Nether Largie South war eines der ersten Denkmäler im Kilmartin Tal, uralt, heilig und immer noch geheimnisvoll. Ein außergewöhnlicher Ort, der vor 5500 Jahren entstand.
Ungefähr tausend Jahre später wurde das Grab erneut für weitere Bestattungen verwendet. Diesmal wurden Töpfe und Pfeilspitzen mit den Leichen begraben. Noch später, während der Bronzezeit, wurde das Grab umgebaut und in einen kreisförmigen Steinhaufen umgewandelt.
In den Köpfen der Menschen, die dort lebten, war dies ein besonderer Ort und das schon seit Generationen, mitten zwischen den Siedlungen, mitten auf den Feldern. Im Grab wurden auch Ochsenknochen gefunden, ein Zeichen dafür, dass einige Männer mit ihren weltlichen Besitztümern begraben wurden.
Da leben wir nun, Tag ein Tag aus seit Jahren in einer glücklichen Fernbeziehung, was unmöglich scheint aber komischerweise dennoch sehr gut funktioniert. Der Mann in Schottland, ich in Deutschland und im Sommer und Winter wir beide zusammen und über eine längere Zeit in Schottland. So geht Fernbeziehung 2.0.
Deutschlands kulinarische Vorzüge
In den Getrenntphasen lebe ich mein deutsches Leben und genieße die Dinge, die mir Deutschland so bietet: schnelles Internet, dunkles Brot, frisches Obst und Gemüse. Und gelegentliche ärgere ich den Mann mit einem Foto von meinem Wurstsalat. Der Mann liebt Wurstsalat und den gibt es halt in Schottland nicht. Und Mann ärgern darf man, wenn man ihn vermisst.
low carb
Doch nun hat der Mann kulinarisch zurückgeschlagen – mit Toffe Crunch. Das sind ganz wunderbare Dreiecke aus cremigem Toffee mit Crisp. Himmlisch! Ok, sie sind weder low carb noch low cal oder gar low chol aber was soll’s, sie sind hochgradig lecker. Nein mehr: Ich liebe sie. Und der Mann liebt sie auch, fast noch mehr als Wurstsalat. Und ich bin, so stelle ich mit Erstaunen fest, extrem neidisch auf die Möglichkeit, sich welchen zu kaufen.
Scotmid in Drumnadrochit
Wenn wir uns abends auf Skype unterhalten und der Mann ganz beiläufig erwähnt, dass er am nächsten Morgen dienstlich nach Inverness muss, dann schrillt in meinem Kopf der Toffee Alarm. Wenn er nach Inverness fährt, dann fährt er durch Drumnadrochit und dort (und nur dort) im kleinen, neuen Supermarkt am Kreisverkehr gibt es diese Köstlichkeit zu kaufen. Im Übrigen noch jede Menge anderer lustige Dinge, wie richtige Baguettes frisch belegt und eine Costa Kaffeemaschine, die einen mit Baristalärm beschallt, während die geschäumte Milch langsam in den Becher tropft.
Erwähnt er Inverness erhebe ich meinen Zeigefinger und sage „Aber kein Toffee Crunch!“ Ich bin ja schließlich besorgt um seine Gesundheit.
Toffee Crunch
Er lächelt still und schickt mir am nächsten Tag ein Bild. Er kauft immer zwei. Eines für ihn, eins für mich. Aber weil ich nicht da bin, muss er das am nächsten Tag selbstlos selbst essen. Und ich?? In der Toffee Crunch Diaspora Deutschland??? Ich spare mir zwar die geschätzt tausend Kalorien, aber ich schmecke förmlich das cremige Toffee auf meiner Zunge und höre das knusprige Crunch beim Zubeißen. Naja, ich habe viel Fantasie.
Immer wenn der Mann nach Inverness fährt, dann leide ich. Ich hab nur einen Trost, wir sind nicht die Einzigen, die den Toffe Crunch von Drumnadrochits Scotmid entdeckt haben. Oft ist er schon ausverkauft, wenn der Mann vorbeischaut.
Wurstsalat
Gestern Abend auf Skype hat er mich gefragt, was ich am nächsten Tag so mache. Sport sage ich und ich muss Lebensmittel kaufen, zum Metzger und so. Da blickt er ruhig, fast ausdruckslos in die Kamera und sagt mit einem fast nicht erkennbaren Lächeln: „Aber …“ und hebt den Zeigefinger wie eine Fleisch gewordene Unterlassungsklage in die Höhe. „Kein Wurstsalat!“
Seitdem ich von Schottland aus voll arbeite und nicht mehr so wie früher in Deutschland viel und in Schottland nichts, ist deutlich weniger Zeit, hier die Dinge zu tun, die ich sonst immer hier getan habe, nämlich Bücher schreiben und Friedhöfe besuchen. Nun aber habe ich ein paar Tage Urlaub und los geht’s nach East Lothian.der Mann kann leider nicht, der hat deutlich weniger Urlaubstage als ich. Der Arme.
Feierabendbier
Ich arbeite ich mich den Tag über durch die Friedhöfe der Region in Richtung des kleinen Inns in einem idyllischen Dörfchen an der Küste, in dem ich übernachten werde. Es waren stolze 8 Friedhöfe, bis ich bei meinem Feierabendbier ankomme.
St. Andrew’s Kirk Ports, North Berwick, East Lothian
Sehenswürdigkeiten in East Lothian
Am nächsten Morgen beim Frühstück höre ich wie der junge Man den Fehler begeht, die anderen Gäste zu fragen, was sie den Tag über machen wollen. Da steht er nun mit den dreckigen Geschirr in den Händen, das er gerade von einem anderen Tisch abgeräumt hat und kommt nicht mehr weg von der Redeflut des Engländers. Der zählt sämtliche Sehenswürdigkeiten auf, die es in East Lothian gibt. Ich lächle in stillem Mitleid mit dem Ober in mich hinein. An meinen „Sehenswürdigkeiten“ werde ich die Touristen nicht treffen und den Klassiker habe ich noch am Abend auf dem Rückweg vom letzten Friedhof des Tages fotografiert – ganz von weitem und im Sturm, der an dem Tag über die Ostküste fegte.
Stevenson Leuchtturm, Bass Rock
Leuchtturm und Basstölpel
Der berühmte Bass Rock ist eine kleine Insel, die wie ein monströser Stein etwa 1 Meile vor der Küste East Lothians liegt. Eine Touristenattraktion, zu Beginn des letzten Jahrhunderts nahm man das Dampfschiff, aber nur bei gutem Wetter, war es windig, konnte man an der einzigen Anlegestelle der kleinen Insel nicht festmachen. Dieser steinerne Berg im Meer ist beeindruckend. Bevölkert von tausenden Basstölpeln, die früher noch auf dem schottischen Speiseplan standen. Dazu ein Stevenson Leuchtturm, der an der Steilwand zu kleben scheint, und die Ruinen eines uralten Wohnsitzes mitten im Stein. Hier wächst nichts außer der Einsamkeit.
Lauder of the Bass
Bereits im 6. Jahrhundert weilte hier der Heilige Baldred und tat Wunder. Doch der eigentliche Name, mit dem der Bass verknüpft ist, ist Lauder. Der 1. Lauder of the Bass bekam diesen Titel für seine heldenhafte Unterstützung des Unabhängigkeitskämpfers William Wallace. So ein Stein im Meer wäre an sich nicht unbedingt ein überwältigendes Zeichen der Dankbarkeit gewesen, aber der Stein kam zusammen mit beachtlichen Ländereien auf dem Festland und das war dann schon wieder eine andere Angelegenheit. Die Familie Lauder brachte im Laufe der Jahre viele Botschafter und Kirchenmänner hervor.
Bass Rock
Das schottische Alcatraz
Der Bass Rock ist nicht nur berühmt, er ist auch berüchtigt als das schottische Alcatraz. Hier, auf dem ehemaligen Sommerwohnsitz der Familie Lauder, wurden etwa 40 Covenanter in den Glaubenskriegen gefangen gehalten. Dieses Gefängnis war kalt, feucht und ganz und gar furchtbar. Nach der Revolution von 1688 wendete sich das Schicksal, 4 Gefangene konnten sich befreien und weil eine Flucht unmöglich war, nahmen sie stattdessen ihre Wärter gefangen. Eine echte Gefängnisrevolution.
Der Regierung blieb nichts anderes übrig, als von der Küste aus hilflos zuzuschauen. Alle Versuche, den Bass Rock zurück zu erobern scheiterten. Es dauerte 3 Jahre, bis die Besatzer aufgaben. Das Gefängnis wurde Ende des 18. Jahrhunderts zerstört, bevor Bass Rock verkauft wurde.
stilles Frühstück
Zurück ins Hier und Heute. Der Ober kommt vorsichtig an meinen Tisch und will das Geschirr abräumen. Ich lächle ihm ermunternd zu. Er braucht sich nicht sorgen, dass auch ich ihm eine lange Liste der Sehenswürdigkeiten vorbete, die ich heute besuchen werde. Obwohl meine Liste für ihn sicher mal was Neues gewesen wäre.
Frühstück in East Loathian
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Die gälische andere Welt wird von vielen seltsamen und faszinierenden Kreaturen bevölkert: Feen, Monster, Hexen und Tiere, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen.
Der Isle of Skye eigen ist das Crodh Sith, das Feenvieh, das angeblich gesprenkelt und rot (Crodh Breac Ruadh) ist und das Meer überqueren kann. Diese „magischen Kühe“ können nur in speziellen Gegenden der Isle of Skye gefunden werden.
Eines ist das Feld von Annat (Achdh-na h’Annaid) in den Braes südlich von Portree. Das andere ist Scorrybreck nördlich von Portree. Hier gibt es einen schönen Wanderweg.
Rinder, die den Feen gehören, sind an dem Seetang zu erkennen, den sie in ihrem Vlies hängen haben. Sie leben nämlich unter Wasser und sind außerordentlich hochklassiges Vieh, das es zu behalten lohnt, um damit die eigene Herde aufzubessern.
Der einzige Weg, dies zu erreichen, besteht darin, ihre Rückkehr zu stoppen, indem man Erde von einem Friedhof zwischen sie und das Meer wirft. Die heilige Erde bildete eine Barriere, die das Feen-Vieh nicht überwinden kann.
Die Überreste einer alten Kapelle und einiger Gräber befinden sich noch in der Gegend, mitten auf einem Feld. Wurde diese Erde einmal genutzt, um den Viehbestand des Bauern zu vergrößern?
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Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ist da.
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Auf in neue Abenteuer Highlands, wo buchende Baroninnen und denkwürdige Dudelsackspieler den Alltag beherrschen, Poeten und tapfere Schneiderlein mit Monstern kämpfen, Moorleichen gar nicht so gruselig sind und Hexen und Geister ganz selbstverständlich. Von Extrawürsten und gefährlichen Frühstücken und der Kunst, trotz Corona und Brexit ein glückliches Leben in der Fernbeziehung hinzubekommen
Sir Hugh Innes war der einzige jemals existierende schottische Baronet dieses Namens, der erste und der letzte. Es wurden zwar drei weitere Baronetcies für diesen Namen geschaffen, jedoch in Nova Scotia und nicht im Vereinigten Königreich. Der einzige schottische wurde am 28. April 1819 geschaffen. Zwei Jahre hatte der frisch gebackene Baronet auf seine Titel warten müssen, bevor er ihn am am 29. Oktober 1818 bekam und offiziell zum 1. Baronet Innes von Lochalsh, Balmacara, Ross-shire und von Coxton, Morayshire, wurde.
Sein Grab befindet sich in Kirkton von Lochalsh, wo der Baronet am 16. August 1831 beigesetzt wurde. Mit dem 67-Jährigen starb auch sein Titel, weil er keinen Erben hatte. Seine Beerdigung muss ein besonderer Anlass gewesen sein, denn ein Baronet hat Anspruch auf Sonderbehandlung bei einer Beerdigung: zwei Trauernde, ein Haupttrauernder und vier Sargträger.
Sein Vater war Reverend in Glasgow gewesen, Sir Hugh verdiente mit Baumwollhandel jede Menge Geld und wurde Politiker und Abgeordneter im Parlament für Ross-shire und später für Sutherland. Zu Hause war er in Balmacara House, das er im 19. Jahrhundert mit der stolzen Anzahl von 13 Schlafzimmern bauen ließ. Es wird heute vom Militär genutzt, die Kampftaucher wohnen dort während ihrer Ausbildung. Im Notfall können 100 Soldaten in Balmacara unterkommen, die U-Boote liegen unerkannt im Hafen von Kyle. Außerdem baute er die Kirche in Kirkton und die in Plockton sowie einige Straßen und Häuser dort.
Ein Baronet wird als „Sir“ bezeichnet, nicht zu verwechseln mit einem Baron, der zum höheren Adel gehört. Ein Baronet ist vergleichbar mit einem Ritterorden, ist ihnen sogar übergeordnet, es sei denn es handelt sich um bestimmte Ritterorden, wie der der Order of the Thistle, dem Sir Hugh beizutreten versucht hatte, aber abgelehnt worden war. Geschaffen wurde der Titel im Mittelalter, heute gibt es noch rund tausend Baronets.
Kilbride auf der Isle of Skye ist heute nicht mehr als ein paar verstreute Häuser, Schafe und ein Marmor-Steinbruch in Strath Swordale, aber es war einst ein Ort der Anbetung, der Magie und der Rituale und ein Ort der Frauen oder zumindest ein Ort, an dem Frauen ihre Spuren hinterlassen haben.
Die verschwundene Kapelle der Äbtissin
Wie aufgrund seines Namens ziemlich offensichtlich ist, stand einst eine Kapelle in Kilbride, Cille Bhrìghde auf Gälisch, die Kirche der Heiligen Brigid, die wie so viele andere Heilige in Schottland irgendwann Ende des 5. Anfang des 6. Jahrhunderts aus Irland kam. Von der Kapelle, die einst hier stand und der Äbtissin gewidmet wurde, sind keine Spuren mehr vorhanden. Die Existenz dieser keltischen Kultstätte lebt nur in dem Namen weiter, den der standing stone in der Nähe trägt: Clach na h-Annait, Stein der Kapelle.
Die Mutter in der Höhle
Die heilige Brigid war nicht die erste, die hier verehrt wurde. Archäologen haben Spuren einer Siedlung und von Bestattungen in einer Höhle in Kilbride gefunden, die etwa 2700 Jahre zurückreichen. Eisenzeitliche Rundhäuser sind in der Gegend um Kilbride weit verbreitet. Ausgrabungen, die inzwischen wieder aufgefüllt wurden, enthüllten drei Gräber, eine Frau, einen Fötus und ein Kind. Warum sie hier beigesetzt wurden und wer sie waren,lässt sich nicht mehr sagen. Diese Frau hat keine Spuren hinterlassen, die Kinder auch nicht, aber die Höhle wurde wahrscheinlich für Rituale genutzt.
Der Quelle der Bräute
War diese Mutter in der Höhle der Ursprung einer anderen Legende? Anscheinend war es für junge Bräute der Gegend üblich, die Quelle Tobar Tà zu besuchen, um ihre Fruchtbarkeit sicherzustellen. Leider ist die Quelle im feuchten Boden nicht mehr auffindbar. Sie lag jedenfalls nahe der Straße von Broadford nach Elgol.
Die drei Toten der Quelle
Der Brunnen war einst berühmt dafür, dass er Teil der Prophezeiungen des Brahan-Sehers im 16. Jahrhundert war. Er hatte vorausgesagt, dass drei Torquils an einem nassen Tag im Bereich des Brunnens getötet werden würden. Dies wird im Allgemeinen drei Mitgliedern des Clans zugeschrieben, die starben, um Bonnie Prince Charlie während des Aufstands im Jahr 1745 und seiner Flucht nach Frankreich im Jahr 1746 im Regiment von MacKinnon of Strath zu unterstützen. Es wird angenommen, dass John MacInnes, Alexander MacLean und William Ross in der Gegend Zuflucht suchten und hier getötet wurden, wie es die Vorhersage des Sehers behauptet hatte. Es war schließlich auch hier, an Strand von Kilbride, wo Flora MacDonald und der flüchtende Prinz an Land gingen.
Tobar sin, is Tobar Tà
Tobar aig an cuirear blàr;
Marbhar Torcuil nan trì Torcuil
Luft latha fliuch aig Tobar Tà.
Die Quelle da ist Tobar Tà,
eine Quelle, an der eine Schlacht ausgetragen wird,
Nach Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland ist Nellie Merthe Erkenbach mit Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ein weiteres wahres, humorvolles und herzerwärmendes Buch gelungen, in dem zwischen den Zeilen ihre tiefe Liebe für das Land ihrer Liebe durchscheint – Schottland.
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Eines der Bücher, die ich in letzter Zeit verschlungen habe, ist die Neuauflage von John Gregorson Campbells Klassiker The Gaelic Otherworld. Das Original stammt aus dem Jahr 1900. Campbell war viele Jahre Pfarrer auf der Insel Tiree und einer der herausragenden Sammler alter Mythen und Legenden der gälischen Kultur.
Natürlich haben mich ganz besonders die Gruselgeschichten von den Orten interessiert, an denen ich schon öfter bin, wie zum Beispiel der Odal Pass auf der Insel Skye.
Nimmt man die kleine Fähre von Glenelg nach Kylerhea, dann fährt man auf einer der ältesten Straßen der Insel Skye Richtung Norden. Diese Single Track Road windet sich in steilen und schmalen Kurven hinauf zum Odal Pass und mündet nach ein paar Meilen am kleinen Flughafen in die A87. Sie war eine der ersten öffentlichen Straßen auf der Insel.
In den Sommermonaten ist sie wegen der vielen Touristen, die das Erlebnis der kurzen Fährfahrt genießen wollen, oft voll und frustrierend zu fahren. Außerhalb der Saison oder während der Corona Pandemie fährt die Fähren nicht und es wird sehr ruhig.
Dieser Teil der Insel ist ohnehin ruhiger, es gibt kaum Häuser hier, weshalb ich sie im Winter auch schon von der Skye Seite kommend häufiger gewandert bin, denn die Straße wird geräumt und man vermeidet die Eisflächen und den knöcheltiefen Matsch der eigentlichen Wanderwege. Im Winter ist die Straße einsam und verlassen. Hätte ich vom Monster vom Odal Pass gewusst, ich hätte mich wohl nicht einfach hingesetzt, die Aussicht genossen und mein Sandwich verspeist.
Angeblich konnte das Monster in allen möglichen Formen in Erscheinung treten, als Mann, als Mann mit nur einem Bein, als Hund oder als ein anderes Tier. Manchmal soll die Erscheinung fürchterliche Schreie ausgestoßen haben, so dass die Arbeiter, die die Straße bauten, in Panik aus ihren Hütten flüchteten.
Allerdings wäre ich wohl sicher gewesen vor dem Monster, es erschien nämlich nur nachts und nur so lange, bis man eines Morgens einen Mann tot am Rande der Straße fand. Er hatte zwei seitliche Wunden am Körper gehabt und eine am Bein. Seine Hände bedeckten die Wunden, als habe er das Blut stoppen wollen.
Und was schrieb Campbell dazu?
„It was considered impossible these wounds could have been inflicted by human agency. „
Es wurde als unmöglich angesehen, dass ihm diese Wunden durch eine menschliche Macht zugefügt worden waren.
Kann eine Seele mehr als nur eine Heimat haben? Sie kann! Und wie.
Nellie Merthe Erkenbach geht in ihr zehntes Jahr Fernbeziehung mit einem Highlander – ein Leben zwischen Schwarzwald und Schottland.
Dem anfängliche Bedürfnis des entscheiden Müssens hat sie widerstanden und ist nun erfolgreich in zwei Welten zu Hause: dem Schwarzwald, wo sie gerne lebt, gerne isst und ihre Arbeit hat und in den Highlands, wo sie schreibt, fotografiert und Zeit mit dem Mann in der großen Weite der Westküste Schottlands genießt. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil, in zwei Welten zu leben macht die Dinge klarer und bewusster.
Der besondere Charme dieses Lebensentwurfs: die beiden Leben sind gänzlich unterschiedlich. Das deutsche ist hektisch und aufregend, ihre Arbeit beim Fernsehen abwechslungsreich, auch durch die Reisen nach Russland, China, Japan oder Brasilien.
Die Vorzüge des Mondänen hat sie in Deutschland und dem Rest der Welt, In den Highlands dagegen wird es still und ruhig. Nellie Merthe Erkenbach lebt dann zurückgezogen, liest viel, wandert und schreibt über das Land, das sie so gut kennt. Diese Seite ihres Lebens gibt ihr die Kraft, das Hochgeschwindigkeitsleben in Deutschland mit Freude und Energie anzupacken.
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