Auto parken und ein paar hundert Meter von der Straße entlang auf der alten coffin road gehen, dem Pfad, auf dem die Särge einst zu dem Friedhof getragen wurden. Es heißt, dass die Reise für viele Menschen zu weit war, die Angehörigen unterwegs oft aufgaben und ihre Lieben entlang des Weges begruben. Gruslige Vorstellung.

Die Aussicht von diesem friedlichen Ort in Richtung Ben Nevis ist spektakulär. Diese Grabstätte hat eine ganz besondere Atmosphäre. Ein Gefühl uralter Loyalität und Zugehörigkeit.

Tom-Eas-an-t-Slinnean @nme Graveyards of Scotland Nellie Merthe Erkenbach

Einer der ursprünglichen vier Zweige des Clan Cameron (und daher technisch gesehen keine „Septe“, aber hier zur Klarstellung enthalten) waren die MacSorlies einer der frühesten Stämme von Lochaber. Sie sollen ursprünglich von demselben „Stamm“ abstammen wie die MacDonalds, wie ihr Vatername andeutet – „Sliochd Shomhairle Ruaidh“, „The Race of Somerled the Red.“ Eng mit ihren Nachbarn, den MacMartins, verbündet, residierten die MacSorlies in Glen Nevis.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen die MacSorlies unter die Führung des Clan Cameron, obwohl sie den Namen Cameron scheinbar erst im frühen 17. Jahrhundert annahmen. Die MacSorlies/Camerons von Glen Nevis waren nicht die treuesten Anhänger der Cameron Chiefs. Es war bekannt, dass sie bei zahlreichen Gelegenheiten mit ihnen in Fehde standen.

Im Jakobiteraufstand von 1745 waren die MacSorlies/Camerons von Glen Nevis unter ihrem Anführer Alexander Cameron von Glen Nevis nicht „out“, aber viele von ihnen waren trotzdem bei Lochiels Regiment; Alexanders Bruder Angus hat die Rannoch Camerons versammelt, um sich dem Regiment anzuschließen.“ (Quelle: clan-cameron.org)In der Nähe des Glen Nevis House auf einem Hügel südlich der Straße liegt ein kleiner Friedhof namens „Tom-eas-an-t-slinnean“ (Hügel des Wasserfalls der Schulter). Hier liegen die alten Camerons von Glen Nevis begraben, die das Patronym von MacSorlie trugen, einem inzwischen ausgestorbenen Zweig des Clans Cameron. (Quelle: Canmore)

Tom-Eas-an-t-Slinnean @nme Graveyards of Scotland Nellie Merthe Erkenbach

Abenteuer Highlands 3 – Ja hört das denn nie auf!

Nach den ersten Erfahrungen mit den Highlands habe ich das erste Buch geschrieben: Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland. Damals noch ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es vielleicht mehrere geben könnte. 

Die Jahre gingen ins Land und die Abenteuer wurden nicht weniger. Deshalb, und weil ich immer wieder gefragt wurde, ob es nicht bald einen zweiten Teil von Abenteuer Highlands gäbe, habe ich ihn geschrieben. Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland – alles, was ein Doppelleben in zwei Ländern aufregend und erzählenswert macht. 

Nun ist Abenteuer Highlands offiziell eine Serie und der nächste Band Abenteuer Highlands 3 – Ja hört das denn nie auf! seit Oktober 2023 als Taschenbuch und eBook bei Amazon verfügbar. 

Nellie Merthe Erkenbach

Halloween – Re-Post: Der Zauberer von Gordonstoun

Dies ist eine Geschichte über den Teufel, der eine Seele jagt und sie dann an den heiligen Boden von Birnie Kirkyard verliert. Dies ist ein Ort der Legenden, die Kirche selbst eine der ältesten in Schottland, die noch aktiv ist.

Christen beten hier seit dem 12. Jahrhundert und die Kelten haben noch einige Jahrhunderte zuvor hier ihren Glauben ausgeübt. Birnie war die Kathedrale des Bischofs von Moray, eine der wichtigsten Diözesen des katholischen Schottland unter König David I. Das Bistum endete mit der Reformation.

Aber zurück zum Teufel und zur Geschichte von Sir Robert Gordon, auch bekannt als der Zauberer von Gordonstoun, der hier 1704 starb, angeblich auf diesem Friedhof. Der Teufel war hinter ihm her und Gordon sprang in einer wilden Verfolgungsjagd über die Mauer, um sich zu retten und heiligen Boden zu erreichen. Ein sicherer Ort vor Teufel, der ihn verfolgte. Gordon rettete seine Seele, sein Leben jedoch nicht. Sir Robert Gordon brach sich den Hals, als er über die Kirchhofsmauer fiel.

Der angebliche Zauberer war der 3. Earl of Gordon und ein hochgebildeter Mann. Dies war zu der Zeit ein Grund für Verdacht. Gordon war eher ein Wissenschaftler als ein Spiritist. Er hatte in Italien studiert und fühlte sich den Menschen in Moray wahrscheinlich fremd. Die wiederum beschuldigten ihn, sich mit dem Teufel zu unterhalten, mit nackten Frauen zu tanzen und (am schlimmsten) keinen Schatten zu besitzen. Ein sicheres Zeichen, zu dieser Zeit, ein Zauberer zu sein. Die nackten Frauen schienen da nicht ganz so wesentlich ,aber immerhin nicht zu vernachlässigen.

Zu seinen Lebzeiten war er vor Strafverfolgung geschützt, schließlich war er der Earl und nicht nur einflussreich, sondern auch reich. Manch eine Frau hatte in den Tagen der Hexenjagden nicht so viel Glück wie Gordon.
Sehr wahrscheinlich war er nicht viel mehr als ein nerdiger und etwas seltsamer Wissenschaftler, aber für die Leute von Moray war Sir Robert Gordon ein Zauberer. Und er starb hier auf dem Kirchhof von Birnie im Jahr 1704.

Weiterlesen

Zeitreise ohne Steinkreis

Fort George ist wieder einmal Gastgeber der Celebration of the Centuries. Von Samstag, 13. August 2022 bis Sonntag, 14. August 2022 werden Reenactors die mächtige Festung mit einer lebendigen Zeitleiste, die über zweitausend Jahre schottische Geschichte darstellt, zum Leben erwecken.

So die offizielle Ankündigung von Historic Scotland. Mehr Infos gibt es hier.

Aber wie fühlt sich das an? Diese schottische Zeitreise ganz ohne Steinkreis?

Celebration of the Centuries, Fort George (82)

von schottischen Schlachten und anderen schrägen Wochenendveranstaltungen

Sonntag war Zeitreisetag. Der Mann und ich sind früh aufgestanden und nach Norden gefahren, um in die Welt der Pikten, Kelten und Römer einzutauchen, um Mittelalter zu erleben und uns den Ersten und Zweiten Weltkrieg anzusehen. Alles hinter 12 Meter hohen Sandsteinmauern.

Celebration of the Centuries, Fort George (59)

Fort George, ein paar Meilen außerhalb von Inverness, der Hauptstadt der Highlands, gleich neben dem Flughafen. Eine Befestigungsanlage aus dem 18. Jahrhundert, gebaut von den Engländern um das aufrührerische Schottland nach dem gescheiterten jakobitischen Aufstand von 1745 zu befrieden.

Die Anlage dient heute noch als Garnison und beherbergt die Soldaten der sogenannten Black Watch, das 3. Bataillon des Royal Regiment of Scotland. Eine alte und hochdekorierte Einheit. Sie sind so was wie die Superstars der schottischen Militärgeschichte. Allerdings geht auch ihre Zeit in Fort George zu Ende.

Celebration of the Centuries, Fort George (12)

Am Wochenende war hier alles anders: Celebration of the Centuries. Für die Freunde längst vergangener Tage. Ein geschauspielerter Einblick in diverse Volksgruppen und Jahrhunderte – ein wenig wie Braveheart trifft die Ritter der Tafelrunde bevor der mit Indiana Jones dann Zurück in die Zukunft fliegt.

Sie waren alle da, die Schotten, die bei der Schlacht von Bannockburn 1314 einen ihrer wichtigsten Siege über die Engländer feierten.

Die Römer, die Britannien besetzten aber im Norden nach Schottland hin eine Mauer bauen mussten, um vor den wilden Pikten Ruhe zu haben.

Celebration of the Centuries, Fort George (18)

Die wiederum saßen friedlich und blau tätowiert am Feuer.

Celebration of the Centuries, Fort George (120)

Mittelalterliche Ritter pflegten Schwerter und Schilde. Die Frauen bereiteten die traditionellen Bannocks auf offenem Feuer zu.

Und die Soldaten hatte Weltkrieg.

Wir hatten nach drei Stunden und insgesamt 1500 Jahren Geschichte genug gesehen und gingen mit ein paar mittelalterlichen Bauern, einem Pestarzt und Soldaten mit Hellebarden dem Ausgang entgegen.

Celebration of the Centuries, Fort George (2)

Im Auto hab ich sicherheitshalber mal das Smartphone angemacht und den Kalender geprüft. Nur um ganz sicher zu sein, daß wir auch im richtigen Jahrhundert nach Hause fahren.

 

Die blutige Flagge der Stewarts of Appin

 grave Morvern Donald Livingstone

Ihre Schönheit liegt in ihrer Einfachheit: Uralte Steinplatten und Kreuze, einige der schönsten Steinmetzarbeiten im westlichen Hochland, befinden sich in Lochaline auf der Morvernhalbinsel auf einem Friedhof namens Kiel oder Cille Cholumchille, der Kirche von St. Columba, die den Sound of Mull überblickt. Überreste der mittelalterlichen Kirche sind noch auf dem Friedhof.

Der Heilige Columba aus Iona gründete in der Gegend ein Kloster. Im Mittelalter war dies ein betriebsamer Landstrich, die geschützten Hänge des üppigen Landes erlaubten Landwirtschaft und die Fischerei war ertragreich. Im Old Session House steht eine Sammlung wunderschöner Grabsteine ​​aus dem 8. Jahrhundert, ältere aus dem 13. und später. Zeit, Gedanken und Vorstellungskraft flossen in diese kunstvollen Werke ein. Die Steinmetze der Umgebung waren zu ihrer Zeit bekannte Handwerker. Ihre Muster sind außerordentlich natürlich.

Die Geschichte eines heldenhaften Teenagers

An diesem uralten Ort endet die bewegende Geschichte eines jungen Mannes. 1746 rettete der erst 18-jährige Donald Livingstone (Domnhull Molach) das Banner des Regiments der Stewart of Appin in der Schlacht von Culloden und lebte, um seine Geschichte zu erzählen, obwohl er mehrere Male angeschossen worden war.

Die Livingstones waren nicht die traditionellen Fahnenträger für die Stewarts of Appin. Diese Ehre gehörte Carmichaels und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Aber die Livingstones waren Leibwächter der Stewarts of Appin, alle drei unterstützten die Sache der Jakobiten.

Auf dem verheerenden Schlachtfeld von Culloden, auf dem so viele Jakobiten bei dem Gemetzel im Moor ihr Leben ließen, wurden acht der Carmichael-Fahnenträger, die alle den Vornamen Donald trugen (in Schottland ist es zum Teil heute noch üblich, dass die männlichen Familienmitglieder über Generationen hinweg denselben Vornamen tragen), entweder getötet oder schwer verwundet. Es blieb keiner mehr übrig, um das Banner zu tragen, das mitten im Blut der sterbenden Männer auf dem Boden lag.

Von den 5400 Anhängern von Prinz Charles Edward Stuart, die in Culloden kämpften, starben mehr als die Hälfte, wurden verletzt oder inhaftiert. Der junge Soldat Donald Livingstone hatte die Tapferkeit der Jugend, er war mutig und forsch, fühlte sich wahrscheinlich unbesiegbar und nahm das blutige Banner. Er war der 9. Fahnenträger in dieser Schlacht. Er nahm das Banner ab und wickelte es um seinen Körper. Die Schlacht war verloren, aber er wollte wenigstens das Banner seines Prinzen retten.

Die heldenhafte Rettung

Das Appin-Banner zeigt ein gelbes Andreaskreuz auf hellblauer Seide, es befindet sich im Militärmuseum im Edinburgh Castle und hängt neben dem Banner des englischen Truppenregiments (King’s Own Royal), das vom Appin-Regiment angegriffen wurde. Dunkle Flecken zeugen vom Blut seiner Fahnenträger, Einschusslöchern belegen die Gefahr, der die Fahnenträger ausgesetzt waren.

Der junge Mann wurde fast sofort von einer Kugel getroffen, doch es gelang ihm, ein streunendes Pferd zu ergreifen, einen Dragoner zu töten und einem zweiten zu entkommen. Unter normalen Umständen wäre er in Culloden gestorben, aber das Banner der Stewarts of Appin, das um seinen jugendlichen Körper gewickelt war, musste ihn beschützt haben, so heißt es. Es gelang ihm, nach Argyll zurückzukehren. Die Engländer aber verfolgten ihn. Und nicht nur ihn. Das Land musste von Aufständischen gesäubert werden.

Am 10. März 1746 strömen Soldaten von einem der bekanntesten englischen Kriegsschiffe, der HMS Terror, an Land. Was folgte, war eine Orgie der Zerstörung, an einem einzigen Tag brannten hier 400 Häuser und Scheunen, das Vieh, das nicht mitverbrannt war, wurde erschossen.

Das ehrenhafte Ende

Donald Livingstone, der Mann, der die Stewart-Farben rettete, lebte weitere 70 Jahre bis zum hohen Alter von 88 Jahren. Er wurde hier beigesetzt.  Er hatte sechs Söhne und zwei Töchter. Bei seinem Tod wurden verschiedene Schusswunden (der Legende nach waren es neun) an seinem Körper entdeckt. Donald Livingstones Geschichte wurde unsterblich und die Rettung des Banners ein Hoffnungsschimmer in den dunklen Tagen der Niederlage und der englischen Vergeltung. Das Banner war das Wahrzeichen eines ebenso stolzen wie verzweifelten schottischen Kampfes um Unabhängigkeit und nicht nur deshalb für die Stewarts of Appin und alle, die der jakobitischen Sache folgten, von höchster Wichtigkeit.

Lust auf mehr? Dann schaut doch mal bei Amazon vorbei!

Schottland für stille Stunden ist kein klassischer Reiseführer, hier finden sich keine Touristenziele oder Öffnungszeiten. Schottland für stille Stunden führt vielmehr an weitgehend unbekannte Orte und erzählt historische, abgründige, romantische oder lustige Geschichten durch die Jahrhunderte. Entdecken Sie die Seele anstatt der Sehenswürdigkeiten Schottlands, Tipps aus dem wahren schottischen Leben und Orte, die es möglich machen ein Land so zu erleben, wie es wirklich ist. Mit dem Reiseinspirationsbuch kann man dieses wunderbare Land vor Ort ohne Trubel ganz anders erfahren oder sich einfach zu Hause auf dem Sofa hinein träumen. Der Reiseführer in die Seele Schottlands beschreibt Schottland für Fortgeschrittene, die aufregende Geschichte, die atemberaubende Natur und die fast vergessenen Orte abseits der Touristenströme von Arthur’s Seat, Loch Ness oder Glencoe und dennoch mitten im Herzen Schottlands.