Granite Noir Auftakt: Lunch mit C. J. Cooke

Ein Krimifestival in Schottland – und die Magie des Geschichtenerzählens

Das Granite Noir Crime Festival beginnt stilvoll mit einem Lunch in der Music Hall von Aberdeen. Die Veranstaltung verzögert sich um 15 Minuten – typisch schottisch. Die Stimmung im Raum ist aufgeladen mit Vorfreude. Gespräche fließen, Programmhefte rascheln, es liegt ein Hauch von Spannung in der Luft.

Das Publikum: Wer kommt zu Granite Noir?

Überwiegend Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, einige Männer, meist als Begleitung. Ein paar Jüngere und Ältere mischen sich unter die Menge. Niemand sieht auf den ersten Blick aus wie ein Autor – stattdessen sind es leidenschaftliche Leserinnen und Leser, die sich für Mutterschaft, psychologische Tiefe und die Kraft des Schreibens interessieren.

C. J. Cooke und die Kraft der Mutter-Tochter-Beziehung

C. J. Cooke betritt die Bühne mit einer Präsenz, die sofort fesselt. Sie erzählt von ihrer Faszination für Hexenverfolgungen, aber vor allem davon, wie sich Mutter-Tochter-Beziehungen über Jahrhunderte hinweg kaum verändert haben. Ihre Romane greifen diese Themen auf, zeigen, wie Frauen durch Zeiten hinweg dieselben Herausforderungen meistern müssen.

Besonders spannend ist ihre Erzählung über den Moment, in dem eine Geschichte sich „richtig“ anfühlt. Sie spricht von der Unsicherheit, die viele Autoren kennen – dem Punkt, an dem alles zu zerbrechen droht. Doch dann geschieht etwas Magisches: Die Geschichte regeneriert sich, führt sich fast von selbst weiter. Eine Erkenntnis, die vielen im Publikum vertraut vorkommt.

Verlagswelt vs. Indie-Autorenschaft

Cooke unterrichtet Creative Writing an der Universität Glasgow und ist fest im literarischen Establishment verankert. Sie hat einen Verlag, der ihr öffentliche Auftritte sichert. Doch wie frei ist sie dadurch wirklich? Ein Verlag bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch Verpflichtungen. Während ich ihr zuhöre, frage ich mich: Sollte ich mir schottische Verlage ansehen? Mein Gefühl sagt Nein. Die Freiheit, meine Geschichten nach eigenen Vorstellungen zu erzählen, ist mir wichtiger als große Podien.

Schreiben als Heimat

C. J. Cooke wuchs in Belfast auf, in schwierigen Familienverhältnissen. Für sie war das Schreiben eine Flucht, aber auch eine Art, sich ein Zuhause zu erschaffen. „Schreiben bringt dich dir selbst näher, während du dich gleichzeitig von der Welt entfernst“, sagt sie. Wer jemals in eine Geschichte eingetaucht ist, kennt dieses Gefühl.

Nach dem Talk folgt das übliche Buchsignieren im Festival-Bookshop von Waterstones. Es erinnert mich an eine Verkaufsveranstaltung – wie diese alten Kaffeefahrten, bei denen man am Ende eine Heizdecke kauft. Doch für viele ist es ein Highlight: Ein signiertes Buch als Erinnerung an eine inspirierende Begegnung.

Fazit: Ein gelungener Auftakt – aber für wen?

Granite Noir zieht eingefleischte Krimi-Fans an, doch die lokale Sichtbarkeit ist erstaunlich gering. Viele Aberdonians wissen nichts von dem Festival. Ist es eine bewusste Entscheidung, die Zielgruppe exklusiv zu halten? Und wo bleibt der Platz für unabhängige Autorinnen und Autoren?

Diese Fragen werde ich weiterverfolgen. Doch für den Moment bleibt mir die Erkenntnis, dass die wahre Magie des Schreibens in der Unvorhersehbarkeit liegt – und in der Freiheit, den eigenen Weg zu gehen.

Schottische Gritter: Kreative Namen und Gemeinschaftsgeist

Wenn Schnee und Eis auf schottischen Straßen regieren

In Schottland hat die kalte Jahreszeit eine ganz besondere Tradition – nicht nur wegen des Schnees, der die Highlands in ein Winterwunderland verwandelt, sondern vor allem wegen der Fahrzeuge, die dafür sorgen, dass die Straßen sicher befahrbar bleiben. Hier übernehmen keine anonymen Maschinen das Streuen und Räumen, sondern Charaktere mit Namen und Charme. Ja, Schottlands Räumfahrzeuge haben Namen, und zwar richtig kreative!

Ein landesweites Spektakel: Namensgebung als Volkswettbewerb

Seit Jahren werden die Namen der schottischen Räumfahrzeuge durch öffentliche Wettbewerbe gewählt. Die Aktion hat sich zu einer wahren Institution entwickelt, bei der Menschen aus allen Ecken des Landes Vorschläge einreichen können. Dabei zeigt sich die unbändige schottische Kreativität: Von humorvollen Wortspielen über Anspielungen auf Prominente bis hin zu liebevollen lokalen Bezügen ist alles dabei.

Die Aktion wird von Amey und anderen Organisationen durchgeführt, die für die Instandhaltung der Straßen in Nord- und Nordostschottland zuständig sind. Die Vorschläge werden gesammelt, eine Jury trifft eine Vorauswahl, und am Ende dürfen die Menschen abstimmen. Ein wunderschönes Beispiel dafür, wie eine alltägliche Aufgabe wie das Schneeräumen zu einem Gemeinschaftserlebnis wird.

Eine Tradition mit Herz

Diese besondere Praxis zeigt, wie viel Wert in Schottland auf Gemeinschaft und Identität gelegt wird. Ein Gritter (Räumfahrzeug) ist hier nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein kleines Symbol der Zusammengehörigkeit. Egal, ob auf den großen Routen der Highlands oder den kleinen Landstraßen – die liebevoll benannten Räumfahrzeuge sind ein beliebter Teil der schottischen Kultur.

Humor, der verbindet

Die Namen der Gritter erzählen Geschichten, bringen Menschen zum Lachen und schaffen eine Verbindung zwischen der Bevölkerung und der oft harten Realität des Winters. Und Hand aufs Herz: Wer hat nicht ein bisschen Spaß daran, zu erfahren, wie ein Gritter irgendwo in Schottland mit einem originellen Namen unterwegs ist, während er Straßen sicher und befahrbar macht?

Ein Blick auf die Karte

Für alle, die neugierig sind, wo diese charmanten Fahrzeuge gerade unterwegs sind, gibt es eine interaktive Karte. Diese zeigt in Echtzeit an, welche Gritter gerade im Einsatz sind. So kann man nicht nur die Straßenverhältnisse überprüfen, sondern auch sehen, ob ein Gritter mit einem besonders lustigen Namen in der Nähe unterwegs ist.

Ein Winterwunder aus Gemeinschaft und Kreativität

Schottlands Gritter sind mehr als nur Schneeräumfahrzeuge – sie sind ein Symbol für den schottischen Humor, den Gemeinschaftsgeist und die Verbindung zur eigenen Heimat. Also, wenn du das nächste Mal durch den Schnee in den Highlands fährst, schau genau hin: Vielleicht begegnet dir ein Gritter, der dich mit seinem lustigen Namen zum Schmunzeln bringt. Welcher ist dein Favorit?

Fußballmarathon

Boxing Day auf der Insel: Ein Tag voller Traditionen und Gemütlichkeit
Auf der Insel ist der Boxing Day mehr als nur der Tag nach Weihnachten. Am 26. Dezember treffen sich Tradition, Unterhaltung und pure Gemütlichkeit in einer unverwechselbaren Mischung. Während die einen das Stadion stürmen, um ihre Lieblingsteams in der Premier League zu unterstützen, machen es sich andere auf dem Sofa bequem, genießen die Reste des Weihnachtsessens und widmen sich einem ausgedehnten Fernsehmarathon.

Fußballfieber und volle Stadien
Boxing Day ohne Fußball? Unvorstellbar! Die Premier League liefert jedes Jahr spannende Matches, die nicht nur eingefleischte Fans in ihren Bann ziehen. Die Stadien sind bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Stimmung ist elektrisierend. Ob Old Trafford, Stamford Bridge oder Anfield – überall treffen sich Fans, um ihre Teams anzufeuern. Winterpause? Kennt man hier nicht.

Für viele Familien gehört der Besuch eines Spiels genauso zu den Feiertagen wie der Weihnachtsbaum oder das Festessen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, zusammenzukommen und die gemeinsame Leidenschaft für den Sport zu teilen. Wer nicht ins Stadion geht, verfolgt die Spiele zuhause oder im Pub.

Der Mann und ich: Füße hoch, faul und Fußball
Auch bei uns ist der Fernseher am Boxing Day fest auf Fußball eingestellt. Der Mann und ich machen es uns mit einer Decke auf dem Sofa bequem, die Füße hochgelegt, eine Tasse Kaffee in der Hand. Während die Spieler über den Bildschirm sprinten, genießen wir den letzten Christstollen von meinem Papa und schmunzeln über die Kommentatoren.

Die Leichtigkeit des Tages, die Gemütlichkeit und die Freude am Spiel – es ist ein Boxing Day ganz nach unserem Geschmack. Es gibt keine Hektik, nur faulenzen und genießen, während draußen der Wind an den Fenstern rüttelt.

Shopping? Ohne uns!
Die legendären Boxing Day Sales? Nicht bei uns. Die nächste Mall ist über zwei Stunden entfernt, und ohne die ernsthafte Androhung von Liebes- oder Essensentzug würde ich den Mann nicht in ein Einkaufszentrum bekommen. Stattdessen genießen wir die Ruhe, die uns die Highlands bieten, und lassen den Trubel der Shopping-Hungrigen links liegen.

Fernsehmarathon und Festessen-Reste
Für alle, die es gemütlicher mögen, bietet der Boxing Day die perfekte Gelegenheit für einen Fernsehmarathon. Klassiker wie Downton Abbey oder Doctor Who laufen in Dauerschleife, ergänzt durch die besten Weihnachtsfilme. Und natürlich dürfen die kulinarischen Überbleibsel vom Vortag nicht fehlen. Der Boxing Day ist der perfekte Mix aus Entspannung und Genuss – eine Auszeit kurz vor dem Jahreswechsel.

Wie verbringt ihr euren Boxing Day?


Festlich und Entspannt: Weihnachten in Schottland

Weihnachtseinkäufe in Schottland sind eine ganz eigene Disziplin. Es beginnt schon damit, dass man hier gefühlt von Disney erschlagen wird. Kaum betritt man einen Laden, ist alles bunt, blinkend und – ja, grün. Giftgrün. So auch in Fort William bei Home Bargains, wo ich vor einer ganzen Wand stehe, die dem Grinch gewidmet ist. 

Grinch Merchandise in Schottland

Für den germanischen Geist ist das schwer zu verdauen. Eine Wand voller Plastikdeko, T-Shirts, Tassen und Weihnachtsschmuck, alles in dieser knalligen Farbe. Es ist, als hätte jemand Weihnachten mit einem Eimer Neonfarbe übergossen. Aber während ich das Chaos betrachte, muss ich zugeben, dass es einen gewissen Charme hat. Warum nicht? Es ist schließlich Weihnachten in Schottland.

Weihnachten international

Danach geht es weiter zu Lidl – wo Einkaufen gleich eine soziale Veranstaltung ist. Während ich an der Kasse meine Sachen auf das Band lege, komme ich mit der Kassiererin ins Gespräch. Sie fragt freundlich: „Are you all set for Christmas?“

Almost,“ antworte ich. Und wie das so ist, plaudern wir uns direkt in ein angeregtes Gespräch hinein. Es stellt sich heraus, dass sie aus Polen stammt und mit einem Schotten verheiratet ist.

„Wie ist das für dich, Weihnachten in Schottland zu feiern?“, frage ich neugierig.

Ihre Augen leuchten. „Oh, es ist wunderbar! Am 25. stehen wir im Schlafanzug auf, frühstücken gemütlich und machen nur ein großes Mittagessen. Kein Stress, kein Drama.“

Kein Stress klingt fantastisch. „Und wie ist es in Polen?“  Sie seufzt, lächelt aber. „Ganz anders. Heiligabend ist das große Fest. Wir machen zwölf Gänge – alle ohne Fleisch – und essen sie alle zusammen. Es dauert Stunden!“

Zwölf Gänge? Ich stelle mir kurz vor, wie ich zwölf Gerichte vorbereite, und werde ganz blass. „Das klingt nach einer Menge Arbeit,“ sage ich.

„Oh ja,“ sagt sie lachend. „Deshalb bin ich so froh, ein schottisches Weihnachten feiern zu können.“

Und ich muss zugeben, der Gedanke an einen entspannten 25. Dezember im Schlafanzug klingt verlockend. Dieses Jahr machen wir auch ein schottisches Weihnachten, und natürlich haben wir alles eingekauft, was dazugehört.

traditioneller „Christmas Cake“

Das traditionalle schottische Weihnachtsessen

Das traditionelle schottische Weihnachtsessen ist festlich, aber wunderbar unkompliziert. Im Mittelpunkt steht ein saftiger Braten – traditionell ein Truthahn, manchmal aber auch Gans oder Roastbeef. Dazu gibt es Pigs in Blankets (kleine Würstchen, die in Speck gewickelt sind), geröstete Kartoffeln, Pastinaken, Karotten und natürlich Brussels Sprouts – ob man Rosenkohl mag oder nicht. Alles wird großzügig mit gravy (Bratensoße) übergossen und mit stuffing (Füllung) serviert, auch wenn der Truthahn längst nicht mehr gestopft wird.

Christmas Pudding hat nichts mit Pudding zu tun

Zum Nachtisch darf der Christmas Pudding nicht fehlen, ein schwerer, gewürzter Kuchen, der mit Brandy flambiert wird. Für die, die es weniger opulent mögen, gibt es Mince Pies – kleine Gebäckstücke mit einer süßen, fruchtigen Füllung. Dazu wird oft ein Glas Sherry oder Portwein gereicht.  Wir haben all das eingekauft, inklusive einer beeindruckenden Auswahl an Snacks, Keksen und Lichtern, die das ganze Haus in einen festlichen Glanz tauchen. Es wird ein Weihnachtsessen, wie es sich für Schottland gehört – und ich freue mich jetzt schon auf den Moment, am 25. Dezember im Schlafanzug in die Küche zu schlurfen und alles in den Ofen zu schieben.

Mince Pies haben nichts mit Hackfleisch zu tun

Während ich meine Einkäufe einpacke, denke ich, dass ein schottisches Weihnachten vielleicht genau das ist, was wir dieses Jahr brauchen: Ein Tag ohne Stress, dafür mit gutem Essen, einem wärmenden Feuer und einem kleinen Augenzwinkern an den giftgrünen Grinch, der irgendwo zwischen Home Bargains und Lidl auf uns wartet.

Die Vielfalt von Weihnachten

Weihnachten ist weit mehr als ein Fest der Geschenke und Lichter. Es ist ein Spiegel kultureller Vielfalt, der zeigt, wie unterschiedlich Menschen in verschiedenen Teilen der Welt das gleiche Fest feiern – und was sie dabei verbindet.

In Schottland zeigt sich Weihnachten von seiner entspannten Seite. Es geht um Gemütlichkeit, um das Zusammensein im kleinen Kreis, um gutes Essen und das Loslassen von Stress. Der Schlafanzug am Weihnachtsmorgen mag simpel wirken, doch er verkörpert genau das: eine Auszeit vom Alltag, ohne den Druck, Perfektion zu liefern.

Im Kontrast dazu steht das polnische Weihnachten mit seinen zwölf Gängen, die voller Symbolik und Tradition stecken. Es ist ein Fest, das in der Gemeinschaft wurzelt, das Familie und Rituale ehrt und einen Hauch von Ehrfurcht bewahrt. Beide Ansätze könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch teilen sie denselben Kern: Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind, und einen Moment innezuhalten, um das Leben zu feiern.

Was mich an Weihnachten in all diesen Variationen fasziniert, ist, dass es keine „richtige“ Art gibt, zu feiern. Ob wir am 25. im Schlafanzug vor dem Kamin sitzen oder am 24. mit der Familie zwölf Gänge genießen – Weihnachten erinnert uns daran, wie wertvoll Gemeinschaft und Verbundenheit sind.

Vielleicht liegt darin die wahre Magie dieses Festes: Es passt sich uns an, verändert sich mit uns und zeigt uns, dass die kleinen Momente, die wir teilen, die größten Geschenke sind. Egal, ob wir sie bei Pigs in Blankets oder Pierogi erleben.

Und übrigens: Im Jahr 1640 verabschiedete das schottische Parlament offiziell ein Gesetz, das die Feierlichkeiten zu Weihnachten verbot – ein Verbot, das erst 1958 aufgehoben wurde, als Weihnachten wieder ein gesetzlicher Feiertag wurde.

Wintersonnenwende in Schottland: Mystik, Tradition und ein Hauch von Humor

Die Wintersonnenwende, auf Gälisch „Oidhche nan Seachd Suipearan“, ist in Schottland – besonders in den Highlands und auf den Inseln – ein bedeutendes Ereignis. Sie markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, wenn das Licht zurückkehrt und die Tage wieder länger werden. Für viele Menschen in Schottland hat die Sonnenwende sogar mehr Bedeutung als Weihnachten selbst.

Die Wurzeln der Tradition

Die Kelten verehrten die Sonnenwende als spirituellen Wendepunkt: Das Wiedererwachen der Sonne symbolisierte den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Noch heute zeugen alte Steinmonumente wie die Callanish Stones auf der Isle of Lewis oder die Clava Cairns bei Inverness von dieser Ehrfurcht vor der Natur und den Sternen. Diese steinernen Zeitzeugen sind so ausgerichtet, dass sie die ersten Sonnenstrahlen des neuen Zyklus einfangen – ein beeindruckendes Zeugnis alter Himmelsbeobachtung und Spiritualität.

Clava Cairns near Inverness

Die Nacht der sieben Abendessen

Eine besondere gälische Tradition ist „Oidhche nan Seachd Suipearan“ – die „Nacht der sieben Abendessen“. Der Brauch sieht vor, dass man sieben kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, um Fülle und Wärme während der dunkelsten Nacht des Jahres zu feiern. Moderne Varianten dieses Festes könnten ein gemütliches Beisammensein mit Freunden am Kamin sein, begleitet von Glühwein, Suppe oder köstlichem Gebäck. Doch der Kern der Tradition bleibt: Dankbarkeit und Freude über das Überstehen der dunklen Jahreszeit.

Clava Cairns

Wie die Schotten heute feiern

Auch heutzutage wird die Sonnenwende in Schottland mit einer Mischung aus alten Ritualen und modernen Eigenheiten gefeiert. Im Maeshowe Chambered Cairn auf Orkney zum Beispiel tauchen die letzten Sonnenstrahlen der Wintersonnenwende die alte Grabkammer in ein magisches Licht. Solche Momente verbinden Geschichte und Natur auf eine einzigartige Weise.

Doch das Wetter, das typisch schottisch sein kann – mit Regen, Wind und eisigen Temperaturen –, macht diese Feiern oft zu einem Abenteuer. Die Schotten nehmen das jedoch mit Humor: „Wenn dich der Wind nicht wegweht, bleibst du wenigstens warm am Feuer.“

Tipps für die Wintersonnenwende in Schottland

  1. Besuche einen Steinkreis: Die Callanish Stones oder die Clava Cairns sind beeindruckende Orte, um die Sonnenwende zu erleben.
  2. Zieh dich warm an: Wetterfeste Kleidung ist ein Muss – Schottland bleibt auch bei der Sonnenwende unberechenbar.
  3. Mach mit bei lokalen Bräuchen: Vielleicht findest du ein gemeinsames Festmahl oder eine Geschichtenerzählung – die Schotten teilen ihre Traditionen gerne.
  4. Nimm dir einen Moment für dich: Die Highlands bieten mit ihrer Weite und Stille den perfekten Ort für Reflexion und einen Neuanfang.

Warum die Sonnenwende wichtig bleibt

Die Wintersonnenwende erinnert uns an den Zyklus der Natur und die Kraft, die uns in den dunkelsten Momenten des Jahres am Leben hält. Es ist ein Fest der Hoffnung, des Lichtes und der Gemeinschaft. In Schottland, wo sich alte Bräuche mit modernem Leben vermischen, wird dieser Tag zu einem besonderen Ereignis, das Herz und Seele berührt.

Wenn du also jemals die Gelegenheit hast, eine Sonnenwende in Schottland zu erleben, nutze sie. Es ist eine Zeit der Magie, des Lachens und der kleinen, aber bedeutsamen Momente – sei es beim siebten Gang des Festmahls oder beim ersten Lichtstrahl, der über die uralten Steine tanzt. Und vergiss nicht, einen kleinen Schluck Whisky einzupacken, um die Nacht zu wärmen.

burial chamber Clava Cairns