Es war zu Beginn der letzten Jahrtausendwende, die Dänen machten noch immer die schottischen Küsten unsicher und die Clanchiefs hatten alle Hände voll zu tun, die Eindringlinge abzuwehren. Im Jahr 1004 fielen die Dänen in Banffshire ein und wurden von den Einheimischen mit aller Härte empfangen.
Es gab nicht viele Stellen an der Küste, wo mehrere Boote problemlos anlegen konnten, hier war eine und die Einwohner hatten die Eindringlinge erwartete. Sie hatten sich mit allem bewaffnet, was ihr bescheidenes Leben hergab. Selbst die Frauen füllten ihre Strümpfe mit Steinen und schleuderten diese auf die heranstürmenden Männer, die eigentlich weiter nach Caithness wollten aber Wasser und etwas zu essen brauchten. Sie hatten nicht die Absicht, freundlich darum zu bitten. Es waren weit über 500 hungrige und wilde Männer, die da auf Gamrie und seine Einwohner zustürmten.
Die Schlacht der Bleedy Pits von Gamrie war eine Schlacht, die viel mit schlachten zu tun hatte. Das Schlachtfeld oben auf dem Moor soll vom Blut der Dänen so durchtränkt gewesen sein, dass sich in den Senken blutige Seen bildeten. Wie viele es genau waren ist nicht überliefert aber die Zahl der Toten muss groß gewesen sein. Man hatte die Leichen zur Massenbestattung in die Senken geworfen. Aber es war noch nicht vorbei.
Diese für die Schotten so siegreiche Schlacht war der Grund, warum heute eine Kirche in Gamrie steht, denn der Clanchef, der Than von Buchan, hatte geschworen, an der Stelle wo die Dänen ihr Lager aufgeschlagen hatten eine Kirche zu bauen und sie dem Heiligen Johannes zu weihen, wenn der Herr ihm den Sieg über einen zweiten Angriff gewähren würde.
Die Dänen hatten sich auf den Klippen so gut verschanzt, dass es schier unmöglich schien, sie zu bezwingen. Nach Monaten der Belagerung gewährte der Herr (so glaubte der Than) ihm den Sieg und nun blickt die Kirchenruine grau und mahnend hinaus aufs Meer über die rostbraunen Klippen als wolle sie noch immer einfallenden Dänen entgegenstehen. Die heutige Kirche ist natürlich späteren Datums, der erste Bau stammt aus dem 12 Jahrhundert, die heutige Ruine geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Der Name Gamrie ist Gälisch (Ghaemerie) und bedeutet die laufende Schlacht. Heute heißt der Ort Gardenstown.
Allein drei große dänische Herrscher waren unter den Toten auf dem Moor. Ihre abgetrennten Schädel wurden in die Kirchenfassade gemauert so heißt es, um dort ganze 800 Jahre mit grausigem Grinsen an die Schlacht zu erinnern, in der sie ihren Tod erblickten. Davon ist nichts mehr zu sehen, doch der Standort der Kirche ist einzigartig, der Blick atemberaubend.
Der Weg dorthin ein kleines Abenteuer auf der steilen Single Track Road. Am Ende geht es nur noch zu Fuß. St John’s war über viele Jahre die Gemeindekirche und was das an einem Sonntag bedeutet hat für die gläubigen Familien, im Anzug und dem besten Kleid den langen Weg von Gamrie oder Macduff bis zur Kirche auf den Klippen, das ist heute nur schwer vorstellbar.