Cold Blooded Killers – Mörder ohne Reue

True Crime Fälle aus Schottlands Nordosten (1864 – 19639)

Was macht einen Mörder eiskalt? Fehlt es ihm an Reue? Ist es die absolute Berechnung, mit der er seine Tat plant und ausführt? Oder ist es die erschreckende Normalität, mit der er danach weiterlebt, als wäre nichts geschehen? Die AUSTELLUNG Cold Blooded Killers – True Crime Cases from the North East, 1864-1963 beim Granite Noir Cime Festival in Aberdeen führte mich in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche und zu einigen der berüchtigtsten Verbrechen Schottlands.

Der Mord an Ann Forbes (1864)

Ann Forbes lief 15 Meilen zu Fuß, um ihren Geliebten George Steven zu treffen. Statt eines romantischen Wiedersehens endete das Treffen in einem blutigen Verbrechen. Man fand Ann tot im Wald – mit einer Kopfwunde, das Gesicht nach unten gedrückt. Ein Zeuge hatte Steven mit einer Axt gesehen. Bei seiner Festnahme fand man gleich drei dieser Werkzeuge in seinem Besitz. Zunächst gestand er den Mord, doch seine Verteidigung plädierte auf geistige Unzurechnungsfähigkeit. Er wurde zwar zum Tode verurteilt, doch das Urteil nie vollstreckt. Stattdessen starb er wenige Jahre später in einer Anstalt.

Ein klassisches Beispiel eines Verbrechens aus Leidenschaft? Oder war es doch pure Berechnung?

Der Fall John Barclay Smith (1907) – Ein Mord aus Habgier

John Barclay Smith war Deserteur und suchte sich in Edinburgh ein neues Leben. Doch dann fand man ihn tot in seinem Zimmer – sein Gesicht wies schwere Verletzungen auf, aber es gab keine Anzeichen eines Kampfes. Ein anderer Deserteur wurde kurz darauf in Edinburgh mit Smiths Geld und einer Taschenuhr gefasst. Obwohl sich 7000 Menschen für seine Begnadigung einsetzten, wurde er hingerichtet.

Das Verschwinden von Betty Hadden (1945) – Ein ungelöster Fall

Betty Hadden genoss ihr Leben – bis sie spurlos verschwand. Wochen später tauchte ihr abgetrennter Unterarm auf. Doch mehr wurde nie gefunden. Ermittler experimentierten sogar mit Schweinebeinen, um herauszufinden, wo ihre Leiche ins Meer geworfen worden sein könnte. Die Nacht ihres Verschwindens war voller Schreie, die niemand deuten konnte. War es ein Mord? Ein Unfall? Niemand weiß es. Und das macht den Fall noch unheimlicher.

Fazit – Warum faszinieren uns eiskalte Morde?

Die Faszination für Cold Blooded Killers ist tief in unserer Psyche verankert. Sie sind das ultimative Gegenbild zu unseren eigenen Moralvorstellungen. Ihr Fehlen von Reue, ihr planvolles Vorgehen oder die Ungewissheit über ihre Motive machen sie so unheimlich. True-Crime-Veranstaltungen wie diese zeigen uns, dass das Grauen nicht nur in der Fiktion existiert – sondern mitten unter uns.

Die Archivarin, die spricht, ist eindeutig nicht daran gewöhnt, offiziell zu präsentieren. Nach ungefähr vierzig Minuten schnarchen die ersten Männer hinter mir. Während die einen gebannt zuhören, verlieren die anderen rasch das Interesse. Auf dem Nachhauseweg höre ich einer Gruppe Frauen zu, die sich lautstark über die Sprecherin beschweren. Sie wollten unterhalten werden, sagen sie, und sind nun enttäuscht.

Eine wertvolle Erkenntnis zur Erwartungshaltung des Publikums auf einem Crime-Festival: Es geht nicht nur um wahre Verbrechen, sondern auch um die Inszenierung. Die Faszination für Mord und Rätsel mag groß sein – doch wenn die Darbietung nicht mitreißt, verliert selbst das düsterste Kapitel der Geschichte an Reiz.

Tales from the Beat: Einblicke in die Polizeiarbeit beim Granite Noir Festival

Wie viel Realität steckt in Kriminalromanen und True Crime?

Der Abend des ersten Tages beim Granite Noir Crime Festival führt mich in die Cowdray Hall zur Veranstaltung Tales from the Beat. Professor Nick Fyve, ein erfahrener Polizeiforscher mit 30 Jahren Dienstzeit, spricht über die Herausforderungen und Mythen der Polizeiarbeit. Es geht um die Realität hinter den Kriminalfällen, um das Bild der Polizei in Literatur und Film – und um die Frage, ob es wirklich ein „goldenes Zeitalter“ der Verbrechensbekämpfung gab.

Die Realität der Polizeiarbeit

Eines der spannendsten Themen ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Während in TV-Krimis das Labor innerhalb von 24 Stunden Ergebnisse liefert, dauert es in Wirklichkeit oft Wochen. Zudem laufen in der Realität mehrere Fälle parallel – keine akribische Einzelermittlung wie im Fernsehen. Auch der Mythos der sofortigen DNA-Treffer ist irreführend.

Interessant ist auch der internationale Vergleich: In Schottland dürfen Polizisten nach nur 12 Wochenenden auf die Straße, während sie in Norwegen ein dreijähriges Universitätsstudium durchlaufen. Eine drastische Gegenüberstellung, die zeigt, wie unterschiedlich Polizeiausbildung gehandhabt wird. Etwas, das ich bei meinen schottischen Krimis immer beachten muss. Deshalb nutze ich die Innenansicht einer ehemaligen Polizistin hier in Schottland, die inzwischen eine Freundin geworden ist.

Nostalgie und der Blick zurück

Ein weiterer Punkt, der mir in Erinnerung bleibt, ist die öffentliche Wahrnehmung der Polizei. Oft hört man, dass „früher alles besser war“. Doch laut Fyve ist das ein weit verbreiteter Irrglaube. Die gleichen Fragen, Herausforderungen und Probleme gab es bereits vor Jahrzehnten – es gab nie eine „goldene Ära“ der Polizei. Die romantisierte Vorstellung der Vergangenheit ist vielmehr ein gesellschaftlicher Trend, der sich durch viele Bereiche zieht.

Die Struktur der Polizei: Groß oder klein?

Ein besonders aktuelles Thema ist die Frage nach der Größe der Polizeibehörden. Schottland hat vor Jahren seine Polizeistruktur überdacht und sich gefragt: Ist eine größere Polizei effizienter? Oder schafft eine kleinere Organisation mehr Vertrauen vor Ort? Die Erkenntnisse zeigen, dass eine zentrale Struktur für schnelle und konsequente Handlungen vorteilhaft ist, während lokale Einheiten das Vertrauen der Bevölkerung stärken. Ein Balanceakt, der auch in anderen Ländern, etwa in Finnland, Norwegen und Schweden, diskutiert wird. Für mich als Autorin hat das den Vorteil, dass mein DI Robert Campbell überall ermitteln kann. Für den Leser hat es den Vorteil, dass er mehrere Regionen kennenlernt. Der Fokus aber bleibt immer auf den Highlands.

Eine neue Perspektive auf Kriminalromane

Ich nehme aus dieser Veranstaltung viel mit – nicht nur für meine eigene Schreibe, sondern auch für mein Verständnis von Polizeiarbeit. Die Realität ist oft komplexer als die Literatur es darstellt. Doch genau in dieser Grauzone zwischen Fiktion und Wahrheit liegt die Faszination für Krimis und True Crime.

Für mich bleibt Tales from the Beat ein Highlight des ersten Tages. Ich habe nicht nur neue Denkanstöße für meine Bücher erhalten, sondern auch ein noch tieferes Verständnis für die reale Polizeiarbeit gewonnen. Zeit für ein Bier!

Secrets from the Past: Eine Reise in die Vergangenheit beim Granite Noir Festival

Geschichten, historische Verbrechen und die Faszination des Unerzählten

Der zweite Programmpunkt des Tages beim Granite Noir Crime Festival führt mich ins Lemon Tree Studio. Das Panel Secrets from the Past verspricht tiefe Einblicke in historische Kriminalfälle und die Kunst, vergangene Geschichten neu zu erzählen. Auf der Bühne sitzen drei Autoren, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen: S. J. Parris, Lucy Ribchester und Oskar Jensen.

Die Menschen hinter den Büchern

Noch bevor die Veranstaltung beginnt, unterhalte ich mich mit einem Paar, das sich gezielt für Festivals wie dieses entscheidet, um Autoren persönlich kennenzulernen. Kritiken beeinflussen ihre Kaufentscheidungen weniger – sie möchten die Menschen hinter den Büchern erleben. Ich stelle fest: Ich ticke ähnlich. Ich bestelle die Bücher der Autoren über die App der Bibliothek, die Begegnung mit den Autoren wird der Lektüre eine zusätzliche Ebene geben.

Im zweiten Veranstaltungsort des Festivals gibt es einen großen Buchstand und eine Bar – ein durchdachtes Konzept, das sowohl die Kultur als auch das leibliche Wohl bedient. Ich bemerke, dass sich bereits erste bekannte Gesichter in der Menge abzeichnen. Einige Besucher nutzen das Festival offenbar als jährlichen Treffpunkt für ihre Literaturbegeisterung.

Der Reiz der Innenansicht

Lucy Ribchester, eine preisgekrönte Autorin, hat sich tief in die Welt historischer Fiktion eingearbeitet. Oskar Jensen, der nicht nur Romane schreibt, sondern auch Historiker ist, berichtet von seiner akribischen Recherche. Besonders spannend ist seine Erzählung über den kreativen Prozess: Seine Frau liest seine Passagen gegen und gibt ihm Feedback, ob die Charaktere authentisch handeln. Eine Methode, die zeigt, wie eng Literatur mit persönlicher Reflexion und interaktiver Entwicklung verwoben ist.

S. J. Parris hingegen betont, dass sie durch einen Agenten zum Mehrbuchvertrag kam. Sie arbeitete früher als Journalistin, schreibt nun aber Krimis, die historische Epochen lebendig machen. Ihr Beispiel zeigt, wie sich Karrieren im Literaturbetrieb entwickeln können – von der kritischen Betrachtung anderer Werke hin zum eigenen literarischen Schaffen.

Wie viel Realität verträgt die Fiktion?

Ein faszinierender Punkt, den Oskar Jensen anspricht, bleibt mir besonders in Erinnerung: „Schreibe nie einen Charakter, der zu sehr dir selbst ähnelt, denn die Kommentare über ihn könnten dich verletzen.“ Gleichzeitig gibt er zu, dass viel von ihm in seinen Figuren steckt. Viele denken, dass Issy in Wahrheit ich bin, aber das gefühl habe ich nicht beim Schreiben. Da ist genug Distanz.

Die Gratwanderung zwischen Authentizität und Distanz ist eine der großen Herausforderungen im Schreiben. Wenn ein Charakter zu viele Privilegien hat – etwa das perfekte Haus oder den idealen Job – kann das Lesende abschrecken oder ärgern. Die Balance ist entscheidend.

Die Erwartungshaltung des Publikums

Nach der Veranstaltung stellen die Zuhörer keine Fragen. Vielleicht liegt es daran, dass alles gesagt wurde – oder dass die Autorinnen und Autoren so sehr in ihrer eigenen Welt lebten, dass wenig Raum für Interaktion blieb.

Ich verlasse das Event mit einem klaren Gedanken: Ich erlebe dieselben Höhen und Tiefen wie diese Autoren, aber ohne Verlagsvertrag, ohne äußeren Druck. Ich gehe meinen eigenen Weg – und das ist sehr viel wert. Und in Aberdeen bei Nacht ist er auch noch sehr schön.

Granite Noir Auftakt: Lunch mit C. J. Cooke

Ein Krimifestival in Schottland – und die Magie des Geschichtenerzählens

Das Granite Noir Crime Festival beginnt stilvoll mit einem Lunch in der Music Hall von Aberdeen. Die Veranstaltung verzögert sich um 15 Minuten – typisch schottisch. Die Stimmung im Raum ist aufgeladen mit Vorfreude. Gespräche fließen, Programmhefte rascheln, es liegt ein Hauch von Spannung in der Luft.

Das Publikum: Wer kommt zu Granite Noir?

Überwiegend Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, einige Männer, meist als Begleitung. Ein paar Jüngere und Ältere mischen sich unter die Menge. Niemand sieht auf den ersten Blick aus wie ein Autor – stattdessen sind es leidenschaftliche Leserinnen und Leser, die sich für Mutterschaft, psychologische Tiefe und die Kraft des Schreibens interessieren.

C. J. Cooke und die Kraft der Mutter-Tochter-Beziehung

C. J. Cooke betritt die Bühne mit einer Präsenz, die sofort fesselt. Sie erzählt von ihrer Faszination für Hexenverfolgungen, aber vor allem davon, wie sich Mutter-Tochter-Beziehungen über Jahrhunderte hinweg kaum verändert haben. Ihre Romane greifen diese Themen auf, zeigen, wie Frauen durch Zeiten hinweg dieselben Herausforderungen meistern müssen.

Besonders spannend ist ihre Erzählung über den Moment, in dem eine Geschichte sich „richtig“ anfühlt. Sie spricht von der Unsicherheit, die viele Autoren kennen – dem Punkt, an dem alles zu zerbrechen droht. Doch dann geschieht etwas Magisches: Die Geschichte regeneriert sich, führt sich fast von selbst weiter. Eine Erkenntnis, die vielen im Publikum vertraut vorkommt.

Verlagswelt vs. Indie-Autorenschaft

Cooke unterrichtet Creative Writing an der Universität Glasgow und ist fest im literarischen Establishment verankert. Sie hat einen Verlag, der ihr öffentliche Auftritte sichert. Doch wie frei ist sie dadurch wirklich? Ein Verlag bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch Verpflichtungen. Während ich ihr zuhöre, frage ich mich: Sollte ich mir schottische Verlage ansehen? Mein Gefühl sagt Nein. Die Freiheit, meine Geschichten nach eigenen Vorstellungen zu erzählen, ist mir wichtiger als große Podien.

Schreiben als Heimat

C. J. Cooke wuchs in Belfast auf, in schwierigen Familienverhältnissen. Für sie war das Schreiben eine Flucht, aber auch eine Art, sich ein Zuhause zu erschaffen. „Schreiben bringt dich dir selbst näher, während du dich gleichzeitig von der Welt entfernst“, sagt sie. Wer jemals in eine Geschichte eingetaucht ist, kennt dieses Gefühl.

Nach dem Talk folgt das übliche Buchsignieren im Festival-Bookshop von Waterstones. Es erinnert mich an eine Verkaufsveranstaltung – wie diese alten Kaffeefahrten, bei denen man am Ende eine Heizdecke kauft. Doch für viele ist es ein Highlight: Ein signiertes Buch als Erinnerung an eine inspirierende Begegnung.

Fazit: Ein gelungener Auftakt – aber für wen?

Granite Noir zieht eingefleischte Krimi-Fans an, doch die lokale Sichtbarkeit ist erstaunlich gering. Viele Aberdonians wissen nichts von dem Festival. Ist es eine bewusste Entscheidung, die Zielgruppe exklusiv zu halten? Und wo bleibt der Platz für unabhängige Autorinnen und Autoren?

Diese Fragen werde ich weiterverfolgen. Doch für den Moment bleibt mir die Erkenntnis, dass die wahre Magie des Schreibens in der Unvorhersehbarkeit liegt – und in der Freiheit, den eigenen Weg zu gehen.

Schottische Gritter: Kreative Namen und Gemeinschaftsgeist

Wenn Schnee und Eis auf schottischen Straßen regieren

In Schottland hat die kalte Jahreszeit eine ganz besondere Tradition – nicht nur wegen des Schnees, der die Highlands in ein Winterwunderland verwandelt, sondern vor allem wegen der Fahrzeuge, die dafür sorgen, dass die Straßen sicher befahrbar bleiben. Hier übernehmen keine anonymen Maschinen das Streuen und Räumen, sondern Charaktere mit Namen und Charme. Ja, Schottlands Räumfahrzeuge haben Namen, und zwar richtig kreative!

Ein landesweites Spektakel: Namensgebung als Volkswettbewerb

Seit Jahren werden die Namen der schottischen Räumfahrzeuge durch öffentliche Wettbewerbe gewählt. Die Aktion hat sich zu einer wahren Institution entwickelt, bei der Menschen aus allen Ecken des Landes Vorschläge einreichen können. Dabei zeigt sich die unbändige schottische Kreativität: Von humorvollen Wortspielen über Anspielungen auf Prominente bis hin zu liebevollen lokalen Bezügen ist alles dabei.

Die Aktion wird von Amey und anderen Organisationen durchgeführt, die für die Instandhaltung der Straßen in Nord- und Nordostschottland zuständig sind. Die Vorschläge werden gesammelt, eine Jury trifft eine Vorauswahl, und am Ende dürfen die Menschen abstimmen. Ein wunderschönes Beispiel dafür, wie eine alltägliche Aufgabe wie das Schneeräumen zu einem Gemeinschaftserlebnis wird.

Eine Tradition mit Herz

Diese besondere Praxis zeigt, wie viel Wert in Schottland auf Gemeinschaft und Identität gelegt wird. Ein Gritter (Räumfahrzeug) ist hier nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein kleines Symbol der Zusammengehörigkeit. Egal, ob auf den großen Routen der Highlands oder den kleinen Landstraßen – die liebevoll benannten Räumfahrzeuge sind ein beliebter Teil der schottischen Kultur.

Humor, der verbindet

Die Namen der Gritter erzählen Geschichten, bringen Menschen zum Lachen und schaffen eine Verbindung zwischen der Bevölkerung und der oft harten Realität des Winters. Und Hand aufs Herz: Wer hat nicht ein bisschen Spaß daran, zu erfahren, wie ein Gritter irgendwo in Schottland mit einem originellen Namen unterwegs ist, während er Straßen sicher und befahrbar macht?

Ein Blick auf die Karte

Für alle, die neugierig sind, wo diese charmanten Fahrzeuge gerade unterwegs sind, gibt es eine interaktive Karte. Diese zeigt in Echtzeit an, welche Gritter gerade im Einsatz sind. So kann man nicht nur die Straßenverhältnisse überprüfen, sondern auch sehen, ob ein Gritter mit einem besonders lustigen Namen in der Nähe unterwegs ist.

Ein Winterwunder aus Gemeinschaft und Kreativität

Schottlands Gritter sind mehr als nur Schneeräumfahrzeuge – sie sind ein Symbol für den schottischen Humor, den Gemeinschaftsgeist und die Verbindung zur eigenen Heimat. Also, wenn du das nächste Mal durch den Schnee in den Highlands fährst, schau genau hin: Vielleicht begegnet dir ein Gritter, der dich mit seinem lustigen Namen zum Schmunzeln bringt. Welcher ist dein Favorit?

Schutz der wildlebenden Ziegen in Glenshiel

Ein Aufruf zum Handeln

Triggerwarnung: Dieser Beitrag enthält beschreibende Inhalte über ein verletztes Tier und könnte für sensible Leser belastend sein.

Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, ein Foto dieses Moments zu posten. Es wäre zu grausam, ein solches Bild zu teilen. Stattdessen möchte ich mit Worten schildern, was passiert ist, um das Bewusstsein zu schärfen und für den Schutz der wilden Ziegen in Glenshiel einzutreten.

Es gibt Erlebnisse, die man nie vergisst – Momente, die sich unauslöschlich in das Gedächtnis brennen und einen dazu bringen, die Welt um sich herum anders zu betrachten. Einer dieser Momente hat mich hier in den Highlands tief berührt, und ich möchte ihn mit euch teilen, weil ich glaube, dass wir gemeinsam etwas verändern können. Es geht um diese wunderbaren Tiere.

An einem eigentlich ganz normalen Tag bin ich unterwegs, um in Shiel Bridge den Glasmüll wegzubringen, als ich auf der Straße eine tragische Szene sehe: Ein großer Ziegenbock, einer der wilden Ziegen von Glenshiel, liegt schwer verletzt auf der Fahrbahn. Seine Hinterbeine sind gebrochen, die Knochen ragen heraus, und er schreit vor Schmerz. Es war einfach furchtbar.

Die Menschen, die zuerst angehalten haben, wollten das Tier nur von der Straße bringen – ohne sich um sein Leiden zu kümmern. Autos fahren einfach vorbei, hupen sogar. Niemand scheint sich für das schreiende Tier zu interessieren, außer mir und ein Paketbote, der auch ausgestiegen ist und die Polizei anruft. Es braucht eine lange Zeit, um über die Notrufnummer der Polizei klarzumachen, wo wir sind. Währenddessen liegt der Bock am Straßenrand, unfähig, sich zu bewegen, und ich kann nichts tun, außer bei ihm zu bleiben und darauf zu hoffen, dass endlich Hilfe kommt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht die Polizei auf – zwei junge Beamte, die nicht viel tun können. Die Polizei trägt in Schottland keine Waffen. Letztlich ist es ein Farmer aus der Gegend, den ich mit Hilfe einer Freundin kontaktiert habe, der das Leiden des Tieres beendet. Mit einem Gewehr erlöst er den Ziegenbock von seinem Schmerz. Es ist ein schrecklicher, aber auch notwendiger Moment. Aber es hat viel zu lange gedauert, etwa eine Stunde, bis er erlöst war.

Dieser Vorfall hat mich zum Nachdenken gebracht. Diese Ziegenherde, etwa 30 Tiere, lebt seit Generationen in dieser Gegend, mindestens seit dem Zweiten Weltkrieg, manche sagen sie gehen sogar zurück auf die Zeiten von Bonnie Prince Charlie. Sie sind ein wilder und freiheitsliebender Teil der Highlands – ein Symbol für die unberührte Natur dieser Region. Doch sie sind schutzlos. Es gibt nur zwei Warnschilder an der A87, und viele Fahrer ignorieren sie. Rasende Autos gefährden das Leben dieser Tiere, die in Straßennähe grasen und oft die Fahrbahn überqueren.

Das darf nicht so weitergehen. Wir müssen handeln, um diese Ziegen zu schützen. Es muss mehr Schilder geben, Geschwindigkeitsbegrenzungen an den gefährlichen Stellen – irgendetwas, das das Bewusstsein schärft und das Leben dieser Tiere sicherer macht. Sie gehören niemand, deshalb fühlt sich auch keiner verantwortlich.

Ziegen sind ein natürlicher Bestandteil der kulturellen und ökologischen Landschaft der Highlands. Obwohl ihre Populationen aktiv kontrolliert werden müssen, um Schäden an einheimischen Wäldern und Ökosystemen zu vermeiden, verdienen sie dennoch Schutz vor unnötigem Leid. Wie NatureScot im Scotland’s Nature-Blog betont: „Ziegen werden oft mit wilden und rauen Orten in Verbindung gebracht und tragen zur Romantik der schottischen Landschaft bei.“ Obwohl diese Tiere manchmal als invasiv angesehen werden, sind sie ein wichtiger Teil des regionalen Erbes und sollten vor vermeidbaren Gefahren wie Verkehrsunfällen geschützt werden, um ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Kontrolle und Tierschutz zu gewährleisten.

Die wilden Ziegen von Glenshiel sind keine echten Wildziegen, sondern vor langer Zeit von Menschen ausgesetzte Hausziegen. Gerade deshalb verdienen unseren Schutz. Ihre Freiheit sollte nicht bedeuten, dass sie ihrem Schicksal überlassen bleiben, wenn sie in Gefahr geraten. Ich habe beschlossen, aktiv zu werden.

Seid ihr dabei? Lasst uns gemeinsam dafür einstehen, dass diese Tiere sicher in ihrer Heimat leben können. Shiel Bridge braucht mehr Schilder und eine Geschwindigkeitbegrenzung! Bitte teilt diesen Post auf Social Media mit dem Hashtag #ProtectGoatsOfGlenshiel – Danke!

Highland Crime: Geheimnisse im vierten Band

Heute ist es soweit: Ich starte mit dem vierten Band meiner Highland Crime-Reihe. Der Moment, in dem alles beginnt, fühlt sich immer besonders an.

Meine Figuren, Detective Inspector Robert Campbell und Isabel „Issy“ Hartmann, warten schon darauf, ihre nächste Geschichte zu erzählen. Die Highlands – mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre und den endlosen Weiten – sind erneut der Schauplatz für ein neues Verbrechen, das es zu lösen gilt. Doch bevor es losgeht, steht eine sorgfältige Planung an: Die Charaktere wollen gehört, die Handlungsfäden gesponnen und die Spannung bis zur letzten Seite gehalten werden.

Der vierte Band baut auf den Abenteuern der bisherigen Titel auf:
📚 Shadows Over Skiary – der Auftakt, in dem Campbell und Issy erstmals aufeinandertreffen.
📚 Nightfall on Skye – ein Fall voller mystischer Elemente, der die Abgründe der Highlands auslotet.
📚 Die Toten von Avernish – ein düsterer und emotional intensiver Fall, der meine Figuren an ihre Grenzen brachte.

Wie immer beginne ich mein Schreibabenteuer in meiner kleinen Schreibhütte. Der Weg dorthin ist ein Übergang: Regen, Nebel und das Grau des Winters begleiten mich, während ich meinen Laptop und eine große Portion Inspiration mitnehme. Die Ruhe des Ortes hilft mir, ganz in die Welt meiner Figuren einzutauchen und die Geschichte zum Leben zu erwecken.

Ich freue mich darauf, euch mit auf diese Reise zu nehmen. Seid gespannt, wohin Robert und Issy diesmal geführt werden – die Highlands halten viele Geheimnisse bereit! Versprochen.

Fußballmarathon

Boxing Day auf der Insel: Ein Tag voller Traditionen und Gemütlichkeit
Auf der Insel ist der Boxing Day mehr als nur der Tag nach Weihnachten. Am 26. Dezember treffen sich Tradition, Unterhaltung und pure Gemütlichkeit in einer unverwechselbaren Mischung. Während die einen das Stadion stürmen, um ihre Lieblingsteams in der Premier League zu unterstützen, machen es sich andere auf dem Sofa bequem, genießen die Reste des Weihnachtsessens und widmen sich einem ausgedehnten Fernsehmarathon.

Fußballfieber und volle Stadien
Boxing Day ohne Fußball? Unvorstellbar! Die Premier League liefert jedes Jahr spannende Matches, die nicht nur eingefleischte Fans in ihren Bann ziehen. Die Stadien sind bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Stimmung ist elektrisierend. Ob Old Trafford, Stamford Bridge oder Anfield – überall treffen sich Fans, um ihre Teams anzufeuern. Winterpause? Kennt man hier nicht.

Für viele Familien gehört der Besuch eines Spiels genauso zu den Feiertagen wie der Weihnachtsbaum oder das Festessen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, zusammenzukommen und die gemeinsame Leidenschaft für den Sport zu teilen. Wer nicht ins Stadion geht, verfolgt die Spiele zuhause oder im Pub.

Der Mann und ich: Füße hoch, faul und Fußball
Auch bei uns ist der Fernseher am Boxing Day fest auf Fußball eingestellt. Der Mann und ich machen es uns mit einer Decke auf dem Sofa bequem, die Füße hochgelegt, eine Tasse Kaffee in der Hand. Während die Spieler über den Bildschirm sprinten, genießen wir den letzten Christstollen von meinem Papa und schmunzeln über die Kommentatoren.

Die Leichtigkeit des Tages, die Gemütlichkeit und die Freude am Spiel – es ist ein Boxing Day ganz nach unserem Geschmack. Es gibt keine Hektik, nur faulenzen und genießen, während draußen der Wind an den Fenstern rüttelt.

Shopping? Ohne uns!
Die legendären Boxing Day Sales? Nicht bei uns. Die nächste Mall ist über zwei Stunden entfernt, und ohne die ernsthafte Androhung von Liebes- oder Essensentzug würde ich den Mann nicht in ein Einkaufszentrum bekommen. Stattdessen genießen wir die Ruhe, die uns die Highlands bieten, und lassen den Trubel der Shopping-Hungrigen links liegen.

Fernsehmarathon und Festessen-Reste
Für alle, die es gemütlicher mögen, bietet der Boxing Day die perfekte Gelegenheit für einen Fernsehmarathon. Klassiker wie Downton Abbey oder Doctor Who laufen in Dauerschleife, ergänzt durch die besten Weihnachtsfilme. Und natürlich dürfen die kulinarischen Überbleibsel vom Vortag nicht fehlen. Der Boxing Day ist der perfekte Mix aus Entspannung und Genuss – eine Auszeit kurz vor dem Jahreswechsel.

Wie verbringt ihr euren Boxing Day?


Festlich und Entspannt: Weihnachten in Schottland

Weihnachtseinkäufe in Schottland sind eine ganz eigene Disziplin. Es beginnt schon damit, dass man hier gefühlt von Disney erschlagen wird. Kaum betritt man einen Laden, ist alles bunt, blinkend und – ja, grün. Giftgrün. So auch in Fort William bei Home Bargains, wo ich vor einer ganzen Wand stehe, die dem Grinch gewidmet ist. 

Grinch Merchandise in Schottland

Für den germanischen Geist ist das schwer zu verdauen. Eine Wand voller Plastikdeko, T-Shirts, Tassen und Weihnachtsschmuck, alles in dieser knalligen Farbe. Es ist, als hätte jemand Weihnachten mit einem Eimer Neonfarbe übergossen. Aber während ich das Chaos betrachte, muss ich zugeben, dass es einen gewissen Charme hat. Warum nicht? Es ist schließlich Weihnachten in Schottland.

Weihnachten international

Danach geht es weiter zu Lidl – wo Einkaufen gleich eine soziale Veranstaltung ist. Während ich an der Kasse meine Sachen auf das Band lege, komme ich mit der Kassiererin ins Gespräch. Sie fragt freundlich: „Are you all set for Christmas?“

Almost,“ antworte ich. Und wie das so ist, plaudern wir uns direkt in ein angeregtes Gespräch hinein. Es stellt sich heraus, dass sie aus Polen stammt und mit einem Schotten verheiratet ist.

„Wie ist das für dich, Weihnachten in Schottland zu feiern?“, frage ich neugierig.

Ihre Augen leuchten. „Oh, es ist wunderbar! Am 25. stehen wir im Schlafanzug auf, frühstücken gemütlich und machen nur ein großes Mittagessen. Kein Stress, kein Drama.“

Kein Stress klingt fantastisch. „Und wie ist es in Polen?“  Sie seufzt, lächelt aber. „Ganz anders. Heiligabend ist das große Fest. Wir machen zwölf Gänge – alle ohne Fleisch – und essen sie alle zusammen. Es dauert Stunden!“

Zwölf Gänge? Ich stelle mir kurz vor, wie ich zwölf Gerichte vorbereite, und werde ganz blass. „Das klingt nach einer Menge Arbeit,“ sage ich.

„Oh ja,“ sagt sie lachend. „Deshalb bin ich so froh, ein schottisches Weihnachten feiern zu können.“

Und ich muss zugeben, der Gedanke an einen entspannten 25. Dezember im Schlafanzug klingt verlockend. Dieses Jahr machen wir auch ein schottisches Weihnachten, und natürlich haben wir alles eingekauft, was dazugehört.

traditioneller „Christmas Cake“

Das traditionalle schottische Weihnachtsessen

Das traditionelle schottische Weihnachtsessen ist festlich, aber wunderbar unkompliziert. Im Mittelpunkt steht ein saftiger Braten – traditionell ein Truthahn, manchmal aber auch Gans oder Roastbeef. Dazu gibt es Pigs in Blankets (kleine Würstchen, die in Speck gewickelt sind), geröstete Kartoffeln, Pastinaken, Karotten und natürlich Brussels Sprouts – ob man Rosenkohl mag oder nicht. Alles wird großzügig mit gravy (Bratensoße) übergossen und mit stuffing (Füllung) serviert, auch wenn der Truthahn längst nicht mehr gestopft wird.

Christmas Pudding hat nichts mit Pudding zu tun

Zum Nachtisch darf der Christmas Pudding nicht fehlen, ein schwerer, gewürzter Kuchen, der mit Brandy flambiert wird. Für die, die es weniger opulent mögen, gibt es Mince Pies – kleine Gebäckstücke mit einer süßen, fruchtigen Füllung. Dazu wird oft ein Glas Sherry oder Portwein gereicht.  Wir haben all das eingekauft, inklusive einer beeindruckenden Auswahl an Snacks, Keksen und Lichtern, die das ganze Haus in einen festlichen Glanz tauchen. Es wird ein Weihnachtsessen, wie es sich für Schottland gehört – und ich freue mich jetzt schon auf den Moment, am 25. Dezember im Schlafanzug in die Küche zu schlurfen und alles in den Ofen zu schieben.

Mince Pies haben nichts mit Hackfleisch zu tun

Während ich meine Einkäufe einpacke, denke ich, dass ein schottisches Weihnachten vielleicht genau das ist, was wir dieses Jahr brauchen: Ein Tag ohne Stress, dafür mit gutem Essen, einem wärmenden Feuer und einem kleinen Augenzwinkern an den giftgrünen Grinch, der irgendwo zwischen Home Bargains und Lidl auf uns wartet.

Die Vielfalt von Weihnachten

Weihnachten ist weit mehr als ein Fest der Geschenke und Lichter. Es ist ein Spiegel kultureller Vielfalt, der zeigt, wie unterschiedlich Menschen in verschiedenen Teilen der Welt das gleiche Fest feiern – und was sie dabei verbindet.

In Schottland zeigt sich Weihnachten von seiner entspannten Seite. Es geht um Gemütlichkeit, um das Zusammensein im kleinen Kreis, um gutes Essen und das Loslassen von Stress. Der Schlafanzug am Weihnachtsmorgen mag simpel wirken, doch er verkörpert genau das: eine Auszeit vom Alltag, ohne den Druck, Perfektion zu liefern.

Im Kontrast dazu steht das polnische Weihnachten mit seinen zwölf Gängen, die voller Symbolik und Tradition stecken. Es ist ein Fest, das in der Gemeinschaft wurzelt, das Familie und Rituale ehrt und einen Hauch von Ehrfurcht bewahrt. Beide Ansätze könnten nicht unterschiedlicher sein, und doch teilen sie denselben Kern: Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind, und einen Moment innezuhalten, um das Leben zu feiern.

Was mich an Weihnachten in all diesen Variationen fasziniert, ist, dass es keine „richtige“ Art gibt, zu feiern. Ob wir am 25. im Schlafanzug vor dem Kamin sitzen oder am 24. mit der Familie zwölf Gänge genießen – Weihnachten erinnert uns daran, wie wertvoll Gemeinschaft und Verbundenheit sind.

Vielleicht liegt darin die wahre Magie dieses Festes: Es passt sich uns an, verändert sich mit uns und zeigt uns, dass die kleinen Momente, die wir teilen, die größten Geschenke sind. Egal, ob wir sie bei Pigs in Blankets oder Pierogi erleben.

Und übrigens: Im Jahr 1640 verabschiedete das schottische Parlament offiziell ein Gesetz, das die Feierlichkeiten zu Weihnachten verbot – ein Verbot, das erst 1958 aufgehoben wurde, als Weihnachten wieder ein gesetzlicher Feiertag wurde.

Wintersonnenwende in Schottland: Mystik, Tradition und ein Hauch von Humor

Die Wintersonnenwende, auf Gälisch „Oidhche nan Seachd Suipearan“, ist in Schottland – besonders in den Highlands und auf den Inseln – ein bedeutendes Ereignis. Sie markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, wenn das Licht zurückkehrt und die Tage wieder länger werden. Für viele Menschen in Schottland hat die Sonnenwende sogar mehr Bedeutung als Weihnachten selbst.

Die Wurzeln der Tradition

Die Kelten verehrten die Sonnenwende als spirituellen Wendepunkt: Das Wiedererwachen der Sonne symbolisierte den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Noch heute zeugen alte Steinmonumente wie die Callanish Stones auf der Isle of Lewis oder die Clava Cairns bei Inverness von dieser Ehrfurcht vor der Natur und den Sternen. Diese steinernen Zeitzeugen sind so ausgerichtet, dass sie die ersten Sonnenstrahlen des neuen Zyklus einfangen – ein beeindruckendes Zeugnis alter Himmelsbeobachtung und Spiritualität.

Clava Cairns near Inverness

Die Nacht der sieben Abendessen

Eine besondere gälische Tradition ist „Oidhche nan Seachd Suipearan“ – die „Nacht der sieben Abendessen“. Der Brauch sieht vor, dass man sieben kleine Mahlzeiten zu sich nimmt, um Fülle und Wärme während der dunkelsten Nacht des Jahres zu feiern. Moderne Varianten dieses Festes könnten ein gemütliches Beisammensein mit Freunden am Kamin sein, begleitet von Glühwein, Suppe oder köstlichem Gebäck. Doch der Kern der Tradition bleibt: Dankbarkeit und Freude über das Überstehen der dunklen Jahreszeit.

Clava Cairns

Wie die Schotten heute feiern

Auch heutzutage wird die Sonnenwende in Schottland mit einer Mischung aus alten Ritualen und modernen Eigenheiten gefeiert. Im Maeshowe Chambered Cairn auf Orkney zum Beispiel tauchen die letzten Sonnenstrahlen der Wintersonnenwende die alte Grabkammer in ein magisches Licht. Solche Momente verbinden Geschichte und Natur auf eine einzigartige Weise.

Doch das Wetter, das typisch schottisch sein kann – mit Regen, Wind und eisigen Temperaturen –, macht diese Feiern oft zu einem Abenteuer. Die Schotten nehmen das jedoch mit Humor: „Wenn dich der Wind nicht wegweht, bleibst du wenigstens warm am Feuer.“

Tipps für die Wintersonnenwende in Schottland

  1. Besuche einen Steinkreis: Die Callanish Stones oder die Clava Cairns sind beeindruckende Orte, um die Sonnenwende zu erleben.
  2. Zieh dich warm an: Wetterfeste Kleidung ist ein Muss – Schottland bleibt auch bei der Sonnenwende unberechenbar.
  3. Mach mit bei lokalen Bräuchen: Vielleicht findest du ein gemeinsames Festmahl oder eine Geschichtenerzählung – die Schotten teilen ihre Traditionen gerne.
  4. Nimm dir einen Moment für dich: Die Highlands bieten mit ihrer Weite und Stille den perfekten Ort für Reflexion und einen Neuanfang.

Warum die Sonnenwende wichtig bleibt

Die Wintersonnenwende erinnert uns an den Zyklus der Natur und die Kraft, die uns in den dunkelsten Momenten des Jahres am Leben hält. Es ist ein Fest der Hoffnung, des Lichtes und der Gemeinschaft. In Schottland, wo sich alte Bräuche mit modernem Leben vermischen, wird dieser Tag zu einem besonderen Ereignis, das Herz und Seele berührt.

Wenn du also jemals die Gelegenheit hast, eine Sonnenwende in Schottland zu erleben, nutze sie. Es ist eine Zeit der Magie, des Lachens und der kleinen, aber bedeutsamen Momente – sei es beim siebten Gang des Festmahls oder beim ersten Lichtstrahl, der über die uralten Steine tanzt. Und vergiss nicht, einen kleinen Schluck Whisky einzupacken, um die Nacht zu wärmen.

burial chamber Clava Cairns