Der Goatfell-Mord: Schottland’s dunkles Geheimnis

Die Isle of Arran ist berühmt für ihre landschaftliche Vielfalt. Die Mischung aus zerklüfteten Granitbergen im Norden und sanften grünen Tälern im Süden zieht Touristen aus der ganzen Welt an. Doch neben dieser natürlichen Schönheit birgt Arran auch dunklere Kapitel. Eines davon ist der berüchtigte Goatfell-Mord, ein Ereignis, das 1889 das friedliche Leben der Insel bis ins Mark erschütterte. Nicht zuletzt, weil die Ermordung eines englischen Touristen eine Bedrohung für die Wirtschaft der schottischen Urlaubsinsel hätte darstellen können. Doch es kam anders und anstatt dass die Besucher die Insel mieden, kamen sie in Strömen, um den Tatort mit eigenen Augen zusehen.

Goatfell von High Corrie aus

Der Goatfell-Mord und die Welt des Verbrechens im späten 19. Jahrhundert

In London senkte sich zur gleichen Zeit der Nebel über Whitechapel und die Stadt hielt den Atem an, denn die Polizei jagte dort einen Mörder, der sich selbst „Jack the Ripper“ nannte. Seine grausamen Taten hatten das öffentliche Interesse an Kriminalfällen entfacht wie nie zuvor – und die Medien begannen, Täter nicht nur zu jagen, sondern sie fast wie düstere Berühmtheiten zu inszenieren. Jack the Ripper trug selbst dazu bei, indem er (oder jemand unter seinem Namen) Briefe an die Polizei und die Presse schrieb – ein Versuch, sich in die Geschichte einzugraben.

Diese Zeit war geprägt von einem Wandel in der Kriminalistik. 1887, zwei Jahre vor dem Mord auf Goatfell, erschien A Study in Scarlet und mit ihm Sherlock Holmes, der erste Detektiv, der systematisch forensische Spuren auswertete. Holmes‘ Methoden waren revolutionär, und obwohl sie in der Literatur entstanden, begannen sie, das Denken der realen Ermittler zu beeinflussen.

Indizien am Tatort (@ChatGPT)

In dieser Zeit entstanden auch die ersten weiblichen Detektive – sowohl in der Realität als auch in der Literatur. Bereits in den 1860er-Jahren waren erste Romane über „Lady Detectives“ erschienen, fiktive Ermittlerinnen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten mussten. Ein Konzept, das mutig und visionär war, wenn man bedenkt, dass es in der realen Welt kaum weibliche Polizistinnen oder Ermittlerinnen gab.

Während die Goatfell-Ermittlungen 1889 noch von traditioneller Polizeiarbeit geprägt waren, wurde der Fall doch von einer Welt beeinflusst, die sich rasant veränderte. Die wachsende Faszination für wahre Verbrechen – sei es durch Zeitungen oder Penny Dreadfuls – führte dazu, dass Mörder wie Jack the Ripper oder William Palmer als regelrechte Berühmtheiten in die Annalen des Verbrechens eingingen. Manche Täter suchten diesen zweifelhaften Ruhm, andere versanken in Vergessenheit.

Der Goatfell-Mord war vielleicht nicht so berüchtigt wie die Taten in Whitechapel, doch ist er nicht nur Teil der lokalen Folklore, sondern auch ein faszinierender Fall für Krimiautoren – mich eingeschlossen.

Ein harmloser Aufstieg?

An einem heißen Julitag (15.7.1889) traf Edwin Robert Rose, ein 32-jähriger Tourist aus London, in Brodick ein. Rose, ein Handelsreisender mit einem Faible für Abenteuer, war mit dem Dampfschiff „Ivanhoe“ angereist. Er wollte gemeinsam mit John Laurie, einen schottischen Musterhersteller aus Glasgow, den er auf der Insel Bute kennengelernt hatte, Arran erkuunden. Laurie, der als Einzelgänger und manchmal ruppig beschrieben wurde, hatte eine etwas undurchsichtige Vergangenheit.

Rose quartierte sich bei Laurie ein und sie beschlossen, gemeinsam den Goatfell zu erklimmen, ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische. Die beiden wurden von anderen Wanderern beobachtet, wie sie Richtung Gipfel gingen.

Als die Sonne langsam über dem Goatfell unterging, wurde Laurie gesehen, wie er allein zurückkam. seine Kleidung wies keine Blutspuren auf. Er wirkte erschöpft. Laurie verließ die gemeinsame Unterkunft und die Insel mit der ersten Fähre des darauffolgenden Tages. Er trug die Kleidung des Mordopfers und prellte die Zeche. Von Rose keine Spur. Er war verschwunden.

Die schockierende Entdeckung

Am 25. Juli, zehn Tage nach der Wanderung, wurde Rose’ Leiche unter einem großen Felsbrocken im abgelegenen Glen Sannox gefunden. Er war schwer misshandelt worden – die tödlichen Verletzungen stammten offenbar von Schlägen mit einem schweren Gegenstand.
Ein wenig abseits des Steinhaufens, der ihre Leiche bedeckte, fanden die Ermittler weitere Gegenstände, die Fragen aufwarfen. Ein Messer, ein einzelner Knopf, ein Stift – alles scheinbar zufällig verstreut, aber seltsam präsent. Besonders auffällig war jedoch eine Tweed-Kappe, die ordentlich und in vier Teile gefaltet und unter einem Stein platziert worden war. Man hatte Edwin Rose auf dem Bauch liegend begraben.

Als wäre das nicht genug, stieß man einige Tage später in der Nähe auch auf eine Flasche Laudanum. Laudanum – ein starkes Opiumpräparat, damals weit verbreitet, aber nicht unbedingt etwas, das man bei einer Wanderung mit sich führte.
Roses Körper war nicht hastig verscharrt worden, wie man es vielleicht von jemandem erwarten würde, der in Panik handelte oder auf der Flucht war. Stattdessen hatte jemand 40 Steine um den schweren Steinblock herum sortiert, die den Körper letztendlich versteckten. Es schien sorgfältig und respektvoll arrangiert, eine bewusste, methodische Handlung, nicht die eines Menschen unter Zeitdruck.

John Laurie war der letzte war, der Rose lebend gesehen hatte. Er erklärte vor Gericht, er habe Edwin Rose lebend am Gipfel des Goatfell zurückgelassen und ihn danach nicht mehr gesehen. Doch Fragen blieben: Warum trug Laurie Roses Kleidung? Warum floh er nach Glasgow? Wenn es ein Unfall war, warum meldete er ihn nicht?

Die Verhandlung in Glasgow

Am 15. November 1889, nur vier Monate nach der Tat, endete der Prozess um den Goatfell-Mord mit einem Urteil, das Schottland erschütterte: Laurie wurde zum Tode verurteilt.

Die Theorie, dass Rose gestürzt war, blieb umstritten. Es gab keine Risse in seiner Kleidung, keine klaren Spuren an seinen genagelten Schuhen, die einen Sturz hätten bewiesen können. Gleichzeitig konnte die Anklage nicht nachweisen, dass Rose ermordet worden war. Es fehlten Zeugen, eine Mordwaffe oder Blutspuren an Lauries Kleidung. Es gab keine eindeutigen Beweise, die Laurie am Tatort verorteten.  Die Verteidigung argumentierte, dass Laurie Rose lebend am Gipfel zurückgelassen hatte. Doch die Jury war gespalten. Acht Mitglieder stimmten für „schuldig“, sieben für „not proven“. Nach schottischem Recht kann ein Strafprozess mit einem von drei möglichen Urteilen enden: einer Verurteilung („guilty“) oder einem von zwei Freisprüchen („not proven“ und „not guilty“). Das war ein klares Zeichen für die Unsicherheit im Fall. Trotzdem fiel das Urteil: Tod durch den Strang, angesetzt für den Morgen des 30. Novembers. Wegen einer Stimme. 

Laurie nahm das Urteil mit unerwarteter Ruhe und fast schon teilnahmslos auf. Er stand auf, blickte ins Publikum und erklärte: „Meine Damen und Herren, ich bin unschuldig.“ Später beschrieb er, wie er sich von der Situation losgelöst fühlte, als würde all das jemand anderem widerfahren.

In den Tagen nach dem Urteil zeigte er kaum Anzeichen von Angst. Er aß und trank wie gewohnt, achtete auf seine Kleidung und blieb gefasst. Viele störten sich an seiner Gelassenheit, doch Laurie vertraute darauf, dass bei einem so knappen Jury-Urteil keine Hinrichtung stattfinden würde. Er hatte keinen Grund, derart optimistisch zu sein. Die Öffentlichkeit war gespalten: Einige hielten ihn für schuldig, andere glaubten an seine Unschuld.

Edwin Rose und John Laurie (@ChatGPT)

Hoffnung trotz lebenslanger Haft

Zwei Tage vor seiner geplanten Hinrichtung erfuhr John Watson Laurie, dass sein Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde, weil eine Kommision beschied, dass er wahnsinnig war. Eine Nachricht, die für ihn sowohl Erleichterung als auch Schock bedeutete – nur 48 Stunden vor der Vollstreckung erhielt er eine unerwartete zweite Chance. Doch was auf den ersten Blick wie ein Hoffnungsschimmer erschien, entwickelte sich zu einer jahrzehntelangen Odyssee hinter Gittern.

Lebenslange Haft bedeutete damals nicht zwangsläufig eine Haft bis zum Lebensende. Viele Gefangene wurden mit guter Führung vorzeitig entlassen, und Laurie hoffte, dass auch er von diesem System profitieren könnte. 1901, nach zwölf Jahren in Haft, versuchte er, durch eine Serie von Geständnissen und späteren Widerrufen seine Freilassung zu erreichen. Er bekannte sich des Mordes schuldig, nahm dieses Geständnis jedoch wieder zurück – eine verzweifelte Strategie, um Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Schicksal zu beeinflussen.

Laurie glaubte, dass sein anhaltendes Bestehen auf seine Unschuld seine Situation verschlimmert hatte. Vielleicht, so hoffte er, könnte ein Geständnis eine Begnadigung nach sich ziehen. Doch als sich zeigte, dass seine Taktik keinen Erfolg brachte, zog er seine Aussagen zurück. Später behauptete er, er habe lediglich gesagt, was die Behörden hören wollten.

Ein Justizsystem ohne Erbarmen

Sein Verhalten machte ihn in den Augen der Öffentlichkeit jedoch nur noch unglaubwürdiger. Die Behörden schienen ihn als abschreckendes Beispiel nutzen zu wollen – während andere Straftäter, darunter der fünffache Mörder Joseph Calabrese, nach nur zehn Jahren entlassen wurden, blieb Laurie hinter Gittern.

Calabrese, ein Mann, der seine Frau und vier Kinder brutal mit einer Axt erschlagen hatte, wurde als jemand angesehen, der in einer tragischen Situation versagt hatte, während Laurie das Stigma des Wahnsinns anhaftete – trotz fehlender medizinischer Beweise. Dieser Unterschied in der Wahrnehmung führte dazu, dass Laurie nie die Gnade erfuhr, die anderen zuteil wurde.

Der längste Gefangene seiner Zeit

Laurie wurde damit zum Symbol für die Härte und Widersprüchlichkeit des damaligen Justizsystems. Kein anderer Insasse verbrachte so viele Jahre hinter Gittern wie er. Seine Briefe aus dem Jahr 1901 zeigen seine zunehmende Verzweiflung – unter anderem behauptete er, Edwin Rose habe ihn zuerst angegriffen und er habe sich lediglich verteidigt. Doch auch diese Version seiner Geschichte wurde nicht anerkannt.

Trotz wiederholter Bitten und verschiedener Strategien blieb Laurie bis zu seinem Tod im Gefängnis. 1930 erlitt er einen Schlaganfall, nach einem weiteren im März desselben Jahres war er bettlägerig, bis er am 4.

Ein ewiges Rätsel

Was Laurie zu seiner Tat trieb, bleibt bis heute Gegenstand von Spekulationen. War es pure Gier? Ein plötzlicher Streit, der außer Kontrolle geriet? Oder eine tiefere psychologische Zerrissenheit? Der Fall hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren, und die Mischung aus einem Mord, einer fragwürdigen Verhandlung und der dramatischen Kulisse der Insel Arran bietet Stoff für endlose Diskussionen – und Inspiration für Autoren.

Für mich ist der Goatfell-Mord nicht nur ein Stück schottischer Kriminalgeschichte, sondern auch ein Fenster in die Abgründe menschlicher Emotionen und Entscheidungen. Deshalb habe ich darüber geschrieben. Soll DI Robert Campbell den Fall lösen.

Highland Crime Band 4 Das Grab am Meer greift den Goatfell-Mord auf und löst das ewige Rätsel – Hat John Watson Laurie Edwin Robert Rose wirklich getötet? Erhältlich als eBook und Taschenbuch auf Amazon.

Fußballmarathon

Boxing Day auf der Insel: Ein Tag voller Traditionen und Gemütlichkeit
Auf der Insel ist der Boxing Day mehr als nur der Tag nach Weihnachten. Am 26. Dezember treffen sich Tradition, Unterhaltung und pure Gemütlichkeit in einer unverwechselbaren Mischung. Während die einen das Stadion stürmen, um ihre Lieblingsteams in der Premier League zu unterstützen, machen es sich andere auf dem Sofa bequem, genießen die Reste des Weihnachtsessens und widmen sich einem ausgedehnten Fernsehmarathon.

Fußballfieber und volle Stadien
Boxing Day ohne Fußball? Unvorstellbar! Die Premier League liefert jedes Jahr spannende Matches, die nicht nur eingefleischte Fans in ihren Bann ziehen. Die Stadien sind bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Stimmung ist elektrisierend. Ob Old Trafford, Stamford Bridge oder Anfield – überall treffen sich Fans, um ihre Teams anzufeuern. Winterpause? Kennt man hier nicht.

Für viele Familien gehört der Besuch eines Spiels genauso zu den Feiertagen wie der Weihnachtsbaum oder das Festessen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, zusammenzukommen und die gemeinsame Leidenschaft für den Sport zu teilen. Wer nicht ins Stadion geht, verfolgt die Spiele zuhause oder im Pub.

Der Mann und ich: Füße hoch, faul und Fußball
Auch bei uns ist der Fernseher am Boxing Day fest auf Fußball eingestellt. Der Mann und ich machen es uns mit einer Decke auf dem Sofa bequem, die Füße hochgelegt, eine Tasse Kaffee in der Hand. Während die Spieler über den Bildschirm sprinten, genießen wir den letzten Christstollen von meinem Papa und schmunzeln über die Kommentatoren.

Die Leichtigkeit des Tages, die Gemütlichkeit und die Freude am Spiel – es ist ein Boxing Day ganz nach unserem Geschmack. Es gibt keine Hektik, nur faulenzen und genießen, während draußen der Wind an den Fenstern rüttelt.

Shopping? Ohne uns!
Die legendären Boxing Day Sales? Nicht bei uns. Die nächste Mall ist über zwei Stunden entfernt, und ohne die ernsthafte Androhung von Liebes- oder Essensentzug würde ich den Mann nicht in ein Einkaufszentrum bekommen. Stattdessen genießen wir die Ruhe, die uns die Highlands bieten, und lassen den Trubel der Shopping-Hungrigen links liegen.

Fernsehmarathon und Festessen-Reste
Für alle, die es gemütlicher mögen, bietet der Boxing Day die perfekte Gelegenheit für einen Fernsehmarathon. Klassiker wie Downton Abbey oder Doctor Who laufen in Dauerschleife, ergänzt durch die besten Weihnachtsfilme. Und natürlich dürfen die kulinarischen Überbleibsel vom Vortag nicht fehlen. Der Boxing Day ist der perfekte Mix aus Entspannung und Genuss – eine Auszeit kurz vor dem Jahreswechsel.

Wie verbringt ihr euren Boxing Day?


Festlich und Entspannt: Weihnachten in Schottland

Weihnachtseinkäufe in Schottland sind eine ganz eigene Disziplin. Es beginnt schon damit, dass man hier gefühlt von Disney erschlagen wird. Kaum betritt man einen Laden, ist alles bunt, blinkend und – ja, grün. Giftgrün. So auch in Fort William bei Home Bargains, wo ich vor einer ganzen Wand stehe, die dem Grinch gewidmet ist. 

Grinch Merchandise in Schottland

Für den germanischen Geist ist das schwer zu verdauen. Eine Wand voller Plastikdeko, T-Shirts, Tassen und Weihnachtsschmuck, alles in dieser knalligen Farbe. Es ist, als hätte jemand Weihnachten mit einem Eimer Neonfarbe übergossen. Aber während ich das Chaos betrachte, muss ich zugeben, dass es einen gewissen Charme hat. Warum nicht? Es ist schließlich Weihnachten in Schottland.

Weihnachten international

Danach geht es weiter zu Lidl – wo Einkaufen gleich eine soziale Veranstaltung ist. Während ich an der Kasse meine Sachen auf das Band lege, komme ich mit der Kassiererin ins Gespräch. Sie fragt freundlich: „Are you all set for Christmas?“

Almost,“ antworte ich. Und wie das so ist, plaudern wir uns direkt in ein angeregtes Gespräch hinein. Es stellt sich heraus, dass sie aus Polen stammt und mit einem Schotten verheiratet ist.

„Wie ist das für dich, Weihnachten in Schottland zu feiern?“, frage ich neugierig.

Ihre Augen leuchten. „Oh, es ist wunderbar! Am 25. stehen wir im Schlafanzug auf, frühstücken gemütlich und machen nur ein großes Mittagessen. Kein Stress, kein Drama.“

Kein Stress klingt fantastisch. „Und wie ist es in Polen?“  Sie seufzt, lächelt aber. „Ganz anders. Heiligabend ist das große Fest. Wir machen zwölf Gänge – alle ohne Fleisch – und essen sie alle zusammen. Es dauert Stunden!“

Zwölf Gänge? Ich stelle mir kurz vor, wie ich zwölf Gerichte vorbereite, und werde ganz blass. „Das klingt nach einer Menge Arbeit,“ sage ich.

„Oh ja,“ sagt sie lachend. „Deshalb bin ich so froh, ein schottisches Weihnachten feiern zu können.“

Und ich muss zugeben, der Gedanke an einen entspannten 25. Dezember im Schlafanzug klingt verlockend. Dieses Jahr machen wir auch ein schottisches Weihnachten, und natürlich haben wir alles eingekauft, was dazugehört.

traditioneller „Christmas Cake“

Das traditionalle schottische Weihnachtsessen

Das traditionelle schottische Weihnachtsessen ist festlich, aber wunderbar unkompliziert. Im Mittelpunkt steht ein saftiger Braten – traditionell ein Truthahn, manchmal aber auch Gans oder Roastbeef. Dazu gibt es Pigs in Blankets (kleine Würstchen, die in Speck gewickelt sind), geröstete Kartoffeln, Pastinaken, Karotten und natürlich Brussels Sprouts – ob man Rosenkohl mag oder nicht. Alles wird großzügig mit gravy (Bratensoße) übergossen und mit stuffing (Füllung) serviert, auch wenn der Truthahn längst nicht mehr gestopft wird.

Christmas Pudding hat nichts mit Pudding zu tun

Zum Nachtisch darf der Christmas Pudding nicht fehlen, ein schwerer, gewürzter Kuchen, der mit Brandy flambiert wird. Für die, die es weniger opulent mögen, gibt es Mince Pies – kleine Gebäckstücke mit einer süßen, fruchtigen Füllung. Dazu wird oft ein Glas Sherry oder Portwein gereicht.  Wir haben all das eingekauft, inklusive einer beeindruckenden Auswahl an Snacks, Keksen und Lichtern, die das ganze Haus in einen festlichen Glanz tauchen. Es wird ein Weihnachtsessen, wie es sich für Schottland gehört – und ich freue mich jetzt schon auf den Moment, am 25. Dezember im Schlafanzug in die Küche zu schlurfen und alles in den Ofen zu schieben.

Mince Pies haben nichts mit Hackfleisch zu tun

Während ich meine Einkäufe einpacke, denke ich, dass ein schottisches Weihnachten vielleicht genau das ist, was wir dieses Jahr brauchen: Ein Tag ohne Stress, dafür mit gutem Essen, einem wärmenden Feuer und einem kleinen Augenzwinkern an den giftgrünen Grinch, der irgendwo zwischen Home Bargains und Lidl auf uns wartet.

Die Vielfalt von Weihnachten

Weihnachten ist weit mehr als ein Fest der Geschenke und Lichter. Es ist ein Spiegel kultureller Vielfalt, der zeigt, wie unterschiedlich Menschen in verschiedenen Teilen der Welt das gleiche Fest feiern – und was sie dabei verbindet.

In Schottland zeigt sich Weihnachten von seiner entspannten Seite. Es geht um Gemütlichkeit, um das Zusammensein im kleinen Kreis, um gutes Essen und das Loslassen von Stress. Der Schlafanzug am Weihnachtsmorgen mag simpel wirken, doch er verkörpert genau das: eine Auszeit vom Alltag, ohne den Druck, Perfektion zu liefern.

Im Kontrast dazu steht das polnische Weihnachten mit seinen zwölf Gängen, die voller Symbolik und Tradition stecken. Es ist ein Fest, das in der Gemeinschaft wurzelt, das Familie und Rituale ehrt und einen Hauch von Ehrfurcht bewahrt. Beide Ansätze könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch teilen sie denselben Kern: Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind, und einen Moment innezuhalten, um das Leben zu feiern.

Was mich an Weihnachten in all diesen Variationen fasziniert, ist, dass es keine „richtige“ Art gibt, zu feiern. Ob wir am 25. im Schlafanzug vor dem Kamin sitzen oder am 24. mit der Familie zwölf Gänge genießen – Weihnachten erinnert uns daran, wie wertvoll Gemeinschaft und Verbundenheit sind.

Vielleicht liegt darin die wahre Magie dieses Festes: Es passt sich uns an, verändert sich mit uns und zeigt uns, dass die kleinen Momente, die wir teilen, die größten Geschenke sind. Egal, ob wir sie bei Pigs in Blankets oder Pierogi erleben.

Und übrigens: Im Jahr 1640 verabschiedete das schottische Parlament offiziell ein Gesetz, das die Feierlichkeiten zu Weihnachten verbot – ein Verbot, das erst 1958 aufgehoben wurde, als Weihnachten wieder ein gesetzlicher Feiertag wurde.

Wintersonnenwende in Schottland: Mystik, Tradition und ein Hauch von Humor

Die Wintersonnenwende, auf Gälisch „Oidhche nan Seachd Suipearan“, ist in Schottland – besonders in den Highlands und auf den Inseln – ein bedeutendes Ereignis. Sie markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, wenn das Licht zurückkehrt und die Tage wieder länger werden. Für viele Menschen in Schottland hat die Sonnenwende sogar mehr Bedeutung als Weihnachten selbst.

Die Wurzeln der Tradition

Die Kelten verehrten die Sonnenwende als spirituellen Wendepunkt: Das Wiedererwachen der Sonne symbolisierte den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Noch heute zeugen alte Steinmonumente wie die Callanish Stones auf der Isle of Lewis oder die Clava Cairns bei Inverness von dieser Ehrfurcht vor der Natur und den Sternen. Diese steinernen Zeitzeugen sind so ausgerichtet, dass sie die ersten Sonnenstrahlen des neuen Zyklus einfangen – ein beeindruckendes Zeugnis alter Himmelsbeobachtung und Spiritualität.

Clava Cairns near Inverness

Die Nacht der sieben Abendessen

Eine besondere gälische Tradition ist „Oidhche nan Seachd Suipearan“ – die „Nacht der sieben Abendessen“. Der Brauch sieht vor, dass man sieben kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, um Fülle und Wärme während der dunkelsten Nacht des Jahres zu feiern. Moderne Varianten dieses Festes könnten ein gemütliches Beisammensein mit Freunden am Kamin sein, begleitet von Glühwein, Suppe oder köstlichem Gebäck. Doch der Kern der Tradition bleibt: Dankbarkeit und Freude über das Überstehen der dunklen Jahreszeit.

Clava Cairns

Wie die Schotten heute feiern

Auch heutzutage wird die Sonnenwende in Schottland mit einer Mischung aus alten Ritualen und modernen Eigenheiten gefeiert. Im Maeshowe Chambered Cairn auf Orkney zum Beispiel tauchen die letzten Sonnenstrahlen der Wintersonnenwende die alte Grabkammer in ein magisches Licht. Solche Momente verbinden Geschichte und Natur auf eine einzigartige Weise.

Doch das Wetter, das typisch schottisch sein kann – mit Regen, Wind und eisigen Temperaturen –, macht diese Feiern oft zu einem Abenteuer. Die Schotten nehmen das jedoch mit Humor: „Wenn dich der Wind nicht wegweht, bleibst du wenigstens warm am Feuer.“

Tipps für die Wintersonnenwende in Schottland

  1. Besuche einen Steinkreis: Die Callanish Stones oder die Clava Cairns sind beeindruckende Orte, um die Sonnenwende zu erleben.
  2. Zieh dich warm an: Wetterfeste Kleidung ist ein Muss – Schottland bleibt auch bei der Sonnenwende unberechenbar.
  3. Mach mit bei lokalen Bräuchen: Vielleicht findest du ein gemeinsames Festmahl oder eine Geschichtenerzählung – die Schotten teilen ihre Traditionen gerne.
  4. Nimm dir einen Moment für dich: Die Highlands bieten mit ihrer Weite und Stille den perfekten Ort für Reflexion und einen Neuanfang.

Warum die Sonnenwende wichtig bleibt

Die Wintersonnenwende erinnert uns an den Zyklus der Natur und die Kraft, die uns in den dunkelsten Momenten des Jahres am Leben hält. Es ist ein Fest der Hoffnung, des Lichtes und der Gemeinschaft. In Schottland, wo sich alte Bräuche mit modernem Leben vermischen, wird dieser Tag zu einem besonderen Ereignis, das Herz und Seele berührt.

Wenn du also jemals die Gelegenheit hast, eine Sonnenwende in Schottland zu erleben, nutze sie. Es ist eine Zeit der Magie, des Lachens und der kleinen, aber bedeutsamen Momente – sei es beim siebten Gang des Festmahls oder beim ersten Lichtstrahl, der über die uralten Steine tanzt. Und vergiss nicht, einen kleinen Schluck Whisky einzupacken, um die Nacht zu wärmen.

burial chamber Clava Cairns

Erlebe Coorie: Achtsamkeit und Wärme im Alltag

Wenn der Herbst Einzug hält und Schottland in neblige, goldene Farben hüllt, gibt es kaum eine bessere Zeit, um über einen Begriff zu sprechen, der in Schottland für Wärme und Gemütlichkeit steht: coorie. Während in Skandinavien hygge gefeiert wird, haben die Schotten ihr ganz eigenes Konzept, das die Freude an Behaglichkeit, innerer Ruhe und der Verbindung zur Natur vereint.

Was bedeutet Coorie?

Coorie ist viel mehr als nur ein schottisches Wort für Gemütlichkeit. Es beschreibt eine Lebensweise, die darauf abzielt, das Einfache zu genießen und sich dem Moment hinzugeben. Gerade in den kalten Monaten geht es darum, sich mit einer dicken Wolldecke vor ein knisterndes Feuer zu kuscheln, einen stillen Spaziergang am Loch zwischen buntem Herbstlaub zu machen oder eine Tasse heißen Tee zu genießen, während draußen der Regen leise prasselt.

Coorie is a Scots word meaning „to stoop, bend, cringe, crouch for protection“ and „to snuggle, nestle.“ It has been appropriated and positioned as a „lifestyle trend,“ similar to the Scandinavian concept of hygge, which involves ideas such as cosiness. (Wikipedia)

Die Schönheit des Einfachen

Was coorie besonders macht, ist die tiefe Verbundenheit zur Natur und die Ruhe, die man in alltäglichen Momenten findet. Es erinnert daran, dass die wahre Schönheit oft in den kleinen Dingen liegt und dass jeder Augenblick, so einfach er auch sein mag, ein Geschenk ist. Während die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, lädt uns coorie dazu ein, innezuhalten, Kraft zu tanken und die wilde Schönheit Schottlands zu schätzen.

Warum Coorie?

In unserer hektischen Welt ist coorie eine Einladung zur Langsamkeit und Achtsamkeit. Es hilft uns, den Stress des Alltags loszulassen und bewusst Momente der Wärme und Zufriedenheit zu schaffen – ganz ohne viel Aufwand. Statt der Jagd nach Perfektion geht es bei coorie darum, das Unperfekte, das Natürliche und das Authentische zu feiern.

Ein wenig Coorie für Zuhause

Ob du in Schottland lebst oder nur vom Fernweh nach den Highlands getrieben bist – coorie kannst du überall erleben. Vielleicht ist es das Lesen eines Buches bei Kerzenschein, das Kochen einer wärmenden Suppe oder das Spazierengehen in der Natur, wenn die Luft frisch und klar ist. Diese kleinen Momente der Verbundenheit mit der Umgebung sind die Essenz von coorie.

Gerne mit Buch

Ein gutes Buch gehört definitiv zur Welt von coorie – und was könnte besser passen als eine spannende Geschichte aus der rauen Schönheit der Highlands? Die Highland Crime-Serie und die Abenteuer Highlands-Reihe bringen die mystische Atmosphäre Schottlands direkt ins eigene Zuhause. Sich mit einem Krimi oder einem Abenteuer voller schottischer Landschaften, Geheimnisse und der Magie der Highlands einzukuscheln, ist der perfekte Weg, um in die Welt des coorie einzutauchen und einen Moment des Entspannens und Genießens zu erleben.


Fazit: Wärme und Magie des schottischen Herbstes

Der Herbst in Schottland bringt eine besondere Atmosphäre mit sich – eine Mischung aus Wildheit und Wärme, die es so nur hier gibt. Coorie ist eine Erinnerung daran, dass wahre Zufriedenheit oft ganz nahe liegt, in einem Moment der Stille, einem Hauch von Natur und dem einfachen Akt des Seins.

Lass uns diesen Herbst ein wenig coorie leben und die kleinen Dinge in ihrer vollen Pracht genießen.


Tod der Prinzessin und ihrem ungeborenen Kind

Schottland hat über die Jahrhunderte viele starke und beeindruckende Frauen hervorgebracht. Ich stoße immer wieder auf sie und freue mich jedes Mal aufs neue, wenn Frauen in der Geschichte Spuren hinterlassen haben. Die gilt es zu bewahren.

old gravestone Aberlady @nme Abenteuer Highlands

Viele grausame und frauenfeindliche Geschichten werden aus vergangenen Zeiten erzählt. Die Geschichte von Theneu scheint besonders entsetzlich. Ein Vater, der versucht, seine schwangere Tochter zu töten. Er scheitert, versucht es erneut und sie entbindet schließlich allein auf einem Boot in der Nordsee. Normalerweise konzentriert sich die Geschichte entweder auf den Vater, denn er war Loth, ein mächtiger König oder auf den Sohn, den sie gebar: St. Kentigern of Glasgow. Aber was war mit ihr? Von ihrem Vater misshandelt, vom Vater ihres Kindes verlassen, allein in einem Boot bei der Geburt – diese Prinzessin hatte gewiss kein Märchenleben.

Gehen wir zurück ins sechste Jahrhundert und zu der Frage, wer das Kind gezeugt hat.

kull and crossbones old gravestone Aberlady @nme Abenteuer Highlands

Theneu war die Tochter von Loth, einem piktischen König, der einen Teil Lothians regierte. Nach dem Abzug der Römer blieben die Pikten nicht nur innerhalb der Grenzen ihrer eigenen Provinz, sondern ließen sich in verschiedenen Teilen von Alba nieder.

Über seinen Vater ist überhaupt wenig bekannt. Der Legende nach war er Eugenius II, König der Schotten. Jedenfalls war der Säugling ein ungewolltes Kind, und kurz vor seiner Geburt ließ sein Großvater, wütend über die Schande seiner Tochter, den grausamen Sitten seines Stammes folgend, sie von der Spitze von Traprain Law werfen in der Hoffnung, dass der Sturz sie umbringen würde. Die Prinzessin entkam jedoch unverletzt und König Loth, der mit dieser Barbarei nicht zufrieden war, befahl, sie nach Aberlady Bay bringen zu lassen und sie in ein mit Fell bedecktes Boot zu setzen, von dem die Ruder entfernt worden waren.

Aberlady grabeyard @nme Abenteuer Highlands

Dieses fragile Fortbewegungsmittel und seine unglückliche Insassin wurden dann weit hinaus aufs Meer geschleppt und ihrem Schicksal überlassen. Der sichere Tod, doch Gott wschte über sie, so heißt es. Anstatt weiter aufs Meer hinausgetrieben zu werden, führten Wind und Gezeiten das kleine Boot um die Isle of May herum, vorbei an Inchkeith und Inchcolm und den Fluss Forth hinauf, bis es sicher am Ufer bei Culross gestrandet war. Während dieser ereignisreichen Reise wurde ein kleiner Junge geboren, der dazu bestimmt war, das Christentum in Schottland neu zu beleben und das Werk von St. Ninian weiterzuführen.

Welchen Dämonen stand Theneu außer ihrem Vater gegenüber? Wie tief sah sie dem Tod in die Augen. Wie verzweifelt und wie allein fühlte sie sich draußen auf dem Meer, ohne das Boot steuern zu können? Und wie viel Schmerz hat sie ertragen? Woher nahm sie die Kraft, dieses Baby und sich selbst am Leben zu erhalten? Die Geschichte sagt es uns nicht. Schade.

boat @nme Abenteuer Highlands

Die Toten der Abtei von Lindores

Lindores Abbey ist heute nicht mehr als ein paar bröckelnde Mauern. Doch Einiges in der romantischen Ruine weist auf eine dunklere Vergangenheit hin. Hier ist schon mancher tragische Todesfall eingetreten. Viele Leichen wurden an diesen Ort gebracht. Die Abtei war einst ein Friedhof für die Reichen, Berühmten und Unglücklichen.

David, Earl of Huntingdon, gründete Lindores Abbey im späten 12. Jahrhundert. Französische Mönche machten es zu einem blühenden Machtzentrum, nach der Reformation wurde die Abtei nicht mehr genutzt. Ein Schicksal, das sie mit vielen katholischen religiösen Stätten in Europa teilte. David war der Enkel von David I, dem frommen schottischen Monarchen und anerkannten Heiligen. Zwei seiner kleinen Söhne, Robert und Henry, liegen ebenfalls in Lindores begraben.

Alexander, Erbe des schottischen Throns, starb im Januar 1283 in Lindores, wo er höchstwahrscheinlich von den Mönchen wegen einer unbekannten Krankheit behandelt wurde. Als die Nacht hereinbrach und sein Tod nahte, soll er gesagt haben: „Vor dem morgigen Sonnenaufgang wird die Sonne Schottlands untergegangen sein.“ Was folgte, war Krieg mit England und schließlich die Schlacht von Bannockburn.

Ein weiterer Thronfolger, David Stewart, Duke of Rothesay, starb unter schrecklichen Umständen im Falkland Palace und wurde in der Abtei von Lindores begraben. David hatte als Leutnant von Schottland gehandelt, während sein Vater nicht regierungsfähig war und der Konflikt mit England und zivile Unruhen das Land destabilisierten. Robert Stewart, Herzog von Albany, hatte vor ihm den Titel Stewart von Schottland getragen und selbst Ambitionen auf den Thron. Er ließ ihn verhaften und im Falkland Palace einsperren, wo er seinen Neffen verhungern ließ.

Das Sprichwort sagt, dass der Weg zwischen einem königlichen Gefängnis und einem königlichen Grabmal kurz ist. Die Tradition hat sein Scheiden dem Hungertod zugeschrieben; und während es Sir William Lindsay von Rossie und Sir John von Ramornie als Urheber seiner Verhaftung und zwei minderwertige Agenten, Selkirk und Wright von Falkland, als die unmittelbaren Täter des Mordes nennt, seinen Onkel Albany und Archibald Tyneman, den Sohn des grimmigen Earl of Douglas sollen sein Schwiegervater und der Ehemann seiner Schwester Anstifter gewesen sein. Die Geschichte von der Frau, die ihn mit Milch aus ihrer Brust ein wenig am Leben erhielt, die durch ein Rohr in seinen Kerker eingeführt wurde, und von einer anderen, die ihn mit einer mageren Hafermahlzeit versorgte, wie er sich von seinem eigenen Fleisch ernährte und welche Wunder vollbracht wurden bei seiner Leiche in Lindores, wo vielleicht noch sein leerer Steinsarg zu sehen ist, waren fiktive Ergänzungen, um die Düsterkeit der dunklen Geschichte zu verstärken. (John M. Leighton: Geschichte der Grafschaft Fife. Swan, Glasgow, 1840)

Die Wunder, die der Leichnam vollbrachte, waren Legende und sein Grab wurde zu einem Wallfahrtsort. Lindores war der „Ort der Wunder“.

1218 ereignete sich in der Abtei ein schrecklicher Unfall und der Prior von Durham verlor sein Leben. Er war von Aberdeen nach Süden reiste und hatte in Lindores übernachtet. Ein Feuer war ausgebrochen, verursacht durch die Unachtsamkeit der Bediensteten. Der Prior muss eine schwere Rauchvergiftung erlitten haben und starb wenige Wochen später.

James, 9. Earl of Douglas, war der letzte der berühmten, manche würden sagen, berüchtigten Black Douglas. Nach der Ermordung seines Bruders durch König James II und seiner Anhänger griff James Stirling in offener Rebellion gegen den König an. Er heiratete die Schwester seines Bruders und intrigierte aus England weiterhin gegen James II. 1484 wurde er gefangen genommen und in die Abtei von Lindores geschickt. Er soll gemurmelt haben: „Wer nicht besser sein kann, muss Mönch sein.“ Er sollte bis zu seinem Tod sieben Jahre später bei den Mönchen bleiben.

Viele der Schlüsselfiguren, mutige und rücksichtslose Männer, die die schottische Nation aufgebaut haben, haben Lindores Abbey besucht oder sind sogar in Lindores Abbey gestorben. William Wallace, der legendäre Kämpfer für die schottische Freiheit, pausierte ebenfalls hier, um Wasser für seine Verwundeten in den Wäldern zu sammeln.

Im Jahr 1306 schworen Sir Gilbert Hay of Errol, Sir Neil Campbell of Lochaw und Sir Alexander Seton, auch bekannt als die drei mächtigen Ritter, feierlich, „König Robert Bruce und seine Krone bis zum letzten Blut und Vermögen zu verteidigen“. In Lindores wurde ein Gelübde abgelegt, den König zu beschützen, der Schottland gemacht hat.

Auf der anderen Straßenseite steht eine Whisky Destillerie. Der Destillierapparat der Mönche wurde in einem Dokument aus dem 12. Jahrhundert erwähnt und ist damit einer der ältesten in Schottland. Heute ist schottischer Whisky nicht nur ein modernes, es ist auch ein internationales Geschäft. Die Gewinne gehen an drei russische Geschäftsleute.

Highland Crime Band 2: Im Dunkel von Skye

Ich habe ein Leben lang leidenschaftlich gerne Krimis gelesen und 2021 meinen ersten geschrieben: Schatten über Skiary, Band 1 der Highland Crime Serie um DI Robert Campbell und die deutschen Übersetzerin Isabel Hartmann. Der Krimi spielt in Glenelg und an einem der abgelegensten Orte Lochabers – Skiary.

In Band 2 finden die Ermittlungen auf der Isle of Skye statt.

DI Robert Campbell genießt seinen Motorrad-Urlaub an der schottischen Westküste. Übersetzerin Isabel, Issy, Hartmann ist auf der Insel Skye, um Gälisch zu lernen. Am Sabhal Mòr Ostaig College stößt sie unvermittelt auf einen ungeklärten Todesfall.

Starb die Studentin wirklich eines natürlichen Todes? Issy hat ihre Zweifel und stellt Nachforschungen an. Wer im Sprachkurs könnte ein Motiv gehabt haben? Und wie war es gelungen, die Tat zu verschleiern?

Weil Isabel Hartmann ihn um Hilfe bittet, nimmt sich DI Robert Hartmann inoffiziell des Falls an. Doch dann gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich mit den ursprünglichen Ermittlungen in Verbindung steht. Unvermittelt wird Isabel von der Hobbydetektivin zu einer Verdächtigen.

Hogmanay im Dorf

Die letzten Jahre war Hogmanay, das schottische Silvester, sehr ruhig gewesen hier am Loch. Die meisten sind für sich geblieben oder haben im kleinen Kreis mit der Familie gefeiert. Ich erinnere mich gerne an das erste, das der Mann und ich gemeinsam begangen haben. Im Nachbarort, der im Westen von uns liegt, wurde eine Strandparty gefeiert und wir waren mittendrin. So viel ist passiert seit diesen Tagen.

2022 auf 2023 war es dann wieder soweit beach party zu Hogmanay, dieses Mal in einem anderen kleinen Dorf in unserer Nähe. Leider war die andere Nellie über die Feiertage zurück nach Deutschland gefahren, wir hätten gerne gemeinsam gefeiert. Aber es werden auch so jede Menge Menschen da sein, die man kennt.

Der Silvestertag bricht an und es ist furchtbar kalt. In der Nacht sollen die Temperaturen auf bis zu minus fünf Grad fallen. Nur falls hier gerade jemand an Hawaii-Hemden und Flip-Flops gedacht hat. Nicht mal Caipirinhas scheinen sonderlich erstrebenswert bei solchen Temperaturen – zu viel Eis!

Winterlandschaft im schottischen Hochland @nme Abenteuer Highlands

Ich mache Glühwein und fülle ihn in die Thermoskanne. Außerdem packen wir noch unsere Thermo-Tassen in den Rucksack. Dazu ein paar Knabbersachen und Taschenlampen. Wir müssen eine halbe Stunde hinlaufen, gibt kein Licht unterwegs. Dann hole ich die Skiunterwäsche aus dem Schrank und ziehe die dicke Hose samt Strickpulli an. Drüber ein langer Daunenmantel, Handschuhe, Mütze. Ich sehe aus wie der Yeti, aber mir ist warm. Der Mann reicht mir eine Kopflampe. Ich bin bereit. Der Yeti kann im Dunkeln sehen.

Wenigstens liegt kein Schnee, denke ich, als der Mann und ich mit unseren schweren Boots durch die Nacht stapfen. Er hält die große Taschenlampe und leuchtet den Weg. Ich komme mir vor wie auf einer Höhlenexpedition. Es ist stockdunkel, wegen der geschlossenen Wolkendecke ist kein Stern zu sehen, nur von der anderen Seite des Lochs glitzern die Lichter der vereinzelten Häuser herüber. Die letzten Stunden des Tages sind kalt und still. Ich bin nachdenklich und rede nicht viel, sortiere das Jahr in meinem Kopf, das so viel Neues gebracht hat. Der Man redet auch nicht viel und so schweigen wir gemeinsam.

Das ändert sich schnell, als wie das Dorf erreichen. Schon von weitem sieht man die Flammen in den Himmel lodern. WOW, was ein bonfire, ein wirklich beeindruckendes Lagerfeuer. DieMänner haben die ganze Woche Holz gesammelt und gestapelt. Nun werfen sie ganze Äste in die Flammen. Aus Lautsprechern dröhnt Partymusik. Wir stehen oberhalb der Flutmarke, direkt an der Straße, dahinter die Häuser. Ich beobachten den Funkenflug. Mutig, denke ich. Und auf der Straße kann auch keiner mehr fahren, so nah am Feuer. Aber fahren wird hier ohnehin keiner mehr. Wir gießen uns Glühwein ein und mischen uns unter die Leute.

Direkt um das Feuer, da wo es am heißesten ist, stehen viele, die ich nicht kenne. Alle so Ende Zwanzig, Anfang dreißig, die Männer im T-Shirt, die Frauen haben die Haare gemacht und tragen Glitzer auf den Wangen. Ich rücke meine Wollmütze zurecht und plaudere mit Harriet. Sie ist zweiundachtzig und Billy hat extra für sie einen Gartenstuhl mit Tisch hingestellt. Da sitzt sie wie auf einem Thron und blickt auf das Treiben. Harriet ist vor vielen Jahren aus England hierhergekommen und hat lange ein B&B betrieben. Nun lebt sie allein in ihrem großen Haus und genießt den Blick. Obwohl, den hat man ihr genommen, seit Sue und Jim aus Somerset auf dem Grundstück vor ihr gebaut haben. Das war jahrzehntelang einfach nur weine Wiese gewesen. Nun steht ein holzverkleidetes Haus darauf und Harriet hat keine Aussicht mehr.

„Und? Wie sind die?“ frage ich neugierig.

„Nett“, sagt Harriet und lächelt schelmisch. „Leider.“

„Du meinst, du kannst ihnen deshalb nicht böse sein?“

„Genau“, sagt Harriet und sieht ins Feuer.

Das muss frustrierend sein, schließlich hatte Harriet einen großartigen Blick auf Meer und Berge von ihrem Wintergarten. Der ist nun futsch. Der Blick, nicht der Wintergarten.Sie hat nur noch einen kleinen Spalt zwischen den Häusern, durch den sie das Wasser sieht. Wenige Tage nach Hogmanay werden die neuen Nachbarn dort eine Gartenhütte hinstellen und dann ist der auch futsch.

Harriet trägt es mit all der Fassung ihrer Jahre. Sie ist trotz allen froh, hier zu sein. Wer weiß, wie lange sie das noch kann. Der Sohn lebt im Süden und hat wenig Lust, immer wieder den weiten Weg zu seiner Mutter zu machen. Mit der Schwiegertochter versteht sie sich nicht. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum sie nicht zu ihrem Sohn ziehen will. Harriet will nicht weg und liebt den Gemeinschaftssinn im Dorf.

So schaut zum Beispiel der pensionierte Schwabe jeden Morgen bei ihr auf einen Kaffee vorbei und schaut, ob sie etwas braucht. Er ist ebenfalls alleinstehend und freut sich über Gesellschaft. Und die Musiklehrerin, die mit ihrem Mann hergezogen ist, hat sie neulich auf einen Kaffee ausgeführt. Ganz spontan. Die andere Nellie bringt sie sogar zum Arzt und kontrolliert ihren Blutdruck.

Diese Nähe und Gemeinschaft hat viel für sich. Hier stürzt keiner und wird tagelang nicht gefunden. Aber es ist eben auch nicht möglich, ein Privatleben zu haben. Jeder weiß alles über die anderen. Geheimnisse gibt es nicht und Privatsphäre wird vernachlässigt.

Von der Kälte spüre ich nichts. Ich bin ja wirklich sehr warm eingepackt und der Glühwein tut sein Übriges. Vom Feuer strömen Wärme und vor allem Rauch in unsere Richtung. Die ersten überlegen schon, ob sie über das Feuer springen sollen. Ich hoffe der Verstand siegt über die Promille.

Die Tochter der Künstlerin verteilt Glitzeraufkleber an die Frauen, ihr Vater fischt im Loch.

Muscheln am Strand @nme Abenteuer Highlands

„Mögt ihr Muscheln?“ fragt er.

Der Mann nickt eifrig. Ich halte mich lächelnd zurück, weil mir klar ist, was frische gefangene Muscheln für eine Arbeit machen, wenn man sie putzen muss. Aber natürlich ist das total nett von ihm und sehr großzügig. Wenige Tage später bringt er auch tatsächlich welche vorbei, Mit einem kleinen Stückchen Schiefer, auf dem steht: Enjoy!

„Hab ich dich nicht heute Morgen hier am Wasser stehen sehen?“ frage ich ihn.

„Ja, wir waren schwimmen. Es war großartig.“

Ich nehme noch einen Schluck Glühwein und schüttle mich. Aber nur innerlich. Aus mir wird keine Wildwasserschwimmerin mehr werden.

Kurz darauf lerne ich einen jungen Dänen kennen. Er ist in die dreißig Minuten entfernte Kleinstadt gezogen und sucht nach einem Job. Irgendwas mit Computern sagt er. Ich halte nach dem Mann Ausschau, der ist dafür der richtige Ansprechpartner. Doch den kann ich im Getümmel nirgendwo finden. Ich lasse mir die Nummer des Dänen geben und verspreche, dass sich der Mann mit ihm in Verbindung setzt. Wir trinken gemeinsam jeder eine Dose Martini mit Passionsfrucht, was nach all dem Glühwein jetzt auch egal ist.

Es ist ein tolles Silvester und um Mitternacht wird geherzt und geküsst. Dann ertönen die bewegenden Klänge eines Dudelsacks aus dem Lautsprechern. Wie schön wäre es, wenn wir einen hätten, der live spielt. Aber auch aus der Konserve ist es ergreifend und ich gehe mit einer kleinen Träne im Auge ins neue Jahr. Es ist so schön.

Und was wünscht man sich so in Schottland at the bells, also wenn die Glocken läuten, um Mitternacht?

Lang may yer lum reek!

Möge dein Kamin lange rauchen. Das bedeutet im Grunde „Mögest du ein langes Leben in Wohlstand führen“, wahrscheinlich ist der Spruch der Grund, warum die Schotten an Silvester traditionell ein Stück Kohle zu den Nachbarhäusern mitnehmen. Damit dort die Kamine lange rauchen können.

Schatten über Skiary, patrone und Wisky @nme Abenteuer Highlands

Zwei Tage danach treffe ich Harriet bei einem Spaziergang. Sie sieht ein wenig blass um die Nase aus und ich bitte sie, sich bei mir einzuhaken, damit ich sie die paar Meter nach Hause bringen kann. Es liegt Schnee auf der Straße und dem Stück Gehweg vor ihrem Haus und ich habe Sorge, dass sie ausrutscht. Harriet dagegen treiben ganz andere Gedanken um.

„Mit so frischem Schnee haben wir früher immer eine Schneeballschlacht gemacht“, sagt sie wehmütig.

Ich schaue sie an und nicke. Dann gehe ich in die Knie und forme mit dem Schnee, den ich greifen kann einen wunderschönen Schneeball.

„Hier, bitte schön, Harriet. Den kannst du sehr gerne nach mir werfen.“

Sekunden später haben ich den Schneeball im Gesicht.

Und so eröffnet eine wilde Schneeballschlacht mit einer Zweiundachtzigjährigen das Jahr 2023.

Santa Claus is comin‘ to town

Weihnachten in den Highlands @nme Abenteuer Highlands

Die Person Santa Claus lässt mich nach all den Jahren hier in den Highlands noch immer mit einer gewissen Verwirrung zurück. Er ist so einer Art Disney-Variante eines Nikolaus-Sankt Martin Klons. Ho ho ho! Ich kann Herrn Claus, seinen Rentieren und den Elfen nicht so wirklich etwas abgewinnen, aber er ist so ziemlich das Weihnachtlichste, was Schottland zu bieten hat.

Am Samstag kommt Santa nach Kyle. Schreibt die Tochter des Manns in einer WhatsApp.

Könnt ihr den Kleinen hinbringen? Er muss auch noch seinen Brief schreiben.

Der Kleine ist sich der Bedeutung seiner Aufgabe bewusst und hat auch schon einen genauen Plan, was er in den Brief packen will. Nur leider geht das mit dem Schreiben noch recht mühselig und am Ende steht nicht viel mehr als „Lieber Santa“ und „LEGO-Piratenschiff“ darauf. Aber mit ein paar Tannenbäumen und dem gewünschte Schiff, gemalt in verschiedenen Farben, ist es ein sehr schöner Brief. Nun noch zukleben und Santa draufschreiben. Fertig!

Den Brief müssen wir in Kyle in den Weihnachts-Briefkasten werfen. Um 14 Uhr kommt Santa Claus und wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Ausarbeitung des Briefs hat länger gedauert als gedacht.

Auf der Fahrt bekomme die ganze Zeit dieses doofe Lied nicht aus dem Kopf. Saaanta Claus is …

Eilean Donan Castle zur Weihnachtszeit @nme Abenteuer Highlands

Wir parken uns sind mehr oder weniger die ersten. Deshalb schauen wir uns drin schon mal drin. Drinnen, das sind die Räumlichkeiten der Seewacht, der RNLI, die von hier das Rettungsboot betreuen. Die haben das Event organisiert. In einem dekorierten Zimmer gibt es jede Menge offiziellen Merchandise, Boote als Schlüsselanhänger, Spielzeugboote, Boote auf Blöcken und so weiter zu erstehen, aber auch Selbstgestricktes von Frauen aus dem Ort. Vielleicht ist auch ein strickender Mann darunter. Ich weiß es nicht. Bislang habe ich noch kein derart wokes Exemplar der Spezies entdeckt.

Saaanta claus is …

Gleich ist 14 Uhr und wir gehen wieder nach draußen. Der Mann hat ein Spielzeugboot gekauft, ich wollte nichts Gestricktes. Es ist windig, aber trocken und die Sonne scheint. Eltern mit Kindern säumen die Straße. Erinnert mich eher an einen Faschingsumzug als an Weihnachten und der Kleine zappelt aufgeregt.

Saaanta claus is …

Dann erklingt ein paar Straßen weiter ein Warnton, wenig später kommt ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene um die Ecke, dahinter ein spärlich mit Lametta dekorierter Quad, auf dem ein großer Mann mit gelben Gummistiefeln, Bart und einem roten Santa Kostüm sitzt. Geschmeidig fährt er vor und hält an. Nicht ohne allen Kinder zuzuwinken und ein fröhliches Ho ho ho zu rufen. Der Quad stinkt nach Benzin.

Saaanta Claus ist da!

Was für ein Auftritt! Die beiden Polizisten steigen aus und sichern die Straße. Kaum dreht sich Santa um, rennen ihm die Kinder hinterher. Drinnen im Gebäude ist seine Grotte. Ein mit roten Tüchern abgedeckter Bereich mit einer Sitzbank. Da können die Kinder ihrem Santa in Gummistiefeln erzählen, was sie sich zu Weihnachten wünschen. Und natürlich den Brief abgeben.

Der Mann und ich stehen in einer ewig langen Schlange und versuchen nonchalant auszusehen, während der Knirps probiert, sich unauffällig vorzudrängeln. Nach einer kleinen Ewigkeit sind wir endlich dran. Der Kleine soll zu Santa sitzen und ihm etwas erzählen, eine Frau steht, Handy im Anschlag, bereit für die Fotos. Der Mann zückt ebenfalls sein Handy und macht einen Schritt zurück, während der Kleine in plötzlicher Panik nach meiner Hand greift.

Sekunden später sitze ich mit dem Santa in Gummistiefeln auf der Bank und erkläre das Piratenschiff. Der freche Bengel von eben ist zu einem scheuen Reh mutiert und sitz stumm und mit gesenkten Augen da. Er starrt auf Santas Gummistiefel und sagt kein Wort. Der Mann macht derweil Fotos von mir und Santa Claus, während meine Blicke ihn in dem Augenblick ermorden. Er hat genau im richtigen Moment den taktischen Rückzug angetreten.

Aber so habe ich auch mal Santa Claus getroffen, ein sehr netter Mann. Die Schuhwahl ist landestypisch, das muss kalt sein da am Pol mit den dünnen Gummistiefeln.

Endlich bin ich erlöst. Wir werfen noch den Brief in den Briefkasten und stehen kurz darauf wieder auf der Straße. Die Polizei hat sich leise verabschiedet, nur der Quad steht noch vor der Eingangstür. Während der Kleine aufgekratzt wie ein Gummiball den Gehweg entlanghüpft genieße ich das Panorama von Meer, Wolken und der Insel Skye.

Wenn Santa Claus mich gefragt hätte, was ich mir zu Weihnachten wünsche, ich hätte nichts gesagt. Was soll ich mir wünschen, denke ich und sehe mich um. Ich hab‘ doch alles!

Bonnie Scotland

Eine Reise durch Geschichte, Kultur und atemberaubende Landschaften

Schottland, ein Land von unvergleichlicher Schönheit und historischer Bedeutung, zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Von den majestätischen Highlands bis zu den pulsierenden Städten hat Schottland viel zu bieten. Mit einer reichen Geschichte, einer vielfältigen Kultur und einer atemberaubenden Landschaft ist es kein Wunder, dass Schottland zu den beliebtesten Reisezielen zählt.

Historische Wurzeln und kulturelles Erbe

Die Geschichte Schottlands erstreckt sich über Jahrhunderte und hat tiefe Spuren in der Kultur des Landes hinterlassen. Ein Höhepunkt ist zweifellos das Edinburgh Castle, das hoch über der Hauptstadt thront. Dieses beeindruckende Bauwerk beherbergt die schottischen Kronjuwelen und bietet einen Einblick in die turbulenten Zeiten der schottischen Geschichte. Die Schlacht von Culloden, die letzte Schlacht auf britischem Boden, ist ein weiteres historisches Highlight, das die Besucher in die dramatischen Ereignisse des 18. Jahrhunderts eintauchen lässt.

Die schottische Kultur ist geprägt von Musik, Tanz, Kunst und Literatur. Die Klänge des Dudelsacks sind fast schon ein Synonym für Schottland, und die schottische Tanzkunst, insbesondere der Highland Dance, ist weltweit bekannt. Schottland hat auch eine reiche literarische Tradition, angeführt von Größen wie Robert Burns und Sir Walter Scott. Ihre Werke spiegeln die schottische Identität und die Liebe zur Heimat wider.

Unglaubliche Landschaften

Die Landschaft Schottlands ist von atemberaubender Schönheit und Vielfalt geprägt. Die Highlands, eine Region aus sanften Hügeln, tiefen Tälern und majestätischen Bergen, bieten Wanderern und Naturliebhabern unzählige Möglichkeiten. Der Loch Ness, einer der tiefsten Seen Europas, zieht nicht nur wegen der Legende um das Ungeheuer von Loch Ness Besucher an, sondern auch wegen seiner beeindruckenden Umgebung.

Die Isle of Skye, mit ihren bizarren Felsformationen und zerklüfteten Küsten, ist ein weiteres Highlight der schottischen Landschaft. Hier trifft man auf die raue Schönheit der Natur, die Künstler und Fotografen gleichermaßen inspiriert hat.

Städte und Moderne

Schottland mag reich an Geschichte sein, aber es ist auch ein Ort der Modernität und Dynamik. Städte wie Edinburgh und Glasgow bieten eine aufregende Mischung aus altem Charme und modernem Flair. Edinburgh, die Hauptstadt, verzaubert mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und dem eleganten Georgianischen Viertel. Die jährliche Edinburgh Festival Fringe, das weltgrößte Kunstfestival, lockt Künstler und Besucher aus aller Welt an.

Glasgow hingegen ist für seine Kunstszene, pulsierendes Nachtleben und moderne Architektur bekannt. Die Stadt hat sich von ihrer industriellen Vergangenheit zu einem Zentrum der Kreativität und Innovation entwickelt.

Kulinarische Köstlichkeiten

Die schottische Küche hat sich über die Jahre entwickelt und bietet eine Reihe von Köstlichkeiten. Von Haggis und Neeps (Rüben) bis zu geräuchertem Lachs und Scotch Whisky bietet die kulinarische Szene Schottlands eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen, die die lokalen Zutaten und Traditionen widerspiegeln.

Fazit

Schottland ist ein Land der Kontraste, in dem Geschichte und Moderne, Natur und Kultur auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen. Die schottische Landschaft mit ihren majestätischen Highlands und malerischen Inseln ist ebenso beeindruckend wie die lebendigen Städte voller Kunst, Kultur und Dynamik. Wer Schottland besucht, wird in eine Welt eintauchen, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart in einem unvergleichlichen Panorama vereint.

Und wer dann noch abseits der ausgetretenen Touristenpfade Neues entdecken will, der solte sich Schottland für stille Stunden zulegen.

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Quelle des Artikels: ChatGPT