Santa Claus is comin‘ to town

Weihnachten in den Highlands @nme Abenteuer Highlands

Die Person Santa Claus lässt mich nach all den Jahren hier in den Highlands noch immer mit einer gewissen Verwirrung zurück. Er ist so einer Art Disney-Variante eines Nikolaus-Sankt Martin Klons. Ho ho ho! Ich kann Herrn Claus, seinen Rentieren und den Elfen nicht so wirklich etwas abgewinnen, aber er ist so ziemlich das Weihnachtlichste, was Schottland zu bieten hat.

Am Samstag kommt Santa nach Kyle. Schreibt die Tochter des Manns in einer WhatsApp.

Könnt ihr den Kleinen hinbringen? Er muss auch noch seinen Brief schreiben.

Der Kleine ist sich der Bedeutung seiner Aufgabe bewusst und hat auch schon einen genauen Plan, was er in den Brief packen will. Nur leider geht das mit dem Schreiben noch recht mühselig und am Ende steht nicht viel mehr als „Lieber Santa“ und „LEGO-Piratenschiff“ darauf. Aber mit ein paar Tannenbäumen und dem gewünschte Schiff, gemalt in verschiedenen Farben, ist es ein sehr schöner Brief. Nun noch zukleben und Santa draufschreiben. Fertig!

Den Brief müssen wir in Kyle in den Weihnachts-Briefkasten werfen. Um 14 Uhr kommt Santa Claus und wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Ausarbeitung des Briefs hat länger gedauert als gedacht.

Auf der Fahrt bekomme die ganze Zeit dieses doofe Lied nicht aus dem Kopf. Saaanta Claus is …

Eilean Donan Castle zur Weihnachtszeit @nme Abenteuer Highlands

Wir parken uns sind mehr oder weniger die ersten. Deshalb schauen wir uns drin schon mal drin. Drinnen, das sind die Räumlichkeiten der Seewacht, der RNLI, die von hier das Rettungsboot betreuen. Die haben das Event organisiert. In einem dekorierten Zimmer gibt es jede Menge offiziellen Merchandise, Boote als Schlüsselanhänger, Spielzeugboote, Boote auf Blöcken und so weiter zu erstehen, aber auch Selbstgestricktes von Frauen aus dem Ort. Vielleicht ist auch ein strickender Mann darunter. Ich weiß es nicht. Bislang habe ich noch kein derart wokes Exemplar der Spezies entdeckt.

Saaanta claus is …

Gleich ist 14 Uhr und wir gehen wieder nach draußen. Der Mann hat ein Spielzeugboot gekauft, ich wollte nichts Gestricktes. Es ist windig, aber trocken und die Sonne scheint. Eltern mit Kindern säumen die Straße. Erinnert mich eher an einen Faschingsumzug als an Weihnachten und der Kleine zappelt aufgeregt.

Saaanta claus is …

Dann erklingt ein paar Straßen weiter ein Warnton, wenig später kommt ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene um die Ecke, dahinter ein spärlich mit Lametta dekorierter Quad, auf dem ein großer Mann mit gelben Gummistiefeln, Bart und einem roten Santa Kostüm sitzt. Geschmeidig fährt er vor und hält an. Nicht ohne allen Kinder zuzuwinken und ein fröhliches Ho ho ho zu rufen. Der Quad stinkt nach Benzin.

Saaanta Claus ist da!

Was für ein Auftritt! Die beiden Polizisten steigen aus und sichern die Straße. Kaum dreht sich Santa um, rennen ihm die Kinder hinterher. Drinnen im Gebäude ist seine Grotte. Ein mit roten Tüchern abgedeckter Bereich mit einer Sitzbank. Da können die Kinder ihrem Santa in Gummistiefeln erzählen, was sie sich zu Weihnachten wünschen. Und natürlich den Brief abgeben.

Der Mann und ich stehen in einer ewig langen Schlange und versuchen nonchalant auszusehen, während der Knirps probiert, sich unauffällig vorzudrängeln. Nach einer kleinen Ewigkeit sind wir endlich dran. Der Kleine soll zu Santa sitzen und ihm etwas erzählen, eine Frau steht, Handy im Anschlag, bereit für die Fotos. Der Mann zückt ebenfalls sein Handy und macht einen Schritt zurück, während der Kleine in plötzlicher Panik nach meiner Hand greift.

Sekunden später sitze ich mit dem Santa in Gummistiefeln auf der Bank und erkläre das Piratenschiff. Der freche Bengel von eben ist zu einem scheuen Reh mutiert und sitz stumm und mit gesenkten Augen da. Er starrt auf Santas Gummistiefel und sagt kein Wort. Der Mann macht derweil Fotos von mir und Santa Claus, während meine Blicke ihn in dem Augenblick ermorden. Er hat genau im richtigen Moment den taktischen Rückzug angetreten.

Aber so habe ich auch mal Santa Claus getroffen, ein sehr netter Mann. Die Schuhwahl ist landestypisch, das muss kalt sein da am Pol mit den dünnen Gummistiefeln.

Endlich bin ich erlöst. Wir werfen noch den Brief in den Briefkasten und stehen kurz darauf wieder auf der Straße. Die Polizei hat sich leise verabschiedet, nur der Quad steht noch vor der Eingangstür. Während der Kleine aufgekratzt wie ein Gummiball den Gehweg entlanghüpft genieße ich das Panorama von Meer, Wolken und der Insel Skye.

Wenn Santa Claus mich gefragt hätte, was ich mir zu Weihnachten wünsche, ich hätte nichts gesagt. Was soll ich mir wünschen, denke ich und sehe mich um. Ich hab‘ doch alles!

Das Pferd in meinem Bett

darkness over Torridon @nme Abenteuer Highlands

A nod’s as guid as a wink tae a blind horse. Nicken ist so gut wie Augenzwinkern für ein blindes Pferd, sagt dieses ur-schottische Sprichwort. Die Bedeutung: Egal, wie sehr man sich anstrengt, manche werden die subtilen Hinweise und Signale einfach nicht verstehen. Daher ist es oft besser, direkt zu sagen, was man meint. Aber was, wenn diese Person den Schlaf der Gerechten schläft?

Es ist Freitag und in letzter Zeit sind wir regelmäßig mit Kinderbetreuung beschäftigt. Die Trennung der Eltern beeinflusst unser aller Leben. Vielleicht ist der Kleine deshalb zuletzt ein wenig anders und nicht ganz so unbeschwert fröhlich und unproblematisch, wie sonst. Tagsüber spielen er und der Mann im Garten und mit der Eisenbahn und ich versorgte ihn mit Snacks, Vitaminen und Abendessen. Er hat einen ausgesprochen gesunden Appetit und man muss schauen, dass man hinterher kommt mit dem „füttern“.

Am Ende des Abends sind wir total kaputt. Er darf natürlich länger aufbleiben, wenn er bei uns ist. Am nächsten Tag ist ja auch keine Schule. Es ist nach zehn Uhr, als er endlich schläft und wir wenig später auch. Gegen ein Uhr nachts weckt mich ein Geräusch und dieses Mal ist es ausnahmsweise nicht das Schnarchen des Mannes, sondern der Kleine, der gefühlt noch kleiner als sonst vor meinem Bett steht und vorsichtig flüstert:

„Mir ist das was passiert.“

Ich bin sofort wach und gehe in Kümmermodus.

„Komm, lassen wir Seanair (Opa, sprich: Schinner) schlafen und schaun mal, was los ist.“

In seinem Zimmer angekommen ist jede Menge los. Ihm war offensichtlich übel und er musste sich übergeben. Im Bett, auf dem Teppichboden, im Flur, im Wohnzimmer, im Flur zum Bad, über der Toilette, über dem Waschbecken und über der Wand mit den Handtüchern. Dann hat er seinen Pyjama und ein paar Handtücher genommen und versucht, alles wieder sauber zu machen, bevor ihm klar wurde, dass er das ohne Hilfe nicht schafft. Er hat sich sogar einen frischen Schlafanzug angezogen. Allerdings die restlichen sauberen Klamotten in dem Erbrochenen auf dem Boden verteilt.

Ich atme tief durch und beurteile die Lage. Hier ist ein Großputz erforderlich, mal schnell nächtlich drüberwischen wird nicht reichen.

Doch zuerst drück‘ ich den Kurzen fest und sage ihm, dass das überhaupt nicht schlimm ist und er mich in Zukunft gleich rufen soll, damit ich ihm helfen kann. Es scheint ihm gut zu gehen, nachdem sein Magen alles losgeworden ist und er ist sauber. Also stecke ich ihn an meiner statt ins Bett zu seinem Opa, der sich nicht rührt. Bekommt der denn gar nichts mit?

Dann gehe ich in Putzmodus und stelle fest, dass er außerdem noch ins Bett gepinkelt hat. Die feuchte Stelle hat er dann mit meinem Handtuch aus dem Bad zu trocknen versucht. Es ist ein Uhr dreißig am Morgen. Ich ziehe meine gelben Gummihandschuhe an und lege los, ziehe das Bett ab und stecke es mit den Handtüchern in die Waschmaschine.

Ob der Mann wohl bald aufwacht und mir hilft? Ich will nicht ins Schlafzimmer, um den Kleinen nicht zu wecken. Aber er muss mich ja hören. Putzen macht ja Lärm.

Ich gehe mit dem Reiniger über alle waschbaren Flächen. Später mit dem Wischmop über die Böden. Dann mache ich mich mit Bürste und Teppichreiniger an den Boden in seinem Zimmer. Um drei Uhr stecke ich die Wäsche in den Trockner und lasse den laufen. Dann reinige ich die Toilette und das Waschbecken und bin endlich soweit durch mit der Putzerei. Der Teppichboden ist Hochflor und sehr schwierig zu säubern. Ich werde ein Teppichreinigungsgerät organisieren müssen.

Wie kann der Mann bei diesem Lärm nicht aufwachen?

Jetzt bin ich todmüde, aber habe ja keinen Platz mehr im Bett. Den hat ja jetzt der Kleine. Also lege ich mich auf die Wohnzimmercouch und versuche einzuschlafen, obwohl die Couch recht unbequem ist und es draußen langsam hell wird. Im Wohnzimmer haben wir ein großes Fenster ohne Vorhänge oder Jalousien. Die mag der Mann nicht. Der Mann, der seelenruhig durch drei Stunden nächtlichen Großputz geschlafen hat. Der Mann, der sonst nie durchschläft und immer Probleme mit seinem Schlaf hat. Der Mann, der zwei Stunden später aufsteht und mich weckt mit den Worten.

„Schatz, warum schläfst du auf der Couch und der Kleine bei mir?“

„Schatz“, antworte ich. „Ich habe „genickt“ und „gezwinkert“, aber das „Pferd“ in meinem Bett ist „blind“ geblieben.

Abenteuer Highlands 3 – Ja hört das denn nie auf!

Nach den ersten Erfahrungen mit den Highlands habe ich das erste Buch geschrieben: Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland. Damals noch ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es vielleicht mehrere geben könnte. 

Die Jahre gingen ins Land und die Abenteuer wurden nicht weniger. Deshalb, und weil ich immer wieder gefragt wurde, ob es nicht bald einen zweiten Teil von Abenteuer Highlands gäbe, habe ich ihn geschrieben. Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland – alles, was ein Doppelleben in zwei Ländern aufregend und erzählenswert macht. 

Nun ist Abenteuer Highlands offiziell eine Serie und der nächste Band Abenteuer Highlands 3 – Ja hört das denn nie auf! seit Oktober 2023 als Taschenbuch und eBook bei Amazon verfügbar. 

Nellie Merthe Erkenbach

Von Eiern und Pfannkuchen

Pfannkuchen mit eingemachten Frückten Granola und Ahornsirup

Dinnae teach yer Granny tae suck eggs!

Versuch nicht, den Leuten etwas beizubringen, was sie bereits wissen – mit anderen Worten, sei kein Klugscheißer. Und der Teil mit den Eiern? Der ist ein Hinweis darauf, dass ältere Schotten früher oft wenige gesunde Zähne hatten und nur weiche Nahrung wie Eier essen konnten.

Diese schottische Redewendung bringt mich unweigerlich zu der Pfannkuchen Geschichte. Da spielen zwar auch Eier eine Rolle, aber keine Sorge, niemand hat an rohen Eiern gesaugt. Bäh! Was für eine gruslige Vorstellung!

Wie zuletzt häufig, ist der Enkel des Mannes bei uns. Ich habe bereits im letzten Buch (Abenteuer Highlands 2.0) über den Krümel geschrieben. Inzwischen ist er sechs Jahre alt und natürlich kein Krümel mehr. Ich bekäme einen vorwurfsvollen Blick, wenn ich das behaupten würde. Als er noch ein Krümel war, hat er alles gegessen was man ihm vorgesetzt hat: Obst, Gemüse, alles. Nun, als Steppke, ist er wählerisch geworden. Dies isst er nicht und das auch nicht und Karotten nur roh, aber nicht gekocht. Tomaten dagegen nur auf der Pizza oder im Ketchup, aber nicht roh.

Der Kurze nähert sich immer mehr dem Mann an, der Obst und Gemüse ja nur mit höchster Vorsicht begegnet. Die beiden frühstücken Berge von Würstchen mit Eiern, während ich mein Müsli löffle. Das ist doch doof und ich schlage vor, ob wir nicht alle zusammen Pfannkuchen essen wollen, mit Früchten und Ahornsirup. Der Mann hat nichts dagegen, weil dann nicht er in die Küche muss, sondern ich, um das Frühstück zu machen. Der Kurze überlegt für eine Weile und entscheidet sich dafür.

„Ich habe keine Pfannkuchen am Pfannkuchen Tag bekommen“, sagt er vorwurfsvoll und wohl in der Hoffnung, dass ich wegen der kulinarischen Versäumnisseein ernstes Wörtchen mit seiner Mutter rede.

Der Pfannkuchen Tag wird hier im Vereinigten Königreich begangen, weil sie kein Faschingsdienstag haben und die Fastenzeit hier im öffentlichen Leben keine Rolle spielt. In Deutschland kennt man ja auch die Faschingskrapfen. Wenn auch eher nicht zum Frühstück.

Der Kurze hat also eine Pfannkuchen Unterversorgung und ich machen mich dran, Abhilfe zu schaffen. Schnell mixe ich die Zutaten, hebe das geschlagene Eiweiß unter und gebe den Teig und in die Pfanne. Als die ersten fertig sind, lade ich sie auf zwei Teller, garniere mit Früchten und weise auf den Ahorn Sirup und das Zimt-Zucker-Gemisch hin, das auf dem Tisch steht, um wieder in der Küche zu verschwinden und den Rest auszubacken.

Als ich mit der nächsten Ladung wieder zurück am Tisch bin, starrt der Kurze trotzig auf seinen Teller. Er hat die Pfannkuchen nicht angerührt. Der Mann versucht ihn gerade davon zu überzeugen, dass man sie sehr wohl essen kann und sie sehr lecker sind, aber nein, er isst sie nicht.

„Was stimmt denn nicht, mit meinen Pfannkuchen?“ frage ich. Ich kann keinen Fehler entdecken.

„Sie sind nicht in der richtigen Form“, trotzt der Kleine und ich weiß sofort, was er meint.

Seine Generation kennt Pfannkuchen als perfekte, runde Gebäckstücke, gestapelt und mit Sirup übergossen. Meine sind zwar rund, aber keine perfekten Kreise. Form und Aussehen aber gehen ihm vor Inhalt.

Nichts leichter als das“, sage ich und nehme seinen Teller mit in die Küche. Dort steche ich mit den runden Ausstech-Formen für Hilda Plätzchen die runden Pfannkuchen zu perfekten Kreisen und serviere sie erneut. Der Kurze ist zufrieden und isst. Ich esse die ausgestochenen Ränder. Heimlich. In der Küche.

Hm, lecker!

Ein Chief, zwei Musiker und ein Prinz

Kilmarie auf der Isle of Skye war traditionell eine Hochburg der Mackinnons und man muss nicht unbedingt auf dem alten Friedhof hinter Kilmarie House nach ihnen suchen, man findet ihre Spuren überall auf dem Strathaird Estate, der jetzt vom John Muir Trust verwaltet wird. Die Ländereien liegen zwischen Loch Slapin und Loch Scavaig auf Westseite der Isle of Skye. Außerdem besaß der Clan noch Grund auf der Insel Mull und war zumindest zeitweise einer der einflussreichsten in den Highlands.

Während des Aufstands von 1745 stellte sich der Laird  auf die Seite von Bonnie Prince Charlie und half dem Prinzen bei seiner langen und mühsamen Flucht vor den englischen Truppen nach Culloden. Für seine erbrachten Leistungen ging Mackinnon in England ins Gefängnis und wurde später im Juli 1747 aus dem Southwark-Gefängnis befreit.

Der Chief kehrte nach Kilmarie (Kilmaree) zurück und zeugte zwei Söhne und eine Tochter, was per se erst mal keine sehr beeindruckende Tatsache ist, wohl aber wenn man bedenkt, dass der Chief zu diesem Zeitpunkt bereits 71 Jahre alt war. Diese späte Vaterschaft macht entweder ihn außerordentlich viril oder seine Frau außerordentlich lösungsorientiert.

Obwohl man ihn für seinen Anteil an der gelungenen Flucht des schottischen Prinzen nach Frankreich  enteignet hatte, bestand Bedarf an einem Erben (solche Bestrafungen waren immer wieder zurückgenommen worden und die Führungsrolle innerhalb des Clans war von der Enteignung nicht betroffen), und Mackinnon bekam zwei. Irgendwie. Der jüngere Sohn Lachlan starb später in Jamaika, der ältere Charles wurde nach dem Tod seines Vaters der neue Chief.

Von Kilmarie House führt ein hübscher wenn auch matschiger Rundweg zum Dun Ringill, das im Sommer leider so überwuchert ist, dass es schier unmöglich zu entdecken ist. Hier war der uralte Sitz der MacKinnons.

Diese frühe Befestigungsanlage inspirierte Ian Anderson zum gleichnamigen Song. Mit der Musik von Jethro Tull hatte Anderson so gut verdient, dass er sich das Anwesen leistete und ein eigenes Studio in Kilmarie House einrichtete. Ursprünglich kommt der Schotte aus Dunfermline in Fife, inzwischen lebt er in England und der Schweiz.  Das Alter des legendären Mackinnon Chiefs hat er bereits überschritten, seine Kinder, ein Sohn und eine Tochter, sind aber im Gegensatz zu denen des Mackinnon bereits erwachsen. Anderson ist auf andere Weise produktiv, er macht noch immer Musik.

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Abenteuer Highlands Teil 2 ist da!!!

book cover

Kann eine Seele mehr als nur eine Heimat haben? Sie kann! Und wie.

Nellie Merthe Erkenbach geht in ihr zehntes Jahr Fernbeziehung mit einem Highlander – ein Leben zwischen Schwarzwald und Schottland.

Dem anfängliche Bedürfnis des entscheiden Müssens hat sie widerstanden und ist nun erfolgreich in zwei Welten zu Hause:  dem Schwarzwald, wo sie gerne lebt, gerne isst und ihre Arbeit hat und in den Highlands, wo sie schreibt, fotografiert und Zeit mit dem Mann in der großen Weite der Westküste Schottlands genießt. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil, in zwei Welten zu leben macht die Dinge klarer und bewusster.

Der besondere Charme dieses Lebensentwurfs: die beiden Leben sind gänzlich unterschiedlich. Das deutsche ist hektisch und aufregend, ihre Arbeit beim Fernsehen abwechslungsreich, auch durch die Reisen nach Russland, China, Japan oder Brasilien.

Die Vorzüge des Mondänen hat sie in Deutschland und dem Rest der Welt, In den Highlands dagegen wird es still und ruhig. Nellie Merthe Erkenbach lebt dann zurückgezogen, liest viel, wandert und schreibt über das Land, das sie so gut kennt. Diese Seite ihres Lebens gibt ihr die Kraft, das Hochgeschwindigkeitsleben in Deutschland mit Freude und Energie anzupacken.

Nach Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland ist Nellie Merthe Erkenbach mit Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ein weiteres wahres, humorvolles und herzerwärmendes Buch gelungen, in dem zwischen den Zeilen ihre tiefe Liebe für das Land ihrer Liebe durchscheint – Schottland.

Auf in neue Abenteuer Highlands, wo buchende Baroninnen und denkwürdige Dudelsackspieler den Alltag beherrschen, Poeten und tapfere Schneiderlein mit Monstern kämpfen, Moorleichen gar nicht so gruselig sind und Hexen und Geister ganz selbstverständlich. Von Extrawürsten und gefährlichen Frühstücken und der Kunst, trotz Corona und Brexit ein glückliches Leben in der Fernbeziehung hinzubekommen.

3d mock up

Das neue Abenteuer Highlands gibt es als Ebook oder Taschenbuch beim Amazon. Ich hoffe es gefällt euch und freue mich auf euer Feedback!

Liebe Grüße,

eure Nellie

Abenteuer Highlands 2.0 ist bald da!

Es ist schon ein Weilchen her, dass ich Abenteuer den Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland geschrieben und nach dem Rückzieher des Verlags wegen Einstellung der Reihe, in der das Buch erscheinen sollte, das Werk schließlich im Selbstverlag veröffentlicht habe. Seither habe ich zwei weitere Bücher geschrieben, eigentlich drei: Riding Towards Shadows, das 2018 erschienen ist und Schottland für stille Stunden, das zum Jahresende 2020 rauskam. Das gibt es 2021 auch auf Englisch und wird Scotland for Quiet Moments heißen. Wer also gedacht hat, ich sitze in meiner wunderbaren Schreibhütte, schaue aufs Meer und tue nichts, der liegt völlig falsch. Allen Stromausfällen und Sturmschäden zum Trotz: ich habe weitergeschrieben und hier ist er nun, der zweite Teil von Abenteuer Highlands. Der ein oder andere von euch hat schon darauf gewartet.

Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland

Abenteuer Highlands 2.0 zwischen Schwarzwald und Schottland

Inzwischen lebe ich seit 10 Jahren in meiner schottischen Fernbeziehung und habe nach dem anfänglichen Gefühl des entscheiden Müssens sehr bald gemerkt, dass eine Seele mehr als nur eine Heimat haben kann. Ich habe zwei zu Hause: eines im Schwarzwald, wo ich gerne lebe, gerne esse und meine Arbeit habe und eines in den Highlands, wo ich schreibe, und meine Zeit mit dem Mann an der großen Weite der Westküste Schottlands genieße. Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil, es lässt Dinge klarer werden und man macht sich bewusster, was man will und womit man seine Zeit verbringen möchte.

Der besondere Charme an diesem Lebensentwurf: beide Leben sind gänzlich unterschiedlich. Das deutsche ist hektisch und aufregend, meine Arbeit beim Fernsehen abwechslungsreich, ich reise viel, nach Russland, China, Japan, Brasilien und genieße die Vorzüge des Stadtlebens. In den Highlands dagegen wird es still und ruhig, zurückgezogen. Ich lese viel, wandere und schreibe. Diese Seite meines Lebens gibt mir die Kraft, das Hochgeschwindigkeitsleben in Deutschland mit Freude und Energie anzupacken.

Die Zeit, in der wir getrennt sind, überbrücken wir durch Social Media und ein tägliches Skype-Gespräch von einer Stunde. Und mal ehrlich, in wie vielen Beziehungen spricht man täglich mindestens eine Stunde miteinander? Ein solch intensiver Austausch wird im Alltag oft vernachlässigt. Ich liebe dieses Leben, das ich führe und was als Abenteuer in der Fremde begann, ist nun ein Leben in zwei Welten geworden. Aber auch das kann abenteuerlich sein. Ihr werdet schon sehen!

In Abenteuer Highlands habe ich euch durch ein Jahr in Schottland geführt. Dies sind die wahren Geschichten, die ich in den Jahren seither in meiner Fernbeziehung mit einem Schotten erlebt habe. Nicht in der zeitlichen Reihenfolge, in der sie passiert sind, die bekäme ich gar nicht mehr richtig auf die Reihe, der Mann und ich sind schon so lange ein Paar. Die Struktur ist nicht die Zeit, sondern das Wort, von A – Z: A wie Aberglaube, B wie Banff, C wie Corona usw.

Amüsiert euch über buchende Baroninnen und denkwürdige Dudelsackspieler, lernt Poeten und tapfere Schneiderlein kennen, gruselt euch über Moorleichen, Hexen und Geister, lacht über Extrawürste und gefährliche Frühstücke und findet heraus, wie man trotz Corona und Brexit ein glückliches Leben in der Fernbeziehung hinbekommt.

Taschenbuch und Ebook erscheinen demnächst auf Amazon. Ihr erfahrt natürlich hier, wann es soweit ist.

 

Knie, Post und Erbsen

Liebe Nellie,

Ich hörte von unserem Freund John die Post, dass Du Dein Knie verletzt hast. Es tut mir sehr leid und ich wünsche Dir eine rasche Genesung…..

 

Nellie Merthe Erkenbach Abenteuer Highlands Knie Post ErbsenWas für eine Email-Überraschung am Morgen. Die guten Wünsche kamen von einem der anderen Deutschen oben in den Highlands, der ein paar Meilen entfernt wohnt und die Mailadresse aus meinem Buch entnommen hatte. Und natürlich hatte John wieder dafür gesorgt, dass die richtigen Menschen Bescheid wussten. Gehört hatte John die Post meine Knie-Geschichte vom Mann und nun bekam ich, wieder zurück im Schwarzwald und rund 1800 km von den Highlands entfernt Post. Wer so einen Postboten hat, der braucht eigentlich weder Facebook noch Instagram.

Ich bin mir sicher mein Knie und das Für und Wider einer Operation wurden am Loch ausführlichst diskutiert. Und das ohne mich!!!

Ich frage mich wie es wäre, wenn ich nun Voll- und nicht nur Teilzeitschottin wäre. Ich hätte Anspruch auf eine kostenlose OP und Nachsorge aber ich müsste lange darauf warten. Und ich könnte mir auch nicht aussuchen, in welcher Klinik ich mich operieren lassen möchte. Das Nationale Gesundheitssystem (NHS) ist eine großartige Sache aber wenn ich ehrlich bin ziehe ich es vor, in Deutschland Privatpatientin zu sein.

Nellie Merthe Erkenbach Abenteuer Highlands Knie Post Erbsen

Nun sitze ich also im Schwarzwald, kühle das Knie mit einer Gelmanschette und warte auf meinen OP-Termin. Statt zu arbeiten verbringe ich meine Zeit zu Hause und denke mich nach Schottland. Jetzt blühen die Krokusse und die Osterglocken an der Straße, mit Glück gibt es ein paar Sonnentage, der Winter lässt nicht so schnell los, wie in Deutschland. Fast ist mir, als könne ich die salzige Meerluft riechen.

Nellie Merthe Erkenbach Abenteuer Highlands Knie Post Erbsen

Der Mann hat den Krümel (das Enkelkind) getroffen, er saß bei seiner Mutter im Auto. Statt einer Begrüßung warf der Krümel ihm ein aufgeregtes: „Nellie’s Knie tut weh!“  entgegen. Der Kleine weiß wie das ist, wenn einem das Knie weh tut, in seinem Alter fällt man ständig drauf. Dann bekommt man Erbsen und alles ist wieder gut. Tiefgefroren, wegen der Kühlung. Statt Gelmanschetten.

Put peas on it. ist ein gängiger Ausdruck. Mach Erbsen drauf. Was so Einiges darüber aussagt über die Gemüsevielfalt in schottischen Gefriertruhen aber das nur so nebenbei, wie waren ja beim Knie und dem entsetzten Krümel.

Statt mit weisem großväterlichem Gleichmut dem Zweijährigen Trost zu spenden, sitzt dem Mann mal wieder der schottische Schalk im Nacken.

„Klar!“ Sagt er und fügt mit ernstem Blick hinzu: „Ich hab ihr dagegen getreten.“

Hilflos vor so viel großväterlicher Grausamkeit senkt der Krümel beschämt den Blick. Highland Humor versteht er noch nicht. Er ist erst zwei und mag mich.

“Haha, Ich mach nur Spaß!” ruft er Mann und bringt damit die traurigen Kinderaugen wieder zum Lachen. Und mich am Abend, als er mir auf Skype davon erzählt.

Ich überlege, ob ich die Gelmanschette beiseite lege und Erbsen kaufe. Tiefgefroren.  Einfach mal so. Aus Heimweh!