Kürzlich habe ich im Drogeriemarkt einen Kalender gekauft. Das ist eigentlich nicht weiter berichtenswert, definitiv aber betrachtenswert.
Der Kalenderkauf ist eine im Prinzip völlig unnötige Aktion, denn ich habe ja schon einen. Grundschüler haben ihn gestaltet, sehr süß.
Dennoch, ich will diesen anderen Kalender unbedingt. Ich recherchiere, wo man ihn erwerben kann. Er wird an sämtlichen Tankstellen der Region und in der Drogerie in nächst größeren Ort, der etwa eine halbe Stunde Autofahrt entfernt liegt, verkauft.
Das klingt ungefährlicher, als es ist im Winter. Ich muss nämlich erst einer haarigen Horde Wildziegen ausweichen, die sich zum Lunch im Ort zusammen gerottet haben. Es gibt wohl nicht mehr viel zu fressen oben in den Bergen. Und in dem kleinen Fiat Panda fühlt man sich nicht ganz so unüberwindlich, wie man es zur eigenen Beruhigung gerne möchte.
Ich überstehe den Moment unverletzt und mit der Souveränität eines afrikanischen Wildhüters mit jahrzehntelanger Safarierfahrung und mache mich auf den Weg zu meinem Kalender.
Ein Stapel liegt direkt an der Kasse aus, im Sonderangebot, 50% Rabatt. Das kann doch nur an der Tatsache liegen, daß der Januar fast schon zu Ende ist. Oder sollte etwa der Kalender nicht den gewünschten Absatz gefunden haben?
Ich kann es mir nicht vorstellen, denn was die „Spielerfrauen“ des Shinty Clubs Kinlochshiel da aus der Handtasche gezaubert haben, ist allererste Liga!
Netterweise bakommt man in der Drogerie mit dem Kalender auch einen neutalen, weißen Umschlag, in den er gesteckt wird. Ganz unauffällig.
Ich fahre stolz mit meinem Sonderangebotsschnäppchen nach Hause, wo der Mann nicht gerade begeistert ist von der Idee, den Kalender in die Küche zu hängen.
Naja, er mag eher Fußball.