Kindheitserinnerungen aus Kilninian

Lady Norah Fairfax-Lucy war die jüngste einer achtköpfigen Familie, die 1895 in Calgary auf der Insel Mull lebte. Sie war eine geborene Mackenzie von Mornish, ihr Vater war Ältester (elder) der etablierten Church of Scotland. In ihrer Autobiografie widmet sie ein ganzes Kapitel der Art und Weise, wie ihre Familie die Sonntage auf der Isle of Mull verbrachte. Wie sehr sich die doch von den Sonntagen heute unterschieden.

Der Tag begann mit Gebeten im Familienkreis um 9 Uhr im Haus, dann machte sich der Haushalt auf in die Kirche. Das Transportmittel war ein Pferdewagen, die anderen Inselbewohner kamen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Ponys. Als sie älter waren, durften die Mädchen zu Pferd in die Kirche. Für die Familie war es normal, Hunde mit in die Kirche zu nehmen, manchmal waren es sogar drei Hunde gleichzeitig.

Es gab immer einen ersten Gottesdienst auf Gälisch, danach einen weiteren auf Englisch. Sie besuchten beide und brachten Sandwiches zum Essen mit, die sie in der Pause zwischen den beiden (vermutlich recht langen ) Gottesdiensten außen. Zur tea-time zu Hause gab es Bannocks mit Marmelade und dann Bibelstunden bei der Mutter. „Es gab immer ein kaltes Abendessen am Sonntagabend,“ schreibt sie, „das wir (die Kinder) abräumen mussten, aber es war den Dienern überlassen, am nächsten Tag abzuwaschen.“

Normalerweise besuchten sie die Kirche in Mornish. Manchmal fand der Gottesdienst  auch in der Kirche von Kilninian statt. Dann nutzte die Familie den Billardraum für einen privaten Gottesdienst. Nur zu besonderen Anlässen nahm die Familie den weiten Weg (10km) nach Kilninian auf sich. Kilninian war die weitaus ältere Kirche aber nicht so gut besucht wie Mornish, da die Gegend dünn besiedelt war.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, diente Lady Norah Fairfax-Lucy als Krankenschwester, damit endet ihre Autobiografie Hebridean Childhood. Ich hätte gerne mehr gelesen.

Lust auf mehr? 

Dann schaut mal bei Amazon vorbei!

Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ist da

Nach Abenteuer Highlands – mein etwas anderes Leben im schottischen Hochland ist Nellie Merthe Erkenbach mit Abenteuer Highlands 2.0 – zwischen Schwarzwald und Schottland ein weiteres wahres, humorvolles und herzerwärmendes Buch gelungen, in dem zwischen den Zeilen ihre tiefe Liebe für das Land ihrer Liebe durchscheint – Schottland.

Auf in neue Abenteuer Highlands, wo buchende Baroninnen und denkwürdige Dudelsackspieler den Alltag beherrschen, Poeten und tapfere Schneiderlein mit Monstern kämpfen, Moorleichen gar nicht so gruselig sind und Hexen und Geister ganz selbstverständlich. Von Extrawürsten und gefährlichen Frühstücken und der Kunst, trotz Corona und Brexit ein glückliches Leben in der Fernbeziehung hinzubekommen

 

 

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..